Hohenthal (Adelsgeschlecht)

Hohenthal (Adelsgeschlecht)

Hohenthal ist der Name eines Briefadelsgeschlechts, das in Sachsen reich begütert war und dessen Mitglieder im sächsischen Staatsdienst oft hohe Ämter einnahmen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Peter Hohmann (* 1663; † 1732), Stammvater des Adelsgeschlechts
Walburga von Hohenthal
(* 1839; † 1929)

Herkunft

Die Stammreihe der Familie beginnt mit Adam Homann († 1632), Handwerksmeister zu Könnern, der ab dem Jahre 1611 urkundlich erscheint. Sein Enkel Peter Hohmann, geboren am 26. Juli 1663 in Könnern, war der Stammvater des adligen Zweiges. Er erwarb als Kaufmann in Leipzig Reichtum und wurde königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Rat. So besaß er mehrere Rittergüter, unter anderem Hohenprießnitz, Crostewitz (durch Tagebau Espenhain überbaggert), Großstädteln, Kleinstädteln (heute Ortsteile von Markkleeberg), Großdeuben, Probstdeuben (heute Ortsteil von Großdeuben), Wallendorf (Luppe)[1] und Lichte (Wallendorf) (ab 1709).[2] Am 2. März 1717 zu Wien erhielte er den Reichsritterstand mit dem Titel Edler von Hohenthal und einer Wappenbesserung. Peter Hohmann starb am 2. Januar 1732.

Ausbreitung und Linien

Die drei jüngeren Söhne von Peter Hohmann und seiner Frau Gertrud Sabina geborene Koch, Carl Ludwig, Theodor August und Georg Wilhelm, die das väterliche Adelsprädikat noch nicht führten, baten später das Hofmarschallsamt zu Dresden um eine Bestätigung des Reichsadels. Die kurfürstlich-sächsische Anerkennung erfolgte am 27. Mai 1732. Alle drei erhielten am 2. November 1733 zu Wien den Reichsfreiherrenstand mit der Anrede Wohlgeboren. Ihre drei älteren Brüder Peter, königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer geheimer Kriegsrat, Johann Friedrich, königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Oberhofgerichts-Assessor und Christian Gottlieb Edler von Hohenthal, Fürnehmen des Rates zu Leipzig, wurden am 22. September 1736 zu Wien in den Reichsfreiherrenstand mit der Anrede Wohlgeboren erhoben.

Von den sechs Brüdern konnten nur Peter, Christian Gottlieb und Carl Ludwig den Stamm fortsetzen. Die Linie von Carl Ludwig starb mit dem Tod seines Sohnes Friedrich Wilhelm, Herr auf unter anderem Großstädteln, Probstdeuben und Crostewitz, am 21. August 1819. Die Linie von Peter Freiherr von Hohenthal, erlosch mit Alfred Graf von Hohenthal am 16. November 1860 im Mannesstamm. Nur die Linie von Christian Gottlieb Freiherr von Hohenthal (* 1701; † 1763) konnte den Stamm bis heute fortsetzen. Seine Nachkommen begründeten die Häuser zu Püchau, Dölkau (heute Ortsteil von Zweimen) und Knauthain.

Standeserhebungen

Die bereits erwähnten Standeserhebungen werden hier nicht mehr genannt.

Am 7. August 1790 zu Dresden erhielt das Gesamtgeschlecht von Kurfürst Friedrich Augst I. von Sachsen als Reichsvikar den Reichsgrafenstand.

Der Sohn und die künftigen männlichen Nachkommen von Karl Adolph Graf von Hohenthal, königlich-sächsischer Gesandter, und der Caroline Gräfin von Bergen (geb. von Berlepsch), erhielten am 15. Dezember 1854 eine königlich-sächsische Namens- und Wappenvereinigung mit denen der Grafen von Bergen, als Grafen von Hohenthal und Bergen.

Im Königreich Bayern wurde Adolf Graf von Hohenthal und Bergen am 20. September 1885 bei der Grafenklasse der Adelsmatrikel eingetragen.

Namensträger

  • Peter von Hohenthal-Königsbrück (* 1726; † 1794), Vizepräsident des Oberkonsistoriums und Vizedirektor der Landesökonomie-Deputation
  • Peter Karl Wilhelm von Hohenthal-Königsbrück (* 1754; † 1825), kurfürstlich-sächsischer Konferenzminister
  • Peter Friedrich von Hohenthal-Dölkau (* 1735; † 1819), kurfürstlich-sächsischer Konferenzminister
  • Karl Adolf von Hohenthal-Knauthain (* 1811; † 1875), bekleidete sächsische Gesandtschaftsposten in München, Paris und Berlin
  • Wilhelm von Hohenthal-Knauthain (* 1853; † 1909), sächsischer Innen- und Außenminister
  • Walburga von Hohenthal (* 1839; † 1929), preußische Hofdame und Autorin

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schlossarchiv
  2. Albert Brödel: Von der Köhlerhütte zum Industriestandort... nach amtlichen Quellen 1937–1939 (Kapitel Die Entstehung des Rittergutes Wallendorf), veröffentlicht durch W. Brödel, Kulmbach 1997

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