- Ratsgymnasium Osnabrück
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Ratsgymnasium Osnabrück Schulform Gymnasium Gründung 1595 Ort Osnabrück Land Niedersachsen Staat Deutschland Koordinaten 52° 16′ 12″ N, 8° 2′ 34″ O52.278.0427777777778Koordinaten: 52° 16′ 12″ N, 8° 2′ 34″ O Träger Stadt Osnabrück Schüler etwa 1400 Lehrer 113 Leitung Lothar Wehleit Website www.ratsgymnasium-osnabrueck.de Das Ratsgymnasium Osnabrück wurde von der evangelischen Kirche als Gegengewicht zum katholischen Carolinum Osnabrück in Osnabrück (Niedersachsen) mit Förderung durch den evangelischen Fürstbischof Philipp Sigismund gegründet. Es ist mehr als 400 Jahre alt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das 1595 eingeweihte staatliche Ratsgymnasium Osnabrück ist die älteste nichtgeistliche Schule der Stadt Osnabrück. Sie wurde als Schule für Jungen gegründet, die Koedukation 1970/71 eingeführt. Die Schule zog einmal um in die Hans-Böckler-Straße und befindet sich jetzt im Stadtzentrum. Sie gehört mit etwa 1.600 Schülern und 130 Lehrern zu den größten Gymnasien Osnabrücks. Seit 1998 führt das Gymnasium die Bezeichnung Europaschule, und seit 2010 ist es eine MINT-EC-Schule.
Die Schule besteht aus vier Komplexen. Das Hauptgebäude ist das älteste Gebäude, das vor über hundert Jahren errichtet wurde. Vorher war der Standort des Gymnasiums am Theater Osnabrück. Der zweite Komplex beinhaltet die Räume für Naturwissenschaften, also Physik, Chemie und Biologie, außerdem die Kunsträume. Das Gebäude wurde komplett im Jahre 2006/07 saniert. Der dritte Komplex ist eine Notlösung für die zwei Klassenstufen nach der Reform im Jahr 2004. Der vierte und neueste Komplex wurde 2005 erbaut.
Sport
In den 1950er und 1960er Jahren gehörten eine Reihe von Absolventen des Ratsgymnasium zu den Leistungsträgern der jeweiligen Basketball-Erstliga-Teams des VfL Osnabrück (Oberliga Nord und ab 1966 Bundesliga). Ulrich Renner wurde u. a. 1969 mit dem VfL Deutscher Meister des Deutschen Basketballbundes. Der Nationalspieler Rolf Dieter sowie Volkmar Gaber und Eckhard Husemann gehörten zu dem VfL-Team, das 1967 die erstmals ausgespielte Pokalmeisterschaft des DBB gewann.
Besonders erfolgreich ist die Ruderriege des Rats. Sie erreicht regelmäßig bei Jugend trainiert für Olympia gute Platzierungen und bringt Nationalruderer hervor.
Ein besonderer Höhepunkt ist der Ruderaustausch mit den USA. Alle zwei Jahre fahren Ruderer nach San Francisco und San Diego, wo sie in Gastfamilien leben. Anschließend geht es auf einer Rundtour an Grand Canyon, Bryce Canyon und Las Vegas vorbei. Neben dem Rudern existieren weitere Austauschprogramme mit High Wycombe in England und Angers in Frankreich sowie mit Polen und Evansville in den USA.
Der Ruderclub Ratsgymnasium e. V. Osnabrück (RCR) ist ein Ruderclub, der aus ehemaligen Ratsruderern entstanden ist. Wanderfahrten und Touren nach Ägypten, Simbabwe, Australien und Irland stehen auf dem Programm. Der RCR ist nicht zu verwechseln mit dem Osnabrücker-Ruder-Verein (ORV) und hat keine direkte Verbindung zur Schule.
Schulleiter und Lehrer
Zu den Leitern des Ratsgymnasiums gehörte der Altphilogoge Friedrich Knoke (1844–1928), der 1892 Direktor wurde und die Schule bis 1920 leitete. Über Osnabrück hinaus wurde Knoke bekannt als Erforscher des Orts der Varusschlacht des Jahres 9 n. Chr. Schüler des Ratsgymnasiums, die ihn bei Ausgrabungen in Bad Iburg unterstützten, trieben dabei Schabernack mit ihm und schoben ihm eine Tonscherbe mit einer Inschrift unter, die eine lateinische vorgebliche Widmung Varus’ an seinen lieben Knoke enthielt.
- Zacharias Goeze (1662–1729), Rektor und Verfasser regionalhistorischer Schriften
- Bernhard Rudolf Abeken (1780–1866), Philologe und Rektor
- Onno Klopp (1822–1903), Publizist und Historiker
- Theodor Kornfeld (1636–1698), Dichter, Konrektor
Schüler
- Rudolf Detering 1892-1977), lutherischer Theologe, Landessuperintendent in Hildesheim
- Carl Gosling (1798–1876), Fabrikant und Politiker
- Emil Hackländer (1830–1902), Osnabrücker Stadtbaumeister
- Walter Hammersen (1911–1990), Politiker
- Herbert Hellmann (* 1920), Politiker
- Volker Issmer (* 1943), Historiker
- Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709–1789), evangelischer Theologe
- August von Kreling (1819–1876), Maler und Bildhauer
- Johann Heinrich Wilhelm Lehzen (* 1806), Minister im Königreich Hannover[1]
- Wilhelm Meyer-Förster (1862-1934), Schriftsteller
- Justus Möser (1720–1794), deutscher Jurist, Staatsmann, Literat und Historiker
- Karl Mützelfeldt (1881–1955), Schuldirektor und lutherischer Pfarrer
- Johann Carl Bertram Stüve (1792–1872), Politiker
- Johann Gerhard Wilhelm Uhlhorn (1826–1901), evangelisch-lutherischer Theologe, Abt von Loccum und Oberkonsistorialrat
- Karl Wilker (1895–1980), Reformpädagoge
- Rudolf Wulfertange (1884–1974), Schriftsteller, Maler und Bildhauer
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ferdinand Frensdorff: Lehzen, Johann Heinrich Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 168–171.
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