- Heiratsmarkt
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Ein Heiratsmarkt ist im ursprünglichen Sinne ein in der Regel ländliches Volksfest.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In früheren Zeiten, als die Mobilität in ländlichen Regionen noch sehr eingeschränkt und die Bewohner eines Dorfes meist untereinander verwandt waren, wurde einmal im Jahr ein Heiratsmarkt veranstaltet. Absicht hierbei waren Eheschließungen über die Dorfgrenzen hinweg und somit die Vermeidung von Inzucht. Viele der heutigen Volksfeste, wie z. B. Jahrmarkt und Kirmes gehen ursprünglich auf Heiratsmärkte zurück. Seit die Mobilität in Europa allgemein gestiegen ist, haben die Jahrmärkte ihre Bedeutung als Heiratsmärkte jedoch verloren.
Als Heiratsmarkt, oder auch die Möglichkeit einen passenden Lebenspartner zu finden, galten auch Hochzeiten, bei denen Freunde und Familien eine große Gesellschaft bildeten, und eine zwangslose Annäherung möglich war. Diese Eigenschaft wurde im Laufe der Zeit durch das vermehrte Abendangebot in den Städten und den ländlichen Diskothekenbesuchen abgelöst.
In Vietnam ist das Volk der Hmong bis heute der Tradition eines jährlichen Heiratsmarktes meist Anfang Mai treu geblieben.[1]
Bedeutungsverschiebung
Heute wird der Begriff vor allem in übertragener Bedeutung („auf dem Heiratsmarkt stehen“ für „auf der Suche nach einem Partner sein“) oder als Bezeichnung für die Kontaktanzeigen in Zeitungen verwendet.
Darüber hinaus gelten etwa auch Hochschulen als moderner „Heiratsmarkt“.[2]
Beispiele von Heiratsmärkten
- Jauernicker Heiratsmarkt, Gemeinde Markersdorf[3]
- Der Brokser Heiratsmarkt ist ein Volksfest; ob er ursprünglich ein Heiratsmarkt war, ist ungeklärt.
Einzelnachweise
- ↑ Spiegel.de - Heiratsmarkt in Vietnam
- ↑ Sueddeutsche.de: Heiratsmarkt Hochschule
- ↑ Jauernicker Heiratsmarkt Heiratsmarkt und Himmelfahrtsverein in Markersdorf
Kategorien:- Partnersuche
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