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Hatiora Systematik Kerneudikotyledonen Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Kakteengewächse (Cactaceae) Unterfamilie: Cactoideae Tribus: Rhipsalideae Gattung: Hatiora Wissenschaftlicher Name Hatiora Britton & Rose Hatiora ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Ihr botanischer Name ist ein Anagramm von Hariota, nach dem englischen Naturforscher Thomas Hariot (1560–1621).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Pflanzen der Gattung sind schwach sukkulente Epiphyten mit stark gegliederten Sprossen. Die Glieder (Zweige) sind zylindrisch bis keulenförmig oder anfangs mehrkantig und dann blattartig abgeflacht (Platykladien). Areolen stehen sowohl seitlich als auch, dicht gedrängt, auf den abgeflachten Scheiteln der Glieder. Sie tragen wenige, kurze und weiche Dornen oder sind dornenlos. Junge Glieder werden bei Trockenheit abgeworfen, alte Glieder verholzen. Jungpflanzen wachsen anfangs teils aufrecht, mit zunehmender Länge der Gliederketten beugen sie sich aber nieder, so dass ältere Pflanzen eine hängende Wuchsform haben.
Die Blüten erscheinen meist zu mehreren aus den Scheitelareolen. Sie sind radiärsymmetrisch, trichterförmig und haben eine im Vergleich zu anderen Kakteen nur eine geringe Anzahl von Blütenhüllblättern. Die Früchte sind bei Reife saftig, auffallend gefärbt und enthalten schwarze Samen.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung ist im tropischen Regenwald Südost-Brasiliens verbreitet. Sie ist nahe mit Schlumbergera verwandt, in der ebenfalls abgeflachte Glieder vorkommen. Die Hauptunterschiede liegen in den Blüten, die bei Hatiora radiärsymmetrisch sind und in Frühling bis Sommer erscheinen, bei Schlumbergera aber zygomorph sind und im Winter erscheinen.
Die Erstbeschreibung der Gattung Hatiora wurde 1915 von Nathaniel Lord Britton und Joseph Nelson Rose veröffentlicht.[1]
Die Gattung wird in zwei Untergattungen gegliedert. Die Untergattung Hatiora ist durch drehrunde bzw. zylindrische, nie gerippte Triebabschnitte und ein im Querschnitt rundes Perikarpell gekennzeichnet. Die Rhipsalidopsis weist abgeflachte Triebabschnitte und ein kantiges oder geflügeltes Perikarpell auf. Zur Gattung gehören die folgenden Arten:[2]
- Untergattung Hatiora
- Hatiora herminiae (Porto & Castell.) Barthlott
- Hatiora salicornioides (Haw.) Britton & Rose
- Untergattung Rhipsalidopsis (Britton & Rose) Barthlott
- Hatiora epiphylloides (Porto & Werderm.) Buxbaum
- Hatiora epiphylloides subsp. epiphylloides
- Hatiora epiphylloides subsp. bradei (Porto & A.Cast.) Barthlott & N.P.Taylor
- Hatiora gaertneri (Regel) Barthlott
- Hatiora rosea (Lagerh.) Barthlott
- Hatiora epiphylloides (Porto & Werderm.) Buxbaum
sowie Hatiora × graeseri – der sogenannte „Osterkaktus“ – eine Hybride aus Hatiora gaertneri und Hatiora rosea.
Synonyme der Gattung sind Hariota DC., Rhipsalidopsis Britton & Rose, Epiphyllopsis A.Berger und Pseudozygocactus Backeb.
Zuchtformen
Im Handel werden mehrere Hatiora-Hybriden als „Osterkakteen“ angeboten, unter denen Hatiora × graeseri Barthlott ex D.R.Hunt (Hatiora gaertneri × Hatiora rosea) die bekannteste ist. Auch Hybriden zwischen Hatiora und Schlumbergera sind erhältlich.
Literatur
- Pierre Josef Braun, Eddie Esteves Pereira: Kakteen und andere Sukkulenten in Brasilien. Schumannia Band 3, 2001, ISBN 3-89598-830-8.
- G. Tismer, W. Höller, W. Barthlott: Ein Blühkalender der Rhipsalideen. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 50, Nummer 10, 1999, S. 241-248.
Einzelnachweise
- ↑ In: L. H. Bailey: Standard Cyclopedia of Horticulture. S. 1432, New York 1915
- ↑ Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005 (übersetzt von Urs Eggli), ISBN 3-8001-4573-1, S. 341–343.
Weblinks
Commons: Hatiora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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