- Hans-Jürgen Fip
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Hans-Jürgen Fip, OBE (* 6. November 1940 in Bad Rothenfelde) ist ein deutscher Politiker (SPD) und Unternehmer. Er ist Ehrenbürger der Stadt Osnabrück, deren Oberbürgermeister er von 1991 bis 2006 war.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fip ist gelernter Mineralölkaufmann. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Neben seiner politischen Tätigkeit hat er im Raum Osnabrück zahlreiche Ehrenämter übernommen. Unter anderem war er mehrere Jahre lang 1. Vorsitzender des Sportvereins Ballsport e.V Osnabrück - Eversburg, der ihn nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand zum Ehrenvorsitzenden wählte.
Politische Laufbahn
1972 zog Fip erstmals für die SPD in den Rat der Stadt Osnabrück ein, deren Fraktion er von 1986 bis 1991 führte.
1991 wählten ihn die Ratsmitglieder zum ehrenamtlichen Oberbürgermeister. Er wurde damit Nachfolger von Ursula Flick (CDU). Nach Einführung der Eingleisigkeit trat Fip im Juni 1997 als SPD-Kandidat zur Direktwahl des ersten hauptamtlichen Oberbürgermeisters der Stadt Osnabrück an und siegte mit 51,1 Prozent der Stimmen. Seine Amtszeit endete am 31. Oktober 2006.
Am 7. November 2006 wurde Fip mit einem Festakt offiziell verabschiedet. Sein Nachfolger, Boris Pistorius (SPD), überreichte ihm dabei die Ehrenbürgerurkunde. Fip ist damit der fünfte Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück, dem diese besondere Ehre zu Teil geworden ist. Zudem verlieh ihm das Land Niedersachsen den niedersächsischen Verdienstorden erster Klasse.
Am 1. Dezember 2006 überreichte ihm der britische Botschafter Sir Peter Torry im Namen von Königin Elisabeth II. den Titel eines Ehrenoffiziers im Order of the British Empire.[1]
Bilanz
Im August 2006 zog die Neue Osnabrücker Zeitung die Bilanz: „Ohne Zweifel kann man sagen, dass Fip auf eine erfolgreiche Amtszeit zurückblicken kann.“ Zu seinen Leistungen habe es unter anderem gehört, für Osnabrück die Marke „Friedensstadt“ zu etablieren, die zur Ansiedlung der Deutschen Stiftung Friedensforschung geführt habe. Darüber hinaus habe er den Bau des Felix-Nussbaum-Hauses sowie unterschiedlicher Gewerbeansiedlungen vorangetrieben. „Sie sind ein Glücksfall für die Stadt“, zitierte das Blatt eine Aussage des früheren Osnabrücker CDU-Fraktionsvorsitzenden Rainer Tenfelde aus dem Jahr 2004.[2] Dass Fip überparteilich sehr geschätzt werde, betonte bei einem Osnabrück-Besuch im August 2006 auch der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle.[3]
Verschiedentlich wurde Fips Führungsstil als zu autoritär kritisiert. „Mit Widerspruch umzugehen gilt [hingegen] nicht als Stärke des scheidenden Oberbürgermeisters“, konstatierte die Neue Osnabrücker Zeitung im November 2006. Fip sei stets diskussionsbereit gewesen, habe aber gelegentlich dazu geneigt, „mit Unfehlbarkeitsformeln“ zu argumentieren. „Selbst mutmaßlichen Querulanten ging er nicht aus dem Weg“, so das Blatt weiter, „ließ sie aber spüren, dass Einzelne zurückstecken müssen, wenn es um das große Ganze geht.“[4]
Quellen
- ↑ Ein Offizier des britischen Empire, in: Neue Osnabrücker Zeitung (Ausgabe Stadt Osnabrück), 2. Dezember 2006, http://www.neue-oz.de
- ↑ Kaiser, Königinnen und Kommunalpolitik, in: Neue Osnabrücker Zeitung (Ausgabe Stadt Osnabrück), 25. August 2006
- ↑ Diplomatische Klugheit, in: Neue Osnabrücker Zeitung (Ausgabe Stadt Osnabrück), 24. August 2006
- ↑ Etwas Glück war schon dabei, in: Neue Osnabrücker Zeitung (Ausgabe Stadt Osnabrück), 4. November 2006
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