Hassel (Bergen)

Hassel (Bergen)
Hassel
Stadt Bergen
Koordinaten: 52° 44′ N, 9° 59′ O52.7359.989444444444449Koordinaten: 52° 44′ 6″ N, 9° 59′ 22″ O
Höhe: 49–52 m ü. NN
Fläche: 14,40 km²
Einwohner: 217
Eingemeindung: 1973
Postleitzahl: 29303
Vorwahl: 05054
Bauernhof unter alten Eichen

Hassel ist eine Ortschaft der niedersächsischen Stadt Bergen im nördlichen Landkreis Celle in der Lüneburger Heide.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Hassel liegt ca. 8 km südlich von Bergen an der Bundesstraße 3 im Urstromtal der Örtze. Es hat bei einer Fläche von 1440 ha derzeit 217 Einwohner. Das Dorf gliedert sich in die Ortsteile Hassel, Achterberg, Grünewald und Wallerholz.

Bevölkerung

Religion

Hassel gehörte bis 1971 der Kirchengemeinde in Winsen an, bis Hassel auf Wunsch der Einwohner der Fabian-und-Sebastian-Kirche in Sülze angegliedert wurde. Der Großteil der Hassler Bevölkerung ist evangelisch, für die katholischen Einwohner ist die Pfarre in Bergen zuständig.

Sprache

Hassel gehört zum niederdeutschen Sprachraum und zur nordniedersächsisch-plattdeutschen Dialektgruppe. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat sich allerdings die hochdeutsche Sprache weitgehend durchgesetzt und das niederdeutsche verdrängt. Insbesondere unter den älteren Dorfbewohnern spielt Plattdeutsch als Umgangssprache jedoch nach wie vor eine große Rolle.

Geschichte

Über die genaue Entstehungszeit des Dorfes Hassel können keine gesicherten Angaben gemacht werden, als gesichert gilt jedoch, dass die ersten Siedlungen zwischen Krähenberg und Ostermoor am Abhang des Urstromtales der Örtze entstanden.

Urkundlich erwähnt wurde Hassel erstmals im Jahr 1298. In einem Viehschatzregister des Jahres 1438 sind drei Höfe belegt, 1589 werden in einem Hausbuch bereits fünf Hofstellen genannt. Bei diesen drei Vollhöfen und zwei Kötnerhöfen ist es auch in den folgenden Jahrhunderten geblieben, erst im 19. Jahrhundert entstanden weitere Abbauerstellen.

Das 19. Jahrhundert war von umfangreichen Agrarreformen geprägt. Grundlegend für die weiteren Reformen waren die Beginn des 19. Jahrhunderts durchgeführte Generalteilung, durch die die Dörfer feste Grenzen erhielten und jedes Stück Land einer Gemeinde zugehörig war. Der Umfang der den einzelnen Dörfern zugeteilten Flächen richtete sich nach den in der Vergangenheit in Anspruch genommenen Weiderechten. Dem folgten in den Jahren 1838 bis 1858 die Gemeinheitsteilungen. Die Allmende, d.h. die bis dato gemeinschaftlich genutzte Flächen, wurde nun den einzelnen Höfen als freies Eigentum übertragen, abhängig von den jeweiligen bestehenden Nutzungsrechten an der Allmende. Auf Grundlage der Ablösungsverordnung für das Königreich Hannover aus dem Jahr 1833 erfolgte die Ablösung der auf den Höfen ruhenden Verpflichtungen der Grundherrschaft gegenüber. Die nach dem sogenannten Meierrecht vergebenen Höfe waren bis dato zu zahlreichen Dienstleistungen und Geldzahlungen verpflichtet, die nun gegen Zahlung einer Summe die dem 25-fachen der bisherigen jährlichen Verpflichtung entsprach, aufgehoben wurden und die Höfe damit als freies Eigentum in den Besitz der Bauern übergingen. Eine Folge der Ablösungen war, dass Grundbesitz nun frei veräußert werden konnte.[1] Damit waren die Voraussetzungen für die Anlage neuer Abbauerstellen geschaffen. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand so auf dem Achterberg ein neuer Ortsteil.

Politik und Verwaltung

Seit dem 14. Jahrhundert ist als unterste Verwaltungs- und Gerichtsinstanz die Amtsvogtey Winsen belegt, der ein herzoglicher Vogt vorstand. Die ausschließlich die Ortschaft Hassel betreffenden Belange wurden von der Realgemeinde, d. h. den Besitzern der an der Allmende berechtigten Höfen, beraten und entschieden. Ein grundlegende Änderung brachten die politischen Reformen des 19. Jahrhunderts, infolgedessen die politische Gemeinde Hassel entstand. Die Mitbestimmung der dörflichen Angelegenheiten war nun nicht mehr von den Besitzverhältnissen abhängig, jeder männliche Dorfbewohner über 25 Jahren besaß nun das Stimmrecht.

Seit der Eingemeindung im Zuge der niedersächsischen Gebiets-und Verwaltungsreform im Jahr 1973 ist Hassel eine Ortschaft der Stadt Bergen. Vertreten wird Hassel durch den Ortsrat und den Ortsbürgermeister. Der Ortsrat hat u.a. Entscheidungskompetenzen für die in der Ortschaft gelegenen öffentlichen Einrichtungen, ist zuständig für die Förderung der Ortsbildpflege und des Vereinslebens und muss von der Stadt Bergen bei allen die Ortschaft betreffenden Belangen gehört werden.[2] Er setzt sich aus fünf gewählten Vertretern, den aus Hassel stammenden Mitgliedern des Gemeinderates Bergen sowie dem Bürgermeister der Stadt Bergen zusammen. Der Ortsrat wählt den Ortsbürgermeister, aktueller Amtsinhaber ist Helmut Ebel.

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Das Meierrecht, nach dem die Höfe bis dato vergeben waren, sah nur eine sehr eingeschränkte Verfügungsgewalt über den Grundbesitz vor.
  2. Informationen zur niedersächsischen Kommunalverfassung

Literatur

  • Schützenverein Hassel (Hrsg.) - 75 Jahre Schützenverein Hassel, 1924-1999

Weblinks


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