- Haus Reinhardtsberg
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Haus Reinhardtsberg ist ein Weinberghaus im Radebeuler Stadtteil Niederlößnitz in der Oberen Bergstraße 44. Es ist benannt nach dem ehemaligen Besitzer Johann Reinhardt, der das heute denkmalgeschützte[1] Gebäude 1897 erwarb. Das Anwesen liegt im Denkmalschutzgebiet Historische Weinberglandschaft Radebeul.[2]
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das zweigeschossige Winzerhaus mit massivem Naturstein-Erdgeschoss und ehemals verbrettertem Fachwerk-Obergeschoss hat ein Krüppelwalmdach mit Giebelgauben.
Etwa mittig in der Straßenansicht befindet sich die Eingangstür mit einem Stichbogensturz. Die Fenster im Erdgeschoss sind durch Sandstein-Gewände eingefasst, daran befanden sich lange Jahre Klappläden.
Das Gebäude steht auf einem großen, in den Hang hineingebauten Weinkeller, im Erdgeschoss befanden sich ein Pressraum und die Winzerwohnung.
Das Grundstück wird zur Straße hin durch eine hohe Syenit-Stützmauer abgefangen, seitlich rechts befindet sich eine Toranlage mit einem Eisentor zwischen Sandsteinpfeilern. Rechts oberhalb des Tors steht ein eingeschossiges, verputztes Wirtschaftsgebäude mit einem Satteldach.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung des Lezenitzbergs (Lößnitz) findet sich in einer Urkunde des Meißner Bischofs Withego I., der 1286 den Dresdner Rat mit dem oberhalb des heutigen Hauses Reinhardtsberg (Obere Bergstraße) gelegenen Weinberg sowie dem Aldenberg belehnte. Dieser wiederum überließ einen Teil davon sofort, den Rest 1329 dem Dresdner Maternihospital (darum später auch Spittelberge).
Im Jahr 1770 wurde am Fuß des zu jenem Zeitpunkt Hausberg genannten Weinbergs ein baufälliges Vorgängergebäude durch ein langgestrecktes Weinberghaus mit Weinkeller und Krüppelwalmdach ersetzt. Im Erdgeschoss des Hauses befand sich ein Pressraum, außerdem gab es noch eine Weinbergsbesitzerwohnung und eine Winzerwohnung. 1777 wird berichtet, dass „...die Einkünfte des Hospitals sehr ansehnlich sind...“ sowie dass ein „...ansehnliches Weinberghaus bei Kötzschenbroda, statt des vorher sehr baufälligen erbaut worden ist...“.[3]
Der Dresdner Rat verkaufte 1833 das Anwesen für 4.100 Taler an den Rittergutsbesitzer Benno von Römer auf Löthain und Neumark, nach dem der Weinberg Römerberg genannt wurde. 1897 verkaufte dessen Sohn Paul das Anwesen an Johann Reinhardt (Johanna verehel. Reinhardt)[4], dessen Namen das Anwesen heute noch trägt. Der Weinberg heißt heute entsprechend Reinhardtsberg. 1914 werden Reinhardts Erben als Besitzer genannt, 1925 der Oberregierungsrat a. D. Erich Förster.
Seit den 1990er Jahren wurde das Haus denkmalgerecht saniert, heute befinden sich dort mehrere Wohnungen.
Literatur
- Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Matthias Donath, Jörg Blobelt (Fotos): Sächsisches Weinland. Historische Weingüter und Weinberghäuser im Elbtal. 1. Auflage. Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland, Dresden 2010.
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
- Adolf Schruth: Vom Spitzhaus zum Jakobstein. Geschichtliche Streifzüge durch die Lößnitz. In: Geschichtliche Wanderfahrten. Nr. 14, C. Heinrich, Dresden-N. 1931.
- Benjamin Gottfried Weinart: Topographische Geschichte der Stadt Dresden, und der um diese herum liegenden Gegenden. (Vollständig erschienen in acht Heften) Fotomechanischer Nachdruck der Originalausgabe 1777 nach dem Exemplar der Universitätsbibliothek Halle. Leipzig, Zentralantiquariat der DDR, 1974.
- Georg Wulff; et. al. (Red.): Winzerhäuser in Radebeul. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2003 (Online-Inhaltsverzeichnis).
Weblinks
- Manfred Richter: Winzerhaus Reinhardtsberg. In: Niederlößnitz von anno dazumal. Abgerufen am 4. Januar 2011.
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Große Kreisstadt Radebeul, 17. April 2008, S. 20, abgerufen am 9. April 2009 (PDF).
- ↑ Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 236 f. sowie beiliegende Karte.
- ↑ Benjamin Weinart: Topographische Geschichte der Stadt Dresden, und der um diese herum liegenden Gegenden
zitiert nach verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Winzerhäuser in Radebeul, von Georg Wulff et.al., ebd., 2003 - ↑ Manfred Richter: Winzerhaus Reinhardtsberg. In: Niederlößnitz von anno dazumal. Abgerufen am 4. Januar 2011.
51.114113.641038888889Koordinaten: 51° 6′ 51″ N, 13° 38′ 28″ OKategorien:- Kulturdenkmal in Radebeul
- Winzerhaus in Radebeul
- Erbaut in den 1770er Jahren
- Ehemaliges Weingut (Radebeul)
- Fachwerkhaus in Radebeul
- Historische Weinberglandschaft Radebeul
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