- Allgemeines Anpassungssyndrom
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Allgemeines Anpassungssyndrom (AAS, synonym Adaptationssyndrom, Selye-Syndrom, engl. general adaption syndrome) bezeichnet ein Reaktionsmuster des Körpers eines Organismus auf lang anhaltende Stressreize. Entwickelt wurde das Modell von Hans Selye (1956, 1976).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Ist ein Organismus längere Zeit Stressoren (Hitze, Kälte, Hunger, Durst, psychische Belastung...) ausgesetzt, zeigt er eine Antwort, die eine kurzzeitige Erhöhung der Widerstandskraft bewirkt, langfristig aber zu körperlichen Schäden bis hin zum Tod führt.[1][2]
Man unterscheidet drei Stadien:[3]
Alarmreaktion
Die akute körperliche Anpassungsreaktion wird vor allem durch Stresshormone ausgelöst, die der raschen Bereitstellung von Energiereserven dienen. Die Katecholamine bewirken eine Erhöhung von Blutdruck und Puls, während die Hypophyse vermehrt ACTH (adrenocorticotropes Hormon) ausschüttet, das auf die Nebennierenrinde einwirkt. Diese erhöht ihre Aktivität und gibt vermehrt Glukokortikoide, wie z. B. Cortisol, ab. Cortisol bewirkt eine Hemmung der Proteinbiosynthese und fördert den Proteinabbau in Knochen, Muskeln und lymphatischen Gewebe. Diese Prozesse haben eine erhöhte Aminosäureabgabe ins Blut zur Folge. Diese freien Aminosäuren werden in der Leber zur Glucoseneubildung eingesetzt, der Blutzuckerspiegel steigt. Es kann zum Schock kommen. Außerdem wird, durch die Hemmung der Proteinbiosynthese in den lymphatischen Organen, die Tätigkeit des Immunsystems unterdrückt (Entzündungshemmung).
Widerstandsstadium
Ausschüttung von Somatotropin (STH) und Mineralkortikoiden, Zunahme von entzündlichen Reaktionen wie Magengeschwüre.
Erschöpfungsstadium
Erfolgt keine Heilung, vergrößert sich die Nebennierenrinde. Auch können Anpassungskrankheiten auftreten.
Einzelnachweise
- ↑ Irmtraud Beyer, Horst Bickel, u.a.: Natura - Biologie für Gymnasien - Oberstufe. Ernst Klett Verlag, 2005
- ↑ Horst Bayruber (Hrsg.), Ulrich Kull (Hrsg.): Linder Biologie. Gesamtband, 21. Auflage, Schroedel Verlag GmbH, Hannover, 1998
- ↑ Pschyrembel, Eintrag Anpassungssyndrom, allgemeines
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