Heilig-Kreuz-Kirche (Coburg)

Heilig-Kreuz-Kirche (Coburg)
Heilig-Kreuz-Kirche
Nordfassade

Die Heilig-Kreuz-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche in Coburg, Hintere Kreuzgasse 15. Von 1870 bis 1918 war sie Garnisonkirche des Thüringischen Regiments Nr. 95, dessen Kaserne in der Nähe lag.

In den Jahren 1401 bis 1407 wurde nahe einer Furt durch die Itz, an der Stätte der Verehrung einer Heilig-Kreuz-Reliquie, eine größere Kapelle errichtet, der heutige spätgotische Chor mit einem Kreuzrippengewölbe. Ab 1413 folgte der Anbau des dreischiffigen Langhauses, wobei allerdings der Glockenturm an der Nordwestecke unvollendet blieb und das südliche Seitenschiff nicht zur Ausführung kam. 1735 bis 1739 wurde die Kirche nach Plänen von Johann David Steingruber umfassend umgestaltet. Der Dachfirst des Langhauses wurde auf die Höhe des Chores angehoben und durch den Einbau einer flachen, stuckierten Bretterdecke als Ersatz für ein Gewölbe entstand eine Saalkirche. Die Westempore wurde durch eine dreiseitig umlaufende, zweigeschossige Empore ersetzt und als Zugang im nördlichen Chorwinkel eine Walmdachtreppenturm errichtet. Das von Wimperg und Skulpturen geschmückte Westportal wurde zu einer schlichten kleinen Tür zurückgebaut, wobei an der Nord- und Südseite neue Zugänge geschaffen wurden. 1867 folgte der Einbau bunter Glasfenster auf der Nordseite und 1935, von Zar Ferdinand von Bulgarien gestiftet, im Chor.

Der aus Schlussjoch und zwei Langjochen gebildete Chor ist 14,5 Meter lang und 8,0 Meter breit. Das Langhaus, bestehend aus dem Hauptschiff und dem nördlichen Seitenschiff, die durch drei Säulen getrennt sind, besitzt eine maximale Länge von 19,6 Metern und eine Breite von 15,0 Metern.

Die Inneneinrichtung umfasste unter anderem einen Marienaltar von 1515 aus der Schule Tilman Riemenschneiders, der sich heute in den Kunstsammlungen der Veste befindet. Der Renaissancetaufstein wurde im 16. Jahrhundert in der Schlosskapelle der Ehrenburg aufgestellt und kam 1691 in die Heilig-Kreuz-Kirche.

Nach der Reformation verlor die Kirche im Jahr 1545 den 1407 erlangten Status einer Pfarrkirche. 1952 wurde die Gemeinde wieder selbständig. Sie ist neben St. Moriz mit rund 5000 Mitgliedern die zweite Kernstadtgemeinde Coburgs.

Literatur

  • Peter Morsbach, Otto Titz: Stadt Coburg. Ensembles-Baudenkmäler-Archäologische Denkmäler. Denkmäler in Bayern. Band IV.48. Karl M. Lipp Verlag, München 2006, ISBN 3-87490-590-X
  • Lothar Hofmann: Denkmale Region Coburg - Neustadt - Sonneberg: Orte der Einkehr und des Gebets. Historische Sakralbauten. Ein Führer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg. Verlag Gerätemuseum des Coburger Landes, Ahorn 2007, ISBN 3-930531-04-6.

Weblinks

 Commons: Heilig-Kreuz-Kirche Coburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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