- Heinrich Fritsch
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Heinrich Fritsch (* 5. Dezember 1844 in Halle an der Saale; † 12. Mai 1915 in Hamburg) war ein deutscher Gynäkologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fritsch war der Sohn des Rechtsanwalts Gustav Fritsch und dessen Ehefrau Wilhelmine Hartmann. Nach seinem Abitur 1865 in Halle studierte er an den Universitäten Tübingen, Würzburg und Halle und konnte dieses Studium 1869 mit einer Promotion abschließen.
Sofort im Anschluss daran wurde Fritsch Assistent an der Geburtshilflichen Klinik in seiner Heimatstadt. Seine Arbeiten und Forschungen führten 1873 zu seiner Habilitation im Fach der Frauenheilkunde („Nonnulla de pelvibus specierum humanarum“).
1874 heiratete Fritsch in Halle Elisabeth Goedecke. Mit ihr hatte er drei Töchter, von denen Juli später den Internisten Ludolph Brauer heiratete und Anna den Gynäkologen Walter Stoeckel und drei Söhne, Karl (* 1880), Bernhard (* 1882) und Hans (* 1889). Der spätere Zoologe Rudolf Fritsch ist einer seiner Enkel.
1877 wurde Fritsch zum a.o.Prof. ernannt und als solcher übernahm er 1882 wurde die Leitung der Universitätsklinik Breslau. Parallel dazu berief man ihn an der dortigen Universität auch zum Ordinarius. 1883 nahm er einen Ruf an die Universität Bonn an und wirkte dort bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1910 als Ordinarius für Geburtshilfe. Zu seinem Nachfolger wurde Otto von Franqué berufen. Von 1891 bis 1893 war Fritsch der fünfte Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie. Nach seiner Emeritierung lebte Fritsch in Hamburg, wo er mit über 70 Jahren starb und auch seine letzte Ruhestätte fand.
Werk
Fritsch gilt als Begründer der modernen Gynäkologie. Als hochangesehener Operateur, Arzt und klinischer Lehrer bildete er eine ganze Generation bedeutender Gynäkologen heran. Das Zentralblatt für Gynäkologie begründete er 1877 zusammen mit Hermann Fehling. Weltweit bekannt wurde er durch seine in mehrere Sprachen übersetzten Monographien. Sein Werk Die Krankheiten der Frauen wurde von Walter Stoeckel und Karl Reifferscheid überarbeitet und 1924 in der 13. Auflage unter dem Titel Lehrbuch der Gynäkologie veröffentlicht.
Ehrungen
Noch zu Lebzeiten wurde er von der Universität Bonn durch ein Brunnendenkmal geehrt. Die Heinrich-Fritsch-Strasse in Bonn wurde ebenfalls ihm zu Ehren benannt.
Werke (Auswahl)
- Nonnulla de pelvibus specierum humanarum. 1873.
- Klinik der alltäglichen geburtshilflichen Operationen, 1875, 5. Auflage 1894.
- Die Krankheiten der Frauen, 1881, 12. Auflage 1910.
- Grundzüge der Pathologie und Therapie des Wochenbetts. 1884.
- Gerichtsärztliche Geburtshilfe. 1901.
- Fruchtabtreibung. In: Isidor Fischer: Handbuch der gerichtsärztlichen Sachverständigentätigkeit. 1962, S. 454.
Literatur
- Walther Killy (Begr.): Deutsche biographische Enzyklopädie. Saur, München 1990.
- Eintrag Heinrich Fritsch im Catalogus Professorum Halensis
- Heinrich Fritsch auf whonamedit.com
- Julius Pagel: Fritsch, Heinrich, In: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, 558-559
- Liselotte Bucheim: Fritsch, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 628.
- Fritsch, Heinrich beim Zentralverband antiquarischer Bücher
Weblinks
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