- Heidenheimer Verkehrsgesellschaft
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Heidenheimer Verkehrsgesellschaft mbH Basisinformationen Unternehmenssitz Heidenheim Webpräsenz www.hvg-bus.de Bezugsjahr 2010 Eigentümer 74,8 % Veolia Verkehr GmbH,
25,2 % Landkreis HeidenheimVerkehrsverbund Heidenheimer Tarifverbund Beschäftigte 92, davon 2 Auszubildende Linien Bus 20 Anzahl Fahrzeuge Omnibus 58 Statistik Fahrgäste 6,0 Mio. pro Jahr Fahrleistung 2,4 Mio. km pro Jahr Einzugsgebiet 627 km² Einwohner im
Einzugsgebiet0,137 Mio. Die Heidenheimer Verkehrsgesellschaft mbH (HVG) ist eine Tochtergesellschaft der Veolia Verkehr GmbH und des Landkreises Heidenheim. Sie dient mit ihren 59 Bussen dem Nahverkehr vor allem im Landkreis Heidenheim, nur zwei Linien führen außerhalb des Kreises. In Heidenheim zeigt sie sich für den Stadtbusbetrieb mit seinen sieben Linien verantwortlich, ein Großteil der elf Überland- und Regionallinien beginnt hier. 70 % der Nahverkehrsleistungen im Landkreis Heidenheim werden durch die HVG erbracht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Vorgänger der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft war die Firma Wahl & Söhne, einst größtes privates europäisches Busunternehmen. Wahl nahm seine ersten Fahrten mit einem 18-sitzigen Ford-Omnibus am 6. August 1926 entlang der Bahnstrecke nach Schnaitheim auf, heute verkehrt dort die Stadtbuslinie 1. Wahl beschaffte zwei Monate nach Betriebsaufnahme einen zweiten Omnibus, deren Zahl stieg durch weitere Linien und steigende Fahrgastzahlen weiter.
Weitere Linien wurden zur Voithsiedlung, nach Oggenhausen und wieder entlang der Bahnstrecke nach Mergelstetten in Betrieb genommen. Dank des ab 1930 sich durchsetzenden Berufsverkehrs und geschickter Fahrplananlegung konnte das Unternehmen seine Spitzenstellung weiter ausbauen. Wahl legte seine Fahrten beispielsweise so, dass er kurz vor den Postbussen abfuhr und so die Fahrgäste in seine Busse brachte, während die Postbusse noch auf die Postsendung der Bahn warten mussten und nur schwachbesetzt zu ihren Zielen aufbrachen.
Wahl versuchte zu Anfang des dritten Reiches, nicht nur der Eisenbahn im Brenztal Konkurrenz zu machen, sondern bot von Heidenheim ausgehend über Weißenstein und Göppingen direkte Fahrten nach Stuttgart zu wesentlich billigeren Preisen als die damalige Deutsche Reichsbahn an. Die Busse waren dementsprechend gut gefüllt, jedoch wurden der Firma diese Fahrten untersagt. Als Umgehung des Verbotes wurden die Fahrten in benachbarte Städte wie Cannstatt oder Untertürkheim angeboten, von wo aus die Reisenden dann mit der Straßenbahn ihr Ziel erreichen konnten. Doch auch diese Umgehung des Verbots wurde Wahl untersagt, die Busse von der Polizei zwischen Göppingen und Stuttgart beschlagnahmt, die Reisenden wie Gefangene verhört. Wahl gab die Fahrten auf. Während des Krieges wurden die Fahrzeuge und Mitarbeiter der Firma zum Kriegsdienst eingezogen und mussten teilweise Fahrdienste für die Post leisten.
Nach dem Krieg wuchs die Bevölkerung der Stadt Heidenheim sowie des Landkreises durch zahlreiche Flüchtlinge stark an, ein Nahverkehrssystem war notwendig geworden. Die Firma Wahl erkannte die Situation und baute ein innerstädtisches Liniennetz sowie einige Überlandlinien auf. Im Jahr 1987 musste die Firma Wahl allerdings Insolvenz anmelden. Aus der Konkursmasse des Unternehmens wurde am 1. Mai 1987 von der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft und dem Landkreis Heidenheim die Heidenheimer Verkehrsgesellschaft mbH gegründet. Zuvor waren die Linienverkehre vom Landkreis ausgeschrieben worden, um einen Partner zu finden, der ihm ein weitreichendes Mitspracherecht ermöglichte. Seit Mitte der 90er-Jahre erwirtschaftet die HVG alljährlich Überschüsse.
Verkehr
Im Landkreis Heidenheim bedient die HVG elf Überland- und Regionallinien sowie in der Stadt Heidenheim sieben Stadtbuslinien. Ein weiteres, weitaus kleineres Stadtbussystem wird in Giengen betrieben. Das Stadtbussystem in Heidenheim wurde am 23. Mai 2003 feierlich in Betrieb genommen. Herzstück der sieben Stadtbuslinien ist die Zentrale Omnibushaltestelle, kurz ZOH.
Linien
Übersicht der HVG-Buslinien Linie Linienweg 1 ZOH – Heckental – Zanger Berg – Heckental – ZOH – Schnaitheim – Wehrenfeld – Schnaitheim – ZOH 2 ZOH – Reute – Zanger Berg – Galgenberg – ZOH – Haintal – Hansegisreute – Haintal – ZOH 3 ZOH – Haintal – Altheim – Haintal – ZOH – Galgenberg – Zanger Berg – Reute – ZOH 4 ZOH – Mergelstetten – Erbisberg – ZOH – Oststadt – Osterholz – Oststadt – ZOH 5 ZOH – Reutenen – ZOH – Mittelrain – ZOH (Direktlinie, nur zu Stoßzeiten) 6 ZOH – Mergelstetten – Reutenen – Klinikum – ZOH – Galgenberg – Mittelrain – Ziegeläcker – ZOH 7 ZOH – Ziegeläcker – Mittelrain – Galgenberg – ZOH – Klinikum – Schloßhau – Reutenen – Mergelstetten – ZOH 30 Heidenheim – Steinheim 40 Heidenheim – Itzelberg – Königsbronn – Ochsenberg 41 Heidenheim – Itzelberg – Königsbronn – Zang / Heidenheim – Zang (– Königsbronn) 42 Heidenheim – Itzelberg – Königsbronn – Oberkochen (HVZ-Verstärker; Abschnitt Königsbronn – Oberkochen nur für Mitarbeiter Fa. Zeiss) 50 Heidenheim – Nattheim 51 Heidenheim – Nattheim – Steinweiler – Auernheim – Neresheim – Ohmenheim – Kösingen – Schweindorf 52 Heidenheim (– Nietheim) – Großkuchen – Kleinkuchen – Steinweiler – Auernheim – Neresheim (fährt ab Neresheim auch weiter als Linie 51 nach Schweindorf) 60 Heidenheim – Mergelstetten – Bolheim – Herbrechtingen 61 Heidenheim – Mergelstetten (– Bolheim– Herbrechtingen) – Giengen 62 Giengen – Hohenmemmingen (– Sachsenhausen) – Bachhagel – Landhausen – Ballhausen – Altenberg – Staufen 65 Stadtverkehr Giengen: Bahnhof – Schleife Südstadt – Bahnhof – Schleife Schießberg/Rechbergwanne – Bahnhof – Schleife Memminger Wanne – Bahnhof 68 Heidenheim – Oggenhausen – Nattheim/Staufen (Firma Ostertag im Auftrag der HVG) 70 Heidenheim – Bolheim – Dettingen – Heuchlingen – Heldenfingen – Gerstetten Fahrzeuge
Im aktuellen Fahrzeugbestand befinden sich 58 Busse fast aller großen Hersteller. Etwa zwei Drittel des Fahrzeugparks bestehen aus Niederflurbussen der Typen Mercedes-Benz Citaro und Citaro G, MAN A20, A21 und A23, Setra S 319 NF, Neoplan N 4411, N 4516 und N 4522 sowie Solaris Urbino 12 und Urbino 18. An Hochflurfahrzeugen befinden sich die Typen Mercedes-Benz O 405 G, Setra S 315 UL, SG 321 UL, S 415 GT und S 415 UL im Bestand.
Quellen
- Uwe Siedentop: Die Brenztalbahn. Verlag Uwe Siedentop, Heidenheim (Brenz) 1984.
Weblinks
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