Heinz Ballensiefen

Heinz Ballensiefen

Heinz Ballensiefen (* 24. Oktober 1912 in Rauxel; † unbekannt) war Historiker und ein nationalsozialistischer Funktionär, eingesetzt zur Erforschung der „Judenfrage“.

Ballensiefen arbeitete zunächst für das Institut zum Studium der Judenfrage und war beratend tätig bei der Produktion des antisemitischen Films Der ewige Jude. Ab 1940, dem Jahr seines Beitritts zur SS, war er beim Reichssicherheitshauptamt in der Abteilung zur Erforschung des Judentums des SD, die später die Bezeichnung VII B 1 b erhielt. Er verfasste die Informationsberichte zur Judenfrage mit dem Ziel, die Erfassung und Ermordung von Juden zu vereinfachen. Im März 1941 nahm er an der Eröffnung des Instituts zur Erforschung der Judenfrage von Alfred Rosenberg in Frankfurt am Main teil. Er leitete das antijüdische Institut in Budapest und war Herausgeber der Zeitschrift Haros, einer ähnlichen antisemitischen Zeitung wie Der Stürmer. Er hatte ab 1943 den Rang eines SS-Hauptsturmbannführers. Anfang April 1944 nahm er an der Arbeitstagung der Judenreferenten und sogenannter „Arisierungberater“ in Krummhübel als Referent teil; seine Ausführungen wurden wegen ihrer Brisanz in Bezug auf den Judenmord insbes. in Ungarn nicht an die Teilnehmer versandt.[1]

Nach Kriegsende wurden Ballensiefens Schriften Juden in Frankreich (Nordland-Verlag, Berlin 1941) und Die englisch-amerikanische Rivalität in Palästina (Welt-Dienst-Verlag, Frankfurt a. M. 1944) in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[2]

Ab 1952 war Ballensiefen bei den Technischen Werken in Stuttgart Redakteur der Betriebszeitungen.

Literatur

Weblinks

  • Autor: Ballensiefen Juden in Frankreich. Nordland, Berlin 1939 (Scan in Frakturschrift; andere Dateiformate sind möglich)

Einzelnachweise

  1. siehe den Art. Krummhübel für das Protokoll
  2. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-b.html

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