Heinrich Rettig

Heinrich Rettig

Heinrich Rettig (* 23. Juni 1900 in Speyer; † 20. April 1974 in Dresden) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinrich Rettig gehörte von 1950 bis 1961 zu den Architekten des Barkhausen-Baus der TU Dresden, hier der Teil des Heinz-Schönfeld-Hörsaals.

Rettig studierte von 1919 bis 1922 an der TH Darmstadt und von 1923 bis 1925 an der TH Stuttgart, wo er unter anderem von Paul Bonatz und Paul Schmitthenner unterrichtet wurde. Nach dem Studium begann er, bei Richard Riemerschmid in Köln zu arbeiten und wurde 1927 am städtischen Hochbauamt in Mainz und Köln angestellt, wo er bis 1930 blieb. In Köln war er am Entwurf des Neubaus der Universität unter Baudirektor Adolf Abel beteiligt.

Er folgte Abel 1930 nach München, wo er an der Technischen Hochschule als sein Assistent eingestellt wurde. Ab 1934 arbeitete Rettig als freischaffender Architekt unter anderem in München und Pasing, wo er zusammen mit Friedrich Lämmle und Heinrich Volbehr das Pasinger Rathaus, den ersten kommunalen Neubau im Großraum München, entwarf. Die Grundsteinlegung erfolgte am 19. Juli 1936, die Einweihung fand im folgenden Jahr statt.

Heinrich Rettig ging 1942 an die TH Dresden, wo er 1943 zum ordentlichen Professor für Werklehre, Gebäudelehre und Entwerfen von Hochbauten ernannt wurde[1]. Auch nach Kriegsende war Rettig als freischaffender Architekt tätig und übernahm 1948 die Professorenstelle für Werklehre und Baugestaltung an der Weimarer Hochschule für Bildende Kunst. Von 1949 bis 1965 wirkte Rettig als Professor für Baukonstruktionen und Entwerfen erneut an der TH Dresden, wo er mit anderen Architekten zahlreiche Neubauten wie den Barkhausen-Bau oder den Willers-Bau entwarf. Neben Gerhard Hempel und Wolfgang Rauda gehörte Rettig zu den eher konservativen Professoren der Abteilung Architektur der TH Dresden, die sich gegen die staatlichen Bestrebungen der Einflussnahme auf die Universität stellten. Im Jahr 1966 wurde dem inzwischen emeritierten Professor die Heinrich-Tessenow-Medaille verliehen. Heinrich Rettig starb 1974 in Dresden.

Bauten (Auswahl)

Schriften

  • Die Türen der Kleinwohnung (1947)
  • Die Fenster der Kleinwohnung (1947)
  • Holzfenster. Verbesserung der Konstruktion und der Fertigung der Beschläge und der Getriebe (1952)
  • Baukunst und Massenfertigung (1954)
  • Verlauf und Grenzen der Kostensenkung bei verschiedenen Bauteilen des Roh- und Ausbaus durch Normung und Massenfertigung (1954)
  • Ersparnisse und Verbesserungen durch eine Entflechtung der Bauarbeiten (1954)
  • Sparsame Schulbauten (1955)
  • Tabellen für das Bauwesen (1958)

Literatur

  • Dorit Petschel (Bearb.): Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien 2003, S. 767.
  • Technische Universität Dresden: Gebäude und Namen. Technische Universität Dresden, Dresden 1997.

Einzelnachweise

  1. Nachrichtenblatt der Deutschen Wissenschaft und Technik, Organ des Reichsforschungsrates (Hrsg.): Forschungen und Fortschritte. Personalnachrichten. Ernennungen. 19, 23/24, 1943, S. 252.

Weblinks


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