- Heinrich von München
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Heinrich von München war Verfasser einer Reihe von Weltchronik-Kompilationen des 14. Jahrhunderts.
Nur zum Teil hat er selber gedichtet, ansonsten hat er aus Bestehendem zusammengeführt. Schon vor Heinrich von München gab es Versuche, die vorhandenen Weltchroniken zu einer zusammen zu führen. Beim ersten Versuch handelt es sich um die sogenannte erweiterte Christherre-Chronik.
Quellen:
- Alte Ee
- Petrus Comestor
- Sächsische Weltchronik
- Gesta Romanorum
- Rudolf von Ems
- Jans der Enikel
- Bibel
- Pantheon
- sog. Kreuzholzlegende und Legende über die heiligen drei Könige
- Konrad von Würzburg: Roman über den trojanischen Krieg
- Ulrich von Etzenbach: Alexanderroman
Mit diesen Quellen reicht er fast bis an die Geburt Christi. Danach verwendete er:
- Neue Ee
- Kaiserchronik
- Wolframs von Eschenbach Parzival
- Quellen über das Leben Jesus und der Maria- meist Erzählungen und Apokryphen
- sehr ausführliche Beschreibung des Lebens Karls des Großen
Durch dieses Kompilationsverfahren kam Heinrich mit seinem Bericht etwa bis ins Jahr 1250.
Nur die Erstfassung ist von Heinrich selbst, über den heute kaum etwas bekannt ist. Die Originalhandschrift ist in kaum einer der nachfolgenden Handschriften komplett vorhanden. Die folgenden Handschriften werden trotzdem als Heinrich-von-München-Weltchroniken bezeichnet. Die Autoren gingen dabei sehr sensibel zu Werke. Sie mischten sehr fein, manchmal werden nur einzelne Sätze aus den Werken zusammen geführt. Deshalb kann man nicht von lauter "Stückchen" sprechen, es entstand etwas ganz neues, eigenes.
Literatur
- Studien zur „Weltchronik“ Heinrichs von München, 3 Bände, (= Wissensliteratur im Mittelalter; Band 29; 30,1; 30,2; 31,1; 31,2), Wiesbaden 1998
Weblinks
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