Hans Moser (Handballspieler)

Hans Moser (Handballspieler)

Hans (Ioan) Moser (* 24. Januar 1938[1] oder 24. November 1937[2] in Timișoara (dt.: Temeswar), Banat, Rumänien) ist ein rumäniendeutscher ehemaliger Handballspieler und Handballtrainer. Zu seiner aktiven Zeit spielte der 1,92 m lange Moser auf der Position Rückraum Mitte.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

In Temeswar besuchte Moser zwischen 1949 und 1952 die Lehrerbildungsanstalt und zwischen 1952 und 1956 das Baugymnasium. Anschließend studierte er drei Jahre lang Agronomie in Temeswar. In Bukarest studierte er von 1960 bis 1965 an der Sporthochschule, an der er seinen Abschluss als Diplomsportlehrer machte.

1968 siedelte er in die Bundesrepublik Deutschland über. Während seiner Trainertätigkeit in Deutschland arbeitete Moser die meiste Zeit hauptberuflich als Lehrer. 1996 kehrte er nach Rumänien zurück, wo er auch die meiste Zeit des Jahres lebt. Er wohnt in Baia Mare und führt zusammen mit seiner Frau ein Fenster und Türen produzierendes Unternehmen. Mit seiner Frau hat einen Sohn.

1980 gab er der ehemaligen persischen Kaiserin Soraya Tennisunterricht in einem Planegger Klub.

Erfolge

Mit Rumänien wurde er zweimal Weltmeister, 1961 bei der WM in Deutschland und 1964 in der Tschechoslowakei. Bei der WM 1964 wurde er zusammen mit Andreas Fenyö und Josip Milković (je 32 Treffer) Torschützenkönig.[3] Bei der WM 1967 in Schweden wurde er mit Rumänien Dritter.[4] Mit Dinamo Bukarest gewann er 1965 den Europapokal der Landesmeister und elf Landestitel, davon drei im Feldhandball. Für Rumänien bestritt er insgesamt 224 Länderspiele, davon sieben auf dem Großfeld.

Vor der Weltmeisterschaft 1970 in Frankreich kommt eine Briefmarke mit seinem Konterfei heraus. Auch eine Moser-Statue wurde verkauft. Das World-Handball-Magazin, das offizielle Organ der IHF, hat Hans Moser 2000 in die „Jahrhundert-Sieben“, einer von zehn namhaften Nationaltrainern gewählten Weltauswahl berufen.[1]

Die Handball-Karriere

Als Spieler

Hans Moser wurde vom Temeswarer Wasserballtrainer Sterbenz für den Handball entdeckt. Er bestritt bei Constructorul mit der Mannschaft zwei Trainingsspiele gegen Stiința Temeswar. Der Trainer von Stiința, Constantin Lache, entdeckte dabei das Talent von Moser und nahm ihn 1951 in die Studentenmannschaft. Dies geschah wenige Tage, bevor er mit der rumänischen Volleyball-Nationalmannschaft in ein Trainingslager fahren sollte. Schon drei Jahre danach wurde Moser dann in die rumänische Handball-Nationalmannschaft berufen. Mit Stiința wird er 1956 Landesmeister im Feldhandball.

Als Spieler war Moser Spielmacher und Vollstrecker zugleich. Besonders gefürchtet waren seine Fallwürfe, die er perfektionierte.

Als Trainer

1968 unterschrieb Moser einen auf sechs Monate befristeten Vertrag als Spielertrainer des TSV Milbertshofen. Danach kehrte er jedoch nicht nach Rumänien zurück, sondern blieb in Milbertshofen. Seine Frau und sein Sohn blieben ebenfalls in Deutschland. Mit ihm stieg Milbertshofen 1970 in die Handballbundesliga auf. 1972 wechselte er zu dem in der Landesliga spielenden VfL Günzburg, den er wiederum 1974 in die Bundesliga führte. Noch 1974 wechselte er nach Augsburg und 1978 wieder nach Milbertshofen. Dort blieb er bis 1980 als Trainer in der ersten Liga.

Frisch Auf Göppingen wurde von Moser von 1984 bis 1986 trainiert. Doch die Mannschaft musste zwangsabsteigen, als nachgewiesen wurde, dass Jerzy Klempel als Profi spielte. Dies war nach den damaligen Statuten nicht zulässig. 1986 bis 1988 war Moser Profitrainer der Schweizer Mannschaft von Emmenbrücke, bevor er wieder nach Göppingen zurückkehrte.

Mittlerweile (2008) trainiert er mit seinem Sohn eine Handballmannschaft in Brenz an der Brenz, die in der Saison 2007/08 in die Landesliga aufstieg.

Einzelnachweise

  1. a b Siebenbürger Zeitung vom 13. August 2002, Geschichten rund um den Handball in Siebenbürgen (XIV)
  2. Handballwoche vom 27. November 2007, 48/2007, S. 2.
  3. Alle Hallen-Weltmeisterschaften von 1938 bis 2005 aus deutscher Sicht
  4. Sport-komplett.de, Handball - Weltmeisterschaften, abgerufen am 30. November 2007

Literatur


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