Hans-Karl Koch

Hans-Karl Koch
Hans-Karl Koch

Hans-Karl Koch (* 14. Oktober 1897 in Potsdam[1]; † 1. Juli 1934 in Berlin-Lichterfelde) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und SA-Führer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Koch wurde als Sohn einer evangelischen Familie in Potsdam geboren. Er besuchte das Gymnasium und gehörte ab dem 1. September 1914 der kaiserlichen Armee an, mit der er bis 1918 am Ersten Weltkrieg teilnahm. Während des Krieges wurde Koch an der Westfront durch Granatsplitter schwer verwundet und mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet. Nach dem Krieg gehörte Koch noch bis zum 1. April 1920 der Reichswehr an, die er als Leutnant der Reserve verließ. Außerdem schloss er sich zeitweise dem Freikorps Epp an, bei dem er Ernst Röhm kennen lernte.

In den frühen 1920er Jahren studierte er an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Sein Studium dort schloss er mit dem Staatsexamen ab. Danach betätigte er sich als Landwirt. Parallel dazu begann Koch sich in der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) zu engagieren und machte in den folgenden Jahren insbesondere Karriere in der Sturmabteilung (SA), der Privatarmee der Partei. 1933 war Koch Brigadeführer der in Liegnitz stationierten Brigade 21 (Niederschlesien) der SA. Im April 1934 wurde er von Schlesien nach Koblenz versetzt, wo ihm - weiterhin im Range eines Brigadeführers - die Führung der SA-Gruppe Westmark übertragen wurde.

Vom April 1932 bis Oktober 1933 gehörte Koch dem preußischen Landtag als Abgeordneter der NSDAP-Fraktion an. Ab November 1933 gehörte er dem funktionslosen Reichstag an. Nach seinem Tod wurde Kochs Mandat von Georg Trzeciak fortgeführt.

In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli 1934 wurde Koch im Rahmen der unter der Propagandabezeichnung „Röhm-Putsch“ bekannt gewordenen politischen Säuberungswelle der Nationalsozialisten vom Frühsommer 1933 in Koblenz verhaftet, nach Berlin gebracht und dort von Angehörigen der SS erschossen.[2]

Archivalien

  • Parteikorrespondenz zu Koch (Bundesarchiv: PK Film G 88 „Koch Johann, - Koch, Josef“, Bilder 155-158)

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Koch im Reichstagshandbuch für die 9. Wahlperiode (1933). Desgleichen bei Roth: Der Sicherheitsdienst der SS und der 30. Juni 1934, S. 92 und in Kochs Parteikorrespondenz im Bundesarchiv. Dagegen gibt Stockhorst: 5000 Köpfe, 1967, S. 195 den 17. Oktober 1897 als Geburtstag an.
  2. Karl Martin Grass: Edgar Jung, Papenkreis und Röhmkrise 1933–34. 1966, S. 287. Auch Das Deutsche Volk klagt an. Hitlers Krieg gegen die Friedenskämpfer. 1936, S. 271.

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