Herman Bavinck

Herman Bavinck
Herman Bavinck

Herman Bavinck (* 13. Dezember 1854 in Hoogeveen; † 29. Juli 1921 in Amsterdam) war ein niederländischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn des reformierten Pastors Jan Bavinck (1826–1909) wuchs er mit seinem Bruder Coenraad Bernardus Bavinck in einem religiösen Umfeld auf. Nachdem Herman Bavinck das Gymnasium in Zwolle 1873 abgeschlossen hatte, ging er an die Theologische Schule in Kampen und setzte 1874 sein Studium in Leiden fort. 1880 wurde er zum Doktor der Theologie ernannt. Von 1881 bis 1882 war er Pfarrer einer reformierten Kirche in Franeker.[1]

Kurz darauf begann er in Kampen an der Theologischen Schule zu dozieren (1882). In seiner beruflichen Entwicklung muss man 1902 die Ernennung zum Professor der Dogmatik und Dogmengeschichte an der Freien Universität in Amsterdam als Höhepunkt herausstellen. Am 2. Juli 1891 heiratete er Johanna Adriana Schippers (1868–1942). Später ging aus dieser Verbindung eine Tochter hervor.

Wirken

Der Höhepunkt seines Schaffens allerdings und seiner geistlichen Arbeit begann bereits einige Jahre früher. Im Jahr 1895 wurde die erste Auflage seiner „Christlichen Dogmatik“ (im Original „Gereformeerde Dogmatiek“) veröffentlicht. Diese Ausgabe erlebte während seines Lebens vier Revisionen, so dass 1911 die vierte und damit letzte Auflage dieses Werkes veröffentlicht wurde. Sein Hauptwerk „Gereformeerde Dogmatiek“ ist im Grunde die klassische Zusammenfassung des modernen calivinistischen Glaubens. Es wurde auf Niederländisch verfasst und wird zur Zeit ins Deutsche übersetzt.

Herman Bavinck gilt neben Abraham Kuyper als der bedeutendste Vertreter des modernen Calvinismus. Er bemühte sich darüber hinaus stets zu vermitteln wie wichtig und elementar die Kirche für die moderne Gesellschaft und deren Kultur ist. Nicht zuletzt deshalb pflegte Bavinck viele Kontakte zu anders Denkenden sowohl in seiner Partei als auch innerhalb der Kirche. Bavinck pflegte eine Freundschaft zu dem Islamkenner und Spezialisten für semitische Sprachen Christiaan Snouck Hurgronje. 1911 zog er als Vertreter der „Anti-Revolutionaire Partij“ in die „Erste Kammer“ ein.

Neben seiner Dogmatik verfasste Herman Bavinck ebenso Schriften zu pädagogischen Fragen und zu politischen Themen. Seine Rede 1888 zu der Frage der Allgemeinheit des Christentums und der Kirche („De katholiciteit van christendom en kerk“) wurde ebenso sehr bekannt, in der er den Auftrag an die Kirche biblisch herleitet, Kirche zu sein und analysiert, wie dieser Auftrag in der Vergangenheit bewahrt wurde und welche Pflichten sich daraus für die moderne Kirche ableiten.

Werke

  • Christliche Weltanschauung (Broschiert), 1907
  • Philosophie der Offenbarung. Vorlesungen (Stone-lectures) für das Jahr 1908 gehalten in Princeton N. J (Broschiert)

Literatur

  • R.H. Bremmer: Herman Bavinck als dogmaticus, Kampen 1961 (niederländisch)
  • Joel Beeke: About by Bavinck

Weblink

Einzelnachweise

  1. John van Engen: Bavinck, Herman (1854-1921). In: Helmut Burkhardt und Uwe Swarat (Hrsg.): Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde. 1, R. Brockhaus Verlag, Wuppertal 1992, ISBN 3417246415, S. 191.

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