- Haus Wilbring
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Das Haus Wilbring, auch Haus Wilbringen genannt, befindet sich in Waltrop im Kreis Recklinghausen. Die Gebäude auf der Vorburg sind bewohnt, das Haupthaus ist seit dem Ersten Weltkrieg ein Ruine.
Inhaltsverzeichnis
Besitzer
Wilbring (1321 Wilbrachtink, 1469 Wilbrenynck) war zeitweilig eine kurkölnische Landesburg. 1608 wurde sie von Vincenz Rensing zu Horneburg gekauft, der später Statthalter des Vests Recklinghausen wurde. 1695 kam Wilbring an die Familie Horst, war 1773 bis 1856 in Besitz der Familie von Papen und blieb dann bis 1902 im Besitz der Familie von Frydag zu Buddenburg. Wilbring ging im Erbgang an die Familie von Rüxleben über, die es vor dem Ersten Weltkrieg wegen des Baus des Datteln-Hamm-Kanals an die preußische Kanalbauverwaltung verkaufte.
Bauten
Vorburg und Haupthaus stehen auf zwei durch Brücken verbundenen Inseln.
Das Haupthaus wurde ab 1609 von Vincenz Rensing neu errichtet, 1718 soll ein Umbau erfolgt sein. Ein weiterer Umbau begann 1866. Dabei erhielt das Haupthaus seine letzte äußere Form, blieb aber seitdem unbewohnt. Nach dem Erwerb durch die preußische Kanalbauverwaltung begann der Abriss, der jedoch im März 1918 eingestellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch bereits das Dach abgetragen, und 1916 war der Südgiebel eingestürzt. Im Mai 1940 brach die Nordwestecke des Gebäudes zusammen, das Mauerwerk stürzte in die Gräfte. In den 1980er und 1990er Jahren wurden die Reste des Haupthauses von Efeu überwuchert.
Die Gebäude der Vorburg stammen im Kern aus dem 18. Jahrhundert.
Nördlich des Schlosses befand sich bis zum Anfang der 1970er Jahre ein Gartenhaus aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Neben dem Gartenhaus stand bis etwa 1980 eine mächtige Edelkastanie.
Zustand im März 1978
Besichtigung
Die Vorburg befindet sich in Privatbesitz und wird landwirtschaftlich genutzt. Ebenso ist dort heute ein Reiterhof untergebracht. Der Zugang zur Ruine des Haupthauses ist wegen des fortgeschrittenen Verfalls der Bausubstanz weder empfehlenswert noch gestattet, jedoch werden beim Tag des offenen Denkmals regelmäßig Außenführungen angeboten.
Literatur
- Norbert Frey: Dorfmüller - Vikar in Waltrop. Selbstverlag, Waltrop 2009, S. 316ff (keine ISBN)
- Michael Gondermann: Das Wasserschloss Wilbringen. Sagenumwoben und verfallen. Der "Hund von Baskerville" . In Heimatbuch Kreis Unna 1996. Band 17. Kettler, Bönen 1996, S. 5–7.
- J. Körner und A. Weskamp: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Band 39: Landkreis Recklinghausen. Münster 1928, S. 444f., 453ff. (Photomechanischer Nachdruck 1995 ISBN 3-922032-79-6)
- Heimatbuch des Amtes Waltrop. Waltrop 1974.
51.6157437.452012Koordinaten: 51° 36′ 57″ N, 7° 27′ 7″ OKategorien:- Schloss in Nordrhein-Westfalen
- Waltrop
- Bauwerk im Kreis Recklinghausen
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