- Hergart Wilmanns
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Hergart Wilmanns (* 1928 in Bonn) ist eine Osteuropa-Forscherin, Soziologin und Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wilmanns wuchs in Bonn und Leipzig auf. Sie wandte sich schon als Jugendliche gegen die Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz unter dem nationalsozialistischen Regime. Während des Krieges lernt sie bei Kontakten mit Kriegsgefangenen Russisch und erlebt das Kriegsende in Sachsen.
1947 wurde sie von der sowjetischen Militärverwaltung in Berlin wegen Spionagetätigkeit für Großbritannien zu zehn Jahren Arbeits-Umerziehungslager verurteilt und in das russische Kohlerevier Workuta im Polargebiet nördlich des Urals verschleppt, wo sie Zwangsarbeit leisten musste. 1953 wurde Hergart Wilmanns aus der Sowjetunion entlassen.
Nach ihrer Rückkehr machte sie Abitur und studierte Slawistik, Volkswirtschaft und Sozialwissenschaften an den Universitäten Marburg, Göttingen und Kiel. In Kiel wurde sie 1959 promoviert. Nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt an der Harvard University hatte sie Anstellungen an den Universitäten Frankfurt, Freiburg und München, wo sie sich der Osteuropaforschung widmete. Zudem war sie in den sechziger Jahren zu Forschungsaufenthalten an den Universitäten Warschau, Moskau und Leningrad eingeladen. Ihre letzten beruflichen Stationen waren die Universität München, wo sie polnische und sowjetische Soziologie lehrte und das Bayerische Umweltministerium.
Werk
Nach ihrer Pensionierung schrieb sie Ihre Erlebnisse in der russischen Gefangenschaft in ihrem Buch „Blumen im Beton“ nieder, zu dem Rita Süssmuth das Vorwort verfasste.
Familie
Hergart Wilmanns ist die Tochter des Agrarwissenschaftlers Wolfgang Wilmanns, die Schwester der Medizinhistorikerin Juliane C. Wilmanns. Der Psychiater Karl Wilmanns und der Chemiker Gustav Wilmanns waren Cousins ihres Vaters.
Weblinks
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