- Henna-Tattoo
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Mehndi oder Mehendi (Hindi मेहन्दी, mehndī) ist die aus Nordwestindien, dem heutigen Pakistan stammende Bezeichnung für die kunstvolle ornamentale Körperbemalung (bodypainting) mit Henna. Sie erfolgt zu kosmetischen und rituellen Zwecken und ist schon seit dem Altertum bekannt. Sie soll ihren Ursprung in Persien haben und verbreitete sich von dort aus nach Indien, die arabische Halbinsel und Nordafrika. In Indien, Persien, den arabischen Kernländern, Marokko, Mauretanien, Ägypten und dem Sudan erhält die Braut zur Hochzeit eine kunstvolle Bemalung mit Henna auf ihre Hände, evtl. Unterarme und Füße. In Bangladesch, im Kaschmir und im Sudan erhält auch der Bräutigam ein Mehndi, das aber weit weniger prachtvoll ausfällt als das der Braut.
Seit Stars wie Madonna in den späten 1990er Jahren Körperbemalungen im Stil der indischen Mehndis in Mode brachten, hat sich im deutschen Sprachgebrauch für diese Art der Körperbemalung auch der Begriff Hennatattoo eingebürgert, da sie ähnlich wie Tätowierungen aussehen. Im Gegensatz zu echten Tätowierungen verblassen Mehndis innerhalb von 2 bis 3 Wochen, da bei diesen nur die sich stetig erneuernde Oberhaut (Epidermis) eingefärbt wird und nicht wie bei Tätowierungen die Farbe subkutan eingebracht wird.
Vom ärztlichen Standpunkt aus gesehen gilt Henna für Körperbemalungen als unbedenklich, färbt aber von Natur aus nur in rotbraunen Farbnuancen und benötigt eine lange Einwirkzeit. Für einen schwarzen Farbton und eine schnelle Färbung der Haut wird meistens dem Henna das Haarfärbemittel PPD (p-Phenylendiamin) zugesetzt, das schwere allergische Reaktionen auslösen und zu irreparablen Haut-[1] und Leberschäden führen kann. PPD ist billig und es ist auf dem europäischen Markt erlaubt, Henna bis zu 6% PPD zuzusetzen.
Aus diesem Grund empfehlen Ärzte, misstrauisch und vorsichtig zu sein, wenn nicht nur in einem Urlaubsland wie Indien, Marokko oder Tunesien, sondern auch in Europa von "Mehndikünstlern" bzw. Kosmetikfirmen schwarzfärbende "Hennatattoos" und -pasten angeboten werden. Ein zumeist untrügliches Zeichen, dass PPD verwendet wird, ist die Versicherung, dass das Ergebnis bereits nach einer halben oder ganzen Stunde dauerhaft sichtbar sein wird. Für Mehndis mit reinem Henna muss man im Gegensatz dazu mindestens 6 bis 8 Stunden Wartezeit aufbringen.
Quellen
- ↑ Björn M.Hausen, Martin Kaatz; Uta Jappe; Ulrike Stephan; Gunthram Heidbreder: Henna/p-Phenylendiamin-Kontaktallergie: Folgenschwere Dermatosen nach Henna-Tätowierungen. In: Deutsches Ärzteblatt 98, Ausgabe 27 vom 6. Juli 2001, Seite A-1822 / B-1564 / C-1449
Weblinks
- Angelika Lohwasser: Henna im Sudan. Mitteilungen der Sudanarchäologischen Gesellschaft zu Berlin, Heft 3, Juli 1995, S. 50f
- Henna tribe: Global artists collective. Fotogalerie des englischsprachigen Forums für Mehndi Liebhaber und Künstler
- Olga und Octavia: Henna Tattoos & Zubehör. Informationen zur Anwendung von Henna in arabischen Ländern sowie Links zu gewerblichen Mehndikünstlern
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