Heinz Kreutz

Heinz Kreutz

Heinz Kreutz (* 31. Dezember 1923 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Maler des Informel.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Heinz Kreutz lebt und arbeitet in Antdorf/Bayern. Kreutz absolvierte ursprünglich eine Ausbildung als Fotograf und arbeitete nach Kriegsdienst und Lazarett in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg als Weißbinder und gelegentlich als Fotograf. Von 1944 an begann er künstlerisch zu arbeiten und wendete sich ab 1948 der abstrakten Malerei zu. Mit Hilfe eines privaten Stipendiums verbrachte er 1951 einen Studienaufenthalt in Paris, hatte hier ein Atelier, und entdeckte für sich die Impressionisten. 1952 gehörte er mit Otto Greis, K. O. Götz und Bernard Schultze zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe Quadriga, mit der die deutsche Malerei in der Nachkriegszeit wieder den Anschluss an die internationale künstlerische Avantgarde erhielt. Die Ausstellung sollte ursprünglich den Namen „Neu-Expressionisten“ tragen. Noch am Eröffnungsabend wurde aus der gemeinsamen Ausstellung der vier Künstler die Quadriga. Der Ort, die Zimmergalerie Franck (1949 bis 1961) in Frankfurt am Main, bestand, den Nachkriegszeiten geschuldet, aus zwei Zimmern der Privatwohnung von Klaus Franck, einem Versicherungsangestellten.

Kreutz' Gemälde zeichneten sich zum Beginn des Informel durch ihre heftig wilde Formensprache und eine in Schichten gestaffelte Raumtiefe aus. Ähnlich wie Otto Greis suchte er in den späteren 1950ern einen Weg aus der Formensprache der tachistischen Malerei heraus und fand, insbesondere über das Studium der japanischen Kalligrafie zu einer konzentrierten und klaren malerischen Sprache. Neben seiner Malerei hat Kreutz in der Zeichnung zu einem eigenständigen Umgang mit Form und Farbe gefunden. 1960 verlebte Kreutz einen Studienaufenthalt in Paris und erhielt 1967 ein Stipendium an der Cité Internationale des Arts Paris.

Von 1971 bis 1973 war er Gastdozent an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. 2002 wurde Kreutz mit den übrigen Quadriga-Begründern mit dem Binding-Kulturpreis ausgezeichnet.

Werke (Auswahl)

  • 1960: Pariser Aquarelle
  • 1958: Hymne an das Licht, Städel-Museum
  • 1993/1994: Sonnengesang des Franz von Assisi

Literatur (Auswahl)

  • Heinz Kreutz: Sonnengesänge, 1997.
  • Heinz Kreutz: Interview mit Kirsten Kretschmann-Muche, Aachen: Rimbaud, 2003. ISBN 3-89086-706-5
  • Heinz Kreutz: Farbe ist Wolke und Stein, Über Malerei, Aachen: Rimbaud, 2002. ISBN 3-89086-730-8
  • Heinz Kreutz: Holzschnitte, Werkverzeichnis, Aachen: Rimbaud, 2006. ISBN 3-89086-599-2

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