- Henry Gellibrand
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Henry Gellibrand (* 1597 in London; † 1636 ebd.) war ein englischer Astronom.
Nach dem Studium in Oxford war Gellibrand zunächst Pfarrer in Chiddingstone, Kent. Später studierte er Mathematik in Oxford und wurde 1627 Professor der Astronomie am Gresham College in London. Er gab nach dem Tod von Henry Briggs (1630) den 2. Band der Trigonometrica Britannica (später Briggi’sche Logarithmentafeln genannt) heraus.
Bekannt wurde Gellibrand besonders durch seine Entdeckung, dass das Magnetfeld der Erde nicht - wie William Gilbert noch meinte - konstant ist. Ein Hinweis darauf ist, dass sich die Deklination einer Kompassnadel im Verlauf von Jahrzehnten ändert. Gellibrand führte 1634 in London sorgfältig kontrollierte Messungen durch. Seine Messergebnisse verglich er mit denen von William Borough aus dem Jahre 1580 und denen von Edmund Gunter von 1622 und stellte fest, dass - zumindest in London - die Deklination während der letzten Jahrzehnte stetig abgenommen hatte (um etwa 7 Bogengrad). Daraus zog Gellibrand den - zutreffenden - Schluss, dass die Deklination (und damit der Magnetismus) auf der ganzen Erde veränderlich ist (Fachausdruck: Säkularvariation).
Über seine Ergebnisse berichtete er 1635 unter dem Titel: "A discourse mathematical on the variation of the magnetical needle, together with its admirable diminution lately discovered".
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