- Hartmut Radebold
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Hartmut Radebold (* 1935 in Berlin) ist ein deutscher Hochschullehrer, Autor und Arzt für Psychiatrie/Neurologie, Psychoanalyse und Psychotherapeutische Medizin, Lehr- und Kontrollanalytiker (DPV) und Altersforscher. Von 1976 bis 1998 hatte er einen Lehrstuhl für Klinische Psychologie an der Universität Kassel inne. Radebold lebt und arbeitet in Kassel. Er gilt als Begründer und »Nestor der deutschsprachigen Psychotherapie Älterer« (PSYCHE).
Biografie
Nach dem Studium der Humanmedizin 1954-1960 an der FU Berlin erfolgte die Weiterbildung zum Arzt für Psychiatrie/Neurologie an der Psychiatrischen Universitätsklinik der FU Berlin und die psychoanalytische Weiterbildung (ab 1964 zunächst in Berlin, anschließend in Ulm) bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV).
Von 1967 bis 1969 arbeitete Radebold als Funktionsoberarzt auf der Abteilung Geriatrie des Städtischen Behring-Krankenhauses Berlin. Von 1970 bis 1976 war er Mitarbeiter in der Abteilung Psychotherapie der Universität Ulm (Leiter der Ambulanz, geschäftsführender Oberarzt). 1976 erfolgte die Berufung auf eine C4-Professur im FB 04 der Universität Kassel, außerdem die Gründung der Interdisziplinären Arbeitsgruppe für angewandte Soziale Gerontologie (ASG), deren langjähriger Sprecher er war. Ab 1976 war Radebold Lehr- und Kontrollanalytiker am Alexander-Mitscherlich-Institut der DPV in Kassel. 2009 Ehrenmitgliedschaft Deutsche Gesellschaft Gerontopsychiatrie und - psychotherapie. Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Radebold ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Werke (Auswahl)
- Untersuchung zur Ätiologie des Orthostatismus. Mit besonderer Berücksichtigung des Einflusses psychischer Faktoren. Berlin 1962
- zusammen mit Hildegard Bechtler u. Ingeburg Pina: Psychosoziale Arbeit mit älteren Menschen. Lambertus-Verlag, Freiburg (im Breisgau) 1973
- Projekt: Berliner Seniorenbriefe. In Ihrer Sache - Informationen für die 2. Lebenshälfte. Vincentz, Hannover 1983
- Psychodynamik und Psychotherapie Älterer. Psychodynamische Sicht und psychoanalytische Psychotherapie 50-75jähriger. Springer, Berlin / Heidelberg / New York / London / Paris / Tokyo / Hong Kong / Barcelona / Budapest 1992
- (als Hrsg.): Depressionen im Alter. Steinkopff, Darmstadt 1997
- zusammen mit Ruth Schweizer: Der mühselige Aufbruch. Eine Psychoanalyse im Alter. E. Reinhardt, München / Basel 2001
- unter Mitarbeit von Hildegard Radebold: Abwesende Väter und Kriegskindheit. Fortbestehende Folgen in Psychoanalysen. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2004
- Die dunklen Schatten unserer Vergangenheit. Ältere Menschen in Beratung, Psychotherapie, Seelsorge und Pflege. Klett-Cotta, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-94162-2
- (als Hrsg.): Kindheiten im Zweiten Weltkrieg. Kriegserfahrungen und deren Folgen aus psychohistorischer Perspektive. Juventa-Verlag, Weinheim / München 2006
- zusammen mit Hermann Schulz u. Jürgen Reulecke: Söhne ohne Väter. Erfahrungen der Kriegsgeneration. Links, Berlin 2007
- (als Hrsg.): Transgenerationale Weitergabe kriegsbelasteter Kindheiten. Interdisziplinäre Studien zur Nachhaltigkeit historischer Erfahrungen über vier Generationen. Juventa-Verlag, Weinheim / München 2008
- Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Psychotherapie im Alter“.
- zusammen mit Hildegard Radebold: Älterwerden will gelernt sein. Klett-Cotta Verlag, 2. Auflage 2009; ISBN 978-3-608-94526-3
Weblinks
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