- Harry Miller
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Harold Simon „Harry“ Miller (* 21. April 1941 in Kapstadt, Südafrika; † 16. Dezember 1983 in den Niederlanden) war ein südafrikanischer Jazzmusiker (Bassist, Cellist, Bandleader und auch Komponist).
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Miller begann während seines Ingenieurstudiums Kontrabass zu spielen. Gemeinsam mit seinem Schulfreund Manfred Mann spielte er in der ersten südafrikanischen Rock-’n’-Roll-Band The Vikings, die mit ihren zwei LPs auch in die Charts gelangte. Mit Mann ging er 1961 nach Großbritannien. Miller setzte seine Studien fort, näherte sich – anders als Mann – der Jazzszene und nahm gelegentlich an Mainstream Sessions teil. Nach zwei Jahren als Schiffsmusiker, wo er auch die New Yorker Free-Jazz-Szene kennenlernte, kehrte er nach London zurück und wurde bald Teil der an freier Musik interessierten Musiker-Szene um John Stevens. Zu dieser Zeit war er als Bassist bei Mike Westbrook engagiert und war auch Mitglied der Gruppen von John Surman. 1969 war er Mitglied des auf dem Montreux Jazz Festival ausgezeichneten Quintetts Alan Skidmore: Kurz darauf war er Teil des Bandprojekts Centipede und spielte mit Louis Moholo im Trio von Mike Osborne (bis 1974). Etwas später stieß er zu den Gruppen von Chris McGregor, insbesondere seiner Brotherhood of Breath, arbeitete aber auch mit King Crimson (Islands, 1971).
Nach Barre Phillips war Miller der zweite Jazzbassist, der ein Soloalbum aufnahm (Children at Play). Er hatte seine eigene Band Isipingo und spielte mit deren Mitgliedern wie Keith Tippett oder Louis Moholo, aber auch mit Stan Tracey und mit Elton Deans All-Star Band Ninesense.
Gemeinsam mit seiner Frau Hazel Miller gründete er die Plattenfirma Ogun und half die Lambeth New Music Society auf die Beine zu stellen, die unter anderem dienstäglich den Grass Roots Club betrieb. Aufgrund der damals schlechten wirtschaftlichen Möglichkeiten arbeitete er Anfang der 1980er regelmäßig in den Niederlanden (u. a. mit Willem Breuker und mit dem vormaligen Breuker-Pianisten Leo Cuypers), spielte aber auch in einem sehr energetischen Trio mit Peter Brötzmann und Moholo sowie im Duo mit Radu Malfatti. Miller verunglückte tödlich während eines starken Sturms mit dem Auto in den Niederlanden.
Einige seiner Kompositionen (z. B. Lost Opportunities, Mofolo) werden von befreundeten Musikern auch heute noch gespielt.
Diskographie
- Children At Play (1974)
- Harry Miller’s Isipingo: Which Way Now (1975)
- Harry Miller’s Isipingo: Family Affair (1977)
- Harry Miller 1941–1983: The collection (3 CDs, 1972-1983)
Lexigraphische Einträge
- Ian Carr, Digby Fairweather & Brian Priestley Jazz Rough Guide. Stuttgart 1999; ISBN 3-476-01584-X
- Wolf Kampmann Reclams Jazzlexikon Stuttgart 2003; ISBN 3-15-010528-5
Weblinks
- Millers FMP Veröffentlichungen
- Harry Miller bei Allmusic (englisch)
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