Harald Sassak

Harald Sassak
Harald Sassak (rechts) und das Phantombild, das zu seiner Verhaftung führte

Harald Sassak (* 1948) ist ein österreichischer Serienmörder, der als „Gaskassier“ in die Kriminalgeschichte einging. Außerdem ist er der am längsten in Österreich inhaftierte Verurteilte. In den Jahren 1971 und 1972 beging er in Wien unter anderem sieben Raubmorde an älteren Menschen und verbüßt eine lebenslange Haftstrafe in der Justizanstalt Stein.

Leben

Harald Sassak ist gelernter Installateur und arbeitete nach seinem Grundwehrdienst beim Bundesheer von 1966 bis 1969 im Krankenhaus Lainz als Pfleger. Nach einer Gelbsuchterkrankung brachte er seinem Dienstgeber keine ärztliche Bestätigung und wurde deshalb entlassen. Seine anschließende Arbeit als Zuckerbäcker gab er bald wieder auf.

Von 1971 an gab er sich bei alleinstehenden alten Personen als Bediensteter des Gaswerkes aus, der die Geräte überprüfen wolle. Seine ahnungslosen Opfer, die ihn hereinbaten, wurden niedergeschlagen und ausgeraubt. Während seiner elf Überfälle zwischen 1971 und 1972 erschlug er sechs Frauen und einen Mann im Alter zwischen 66 und 88 Jahren. Besonders grausam und untypisch ging er dabei bei seinem einzigen männlichen Opfer vor: Die Polizei stellte bei dem 79-Jährigen 20 Rippenbrüche, einen zertrümmerten Kehlkopf und mehrere Rissquetschwunden fest. Darüber hinaus verletzte er noch sechs weitere Pensionisten und vergewaltigte eine 83-Jährige.

Überlebende Opfer sagten lediglich aus, ein molliger, netter Mann hätte mit den Worten: „Der Gasmann ist da!“ um Eintritt gebeten. Außerdem sei er immer gut gekleidet gewesen, habe einen anscheinend gültigen Ausweis und gutes Fachwissen besessen. Erst bei der Bezahlung, als die Opfer ihre Geldverstecke offenbarten, schlug er sie mit der Faust nieder und raubte das Geld. Bis auf einen einzigen Fingerabdruck, der jedoch keiner Person aus den Polizeiakten zugeordnet werden konnte, hinterließ der Täter keine Spuren. Als jedoch die Nachbarin eines der Opfer, eine Grafikerin, vom Zeichner des Sicherheitsbüros ein perfektes Phantombild des Täters anfertigen ließ, wurde die Suche konkreter. Ein Kellner des Hotels Reiser erkannte anhand des Phantombildes den Mann als Harald Sassak und führte die Beamten zum Täter, der gerade ein Glas Wein trank. Noch im Hotel identifizierte ihn eines seiner Opfer, und Sassak wurde verhaftet. Bereits auf dem Weg ins Sicherheitsbüro gestand er die Taten.

Am 22. Januar 1974 begann der Prozess gegen Harald Sassak, wobei die Verlesung der Anklageschrift über eine Stunde in Anspruch nahm. Wegen sieben Morden, elf Raubüberfällen und einer Vergewaltigung wurde er zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, aus der er bislang nicht entlassen wurde.

Literatur

  • Andreas Zeppelzauer, Regina Zeppelzauer: Mord. Die spektakulärsten Mordfälle Österreichs; Psychogramme, Bilder und Berichte. Verlag für Sammler, Graz 2005, ISBN 3-85365-215-8.

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