- Hans Thiersch
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Hans Thiersch (* 16. Mai 1935 in Recklinghausen, Dr. phil. seit 1970) ist ein seit 2002 emeritierter Professor für Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik an der Universität Tübingen. Thiersch hat Ende der 1970er Jahre den Begriff der Lebensweltorientierung in der sozialen Arbeit geprägt. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsschwerpunkte
Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Theorie der Sozialpädagogik, alltagsorientierte Sozialpädagogik, welche er begründete, Beratung und Heimerziehung. Von 1978-82 war er Mitglied des Vorstands und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). Er ist Mitglied im Kuratorium des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Jugendinstituts in München, Mitglied der Sachverständigenkommission des 8. Jugendberichts (1990), Vorsitzender der Jugendhilfeeinrichtung „Tübinger Verein f. Sozialtherapie - Martin-Bonhoeffer-Häuser e.V.“ und Vorstandsmitglied der „Drogenhilfe Tübingen e. V.“.
Sein Konzept der Lebensweltorientierung wurde besonders in den neunziger Jahren in den Theorien sozialer Arbeit strukturbildend. Alternativ verwendet er den Begriff der Alltagsweltorientierung. Hans Thiersch ist Mitherausgeber der Zeitschriften Neue Praxis und Sozialwissenschaftliche Literaturrundschau.
Schriften (Auswahl)
Bücher
- Kritik und Handeln, Neuwied 1977
- Die Entwicklung der Erziehungswissenschaft, (m. U. Herrmann u. H. Rupprecht) Weinheim 1978
- Die Erfahrung der Wirklichkeit, Weinheim 1986
- Deutsche Lebensläufe in Autobiographien und Briefen (m. Walter Jens), Weinheim 1987
- Lebensweltorientierte Soziale Arbeit, 1992, 6. Auflage, Weinheim 2005
- Lebenswelt und Moral, Weinheim 1995
- Positionsbestimmungen der Sozialen Arbeit, Weinheim 2001
- Sozialpädagogisches Denken. Wege zu einer Neubestimmung (m. L. Böhnisch und W. Schröer), Weinheim 2005
- Die Stimme der Adressaten. Empirische Forschung über Erfahrungen von Mädchen und Jungen mit der Jugendhilfe, (m. M. Bitzan und E. Bolay) Weinheim und München 2006
Herausgeberschaften
- Handbuch Sozialarbeit/Sozialpädagogik (m. H. Eyferth u. H.-U. Otto), 1984 2., völlig neu bearbeitete Aufl., (m. H.-U. Otto) Neuwied 2001
- Gerechtigkeit und Selbstverwirklichung, (m. B. Müller) Freiburg 1987;
- Die herausgeforderte Moral (m. Th. Rauschenbach), Bielefeld 1987
- „Überall in den Köpfen und Fäusten“ – Auf der Suche nach Ursachen und Konsequenzen von Gewalt, (m. J. Wertheimer u. K. Grunwald) 1994
- Praxis der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit, (m. K. Grunwald) Weinheim 2004
Auszeichnungen
- Ehrendoktor der TU Dresden
- Ehrendoktor der Universität Lüneburg
Literatur
- Hans Thiersch. In: Heitkamp, H./Plewa, A. (Hrsg.): Soziale Arbeit in Selbstzeugnissen. Freiburg 2002, S. 373 ff.
- Stürmischer Aufbruch und allmähliche Profilierung. In: Homfeldt, H.-G. (Hrsg.): Soziale Arbeit im Dialog ihrer Generationen. Hohengehren 1999, S. 22f.
- Füssenhäuser, Cornelia: Werkgeschichte(n) der Sozialpädagogik: Klaus Mollenhauer - Hans Thiersch - Hans-Uwe Otto. Hohengehren 2005
Weblinks
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