Harkenbleck

Harkenbleck
Harkenbleck
Wappen von Harkenbleck
Koordinaten: 52° 17′ N, 9° 46′ O52.2897222222229.767777777777865Koordinaten: 52° 17′ 23″ N, 9° 46′ 4″ O
Höhe: 65 m ü. NN
Fläche: 3,490 km²
Einwohner: 1.024 (1. Jan. 2006)
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 30966
Vorwahl: 05101

Harkenbleck ist eine Ortschaft in der Stadt Hemmingen in der Region Hannover in Niedersachsen mit 983 Einwohnern (Stand am 1. Januar 2006).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zwischen Wilkenburg und Harkenbleck wurden bei Ausgrabungen Reste einer germanischen Siedlung aus dem 1. bis 4. Jahrhundert nach Christus gefunden. Zu dieser Zeit lebten hier rund 100 Menschen in Holzhäusern auf Pfählen. Die Ortschaft Harkenbleck wurde erstmals 1178 in einer Urkunde des Klosters Lamspringe als „Herkenblite“ erwähnt. Weitere historische Namen sind Herkenblede, erwähnt erstmals 1226 und Erkenblede, erwähnt 1312.

Politik

Wappen

Das Wappen wurde am 2. Juni 1961 durch den Regierungspräsidenten in Hannover genehmigt.

Beschreibung: „Gespalten von Gold und Rot; vorn ein rotes Gatter (Hürde), hinten ein silberner Kreuzstein.“

Begründung: Harkenbleck, auf dem linken Leineufer belegen, gehörte wie die Parochialgemeinde Wilkenburg in früherer Zeit zum Archidiakonat Pattensen im Marstemgau. Nach Stedler ist der Ort 1226 als „Herkenblede“ im Geschichtsbild aufgetaucht und wird mit diesem Namen auch 1312 im Lehnsregister des Bistums Hildesheim geführt, ferner 1330 dort und zuletzt 1432 in einer Urkunde so beschrieben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kapelle
Kriegerdenkmal
Die Bindigsmühle
  • Am westlichen Rand des alten Ortskernes steht das bedeutsamste Bauwerk in Form der Kapelle. Der ehemals verputzte Bruchsteinbau mit Eckquaderung trägt mittig einen hölzernen Dachreiter, der in der Wetterfahne 1412/1984 GB datiert ist. Die Giebeltrapeze sind mit Pfannen behängt. Auf den vier Seitenwänden kragen die Dach und Giebelschwellbalken weit über geschweiften Taustabknaggen aus. Die im Jahre 1412 auf rechteckigem Grundriss als Wehrkirche erbaute Kapelle wurde nur sparsam von kleinen Fenstern belichtet, denen später quadratische Fenster hinzugefügt wurden. Der Innenraum hatte früher eine eingelegte Decke, die entfernt wurde. Das umlaufende Auflager ist noch erkennbar. Unter der Familienkapelle von Reden liegt die Familiengruft, die von außen über einen in Ziegel angefügten Eingang auf der Nordseite zu erreichen ist. Als bedeutendes Inventar ist der Altar aus dem 16. Jh. und die wertvolle Barockkanzel, die Eleonora von Reden im Jahre 1687 stiftete, zu nennen. Auch das Uhrwerk stammt aus dem Jahre 1886. Die Kapelle befindet sich seit 1983 im Besitz des Förderverein Kapelle Harkenbleck.
  • Im Bereich des östlichen Steinbrinks sind einige der alten Vierständerbauten in Fachwerk erhalten. Hier sind zu nennen die Häuser im Steinbrink 8 und Steinbrink 14, die sich in Grundriss und Gebäudeproportionen kaum voneinander unterscheiden. Das im Jahre 1805 erbaute Hallenhaus Steinbrink 14 ist im Wohnteil zweistöckig abgezimmert. Der Wirtschaftsgiebel aus recht kräftigem Ständerwerk mit den liegenden Gefachen ist mit vorspringendem Giebelschwellbalken abgezimmert. Das Giebeltrapez ist unter Halbwalm mit roten Tonpfannen behängt. Im Gegensatz hierzu ist das Haus Steinbrink 8 im Wohn- und Wirtschaftsteil zweistöckig abgezimmert, im Dielentor datiert 1842. Das sparsam verwendete Fachwerk entspricht der um diese Zeit in dieser Hauslandschaft angewendeten Konstruktion.
  • Die in der Königlich Preußischen Landesaufnahme von 1897 eingetragene Ziegelei, im Osten der Ortschaft am Rande eines Geländebruches gelegen, trug zur Veränderung des Ortsbildes bei. So waren bis Ende der zweiten Hälfte des 19. Jh. die Fachwerkbauten ortsbildbestimmend. In zunehmendem Maße wurden sie durch Ziegelbauten abgelöst. Das aufwendigste und prachtvollste Bauwerk in Ziegel ist das Wohnhaus der Hofanlage im Steinbrink 7. Das im Jahre 1894 errichtete, zweigeschossige Wohnhaus mit Zwerchgiebeln auf der Süd- und Westseite überragt die Nachbargebäude und ist im Norden hin weit sichtbar. Außenwandgliederung und Innenraumgefüge sind fast unverändert erhalten. Die alte Gaststätte mit Saalanbau in der Arnumerstraße 1 ist von ortgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung. Der zweigeschossige Ziegelbau unter Walmdach mit über Eck gesetztem ehemaligen Eingang unter Türmchen mit spitzer Haube steht an einer Straßenkreuzung.
  • Auf freiem Feld liegt eine Holländerwindmühle, die nach dem letzten Müller Henry Bindig als Bindigsmühle benannt ist. Sie gehörte zum Gut im Nachbarort Reden. Nach der Stilllegung etwa Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Mühle in eine Gaststätte umgebaut und dient heute als Wohnraum.

Weblinks


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