- Haus Barnewitz
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Haus Barnewitz ist ein denkmalgeschütztes[1] Winzerhaus mit Toranlage auf dem Weinbergsgrundstück eines ehemaligen Winzerhofs im Stadtteil Niederlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul, Auf den Bergen 65. Es ist benannt nach der Familie Barnewitz, die es 1932 erwarb.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Über zwei kleinen Kellern mit Tonnengewölbe, die man über Einstiegsluken vom ehemaligen Pressraum aus erreicht, steht das zweigeschossige, in der Hauptansicht dreiachsige Winzerhaus mit einem massiven, verputzten Erdgeschoss sowie einem verbretterten Obergeschoss. Das hohe Walmdach obenauf hat nur einen kurzen First.
Im Schlussstein über dem Eingang befindet sich das Barnewitzsche Wappen. Die sich darunter befindliche, eichene Eingangstür ist sehr aufwändig. Sie wurde durch den Architekten Otto Rometsch bei seinem Umbau des Hauses im Jahr 1932 dorthin umgesetzt.
Das Nebengebäude ist ein Fachwerkbau mit Fledermausgauben im Dach.
Das Eingangstor besteht aus schlanken Torpfeilern mit Abdeckplatten und Kugelaufsätzen.
Geschichte
Das auf dem Hinteren Welzigberg gelegene, aus Fachwerk errichtete Winzerhaus wurde um 1660 gebaut. Der gesamte Welzigberg, der sich bis zum Höhenweg erstreckte, wurde nach 1800 von der Gräfin Flemming geb. Hohenthal erworben. Die ursprünglich aus Dölkau bei Halle (Saale) stammende Flemming ließ 1827 das Berghaus am Höhenweg errichten. Erbschaftshalber ging das Weingut 1839 an den Grafen Hohenthal, der seinem Haus den Namen Paradies gab. Später wurde das Grundstück um das Winzerhaus bis 1932 durch einen Gärtner bewirtschaftet, der dort Obstbau betrieb.
Im Jahr 1932 erwarb der Geheime Regierungsrat Dr. Richard Barnewitz, Aufsichtsrat der Clemens Müller AG,[2] das Anwesen und ließ das Gebäude wiederherrichten. Die dabei eingesetzte, prunkvolle Eingangstür soll aus dem Geburtshaus der Katharina von Bora stammen, der Ehefrau Luthers.[3] 1952 wurde die Familie Barnewitz enteignet, und das Haus stand über Jahre leer.
Später übernahm das Radebeuler Volksweingut den Besitz und baute das Gebäude zur weiteren Wohnnutzung um. Dabei wurde die innere Erschließungstreppe durch eine außen im Süden angebrachte Außentreppe zum Obergeschoss ersetzt.
Nach der Wiedervereinigung erwarb der Sohn Christian Barnewitz (1927–2011) den Winzerhof zurück und sanierte das Anwesen Anfang der 1990er Jahre mit seiner Ehefrau Vivian Barnewitz sehr aufwendig. In einem Interview der Dresdner Neusten Nachrichten beschrieb der gebürtige Dresdner Christian Barnewitz im Januar 2011 die Geschichte des Hauses seiner Familie.
Literatur
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Georg Wulff; et. al. (Red.): Winzerhäuser in Radebeul. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2003 (Online-Inhaltsverzeichnis).
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Große Kreisstadt Radebeul, 17. April 2008, S. 4, abgerufen am 18. April 2009 (PDF).
- ↑ Clemens Müller Aktiengesellschaft
- ↑ Georg Wulff; et. al. (Red.): Winzerhäuser in Radebeul. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2003.
51.11630277777813.648055555556Koordinaten: 51° 6′ 59″ N, 13° 38′ 53″ OKategorien:- Kulturdenkmal in Radebeul
- Erbaut in den 1660er Jahren
- Winzerhaus in Radebeul
- Fachwerkhaus in Radebeul
- Historische Weinberglandschaft Radebeul
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