Hermann Carl Rudolf Duncker

Hermann Carl Rudolf Duncker
Hermann Carl Rudolph Duncker und seine Frau Johanna

Hermann Carl Rudolf Duncker (* 5. Januar 1817; † 13. Dezember 1893 in Berlin) war ein Berliner Bürgermeister und preußischer Abgeordneter.

Leben

Duncker war Sohn des Verlegers Carl Friedrich Wilhelm Duncker. Der Bruder Maximilian Duncker war Geschichtsprofessor in Halle und von 1867 bis 1874 Direktor der preußischen Staatsarchive. Zwei weitere Brüder arbeiteten im Verlag der Familie. Ein weiterer Bruder war Offizier und Militärschriftsteller.

Duncker studierte in Berlin Rechts- und Staatswissenschaften. Großen Einfluss auf ihn hatten Friedrich Carl von Savigny und Eduard Gans. Nach der ersten Staatsprüfung arbeitete er ab 1837 zunächst beim Berliner Stadtgericht. Nach der Referendarprüfung ging er 1839 zum Oberlandesgericht nach Arnsberg. Kurze Zeit später kehre er als Assessor beim Kammergericht nach Berlin zurück und war seit 1843 Spezialkommissar in Belzig. Kurze Zeit später wechselte er zur Bezirksregierung Posen. Dort war er unter anderem Justiziar des Schulkollegiums und des Konsistoriums.

1846 wechselte Duncker in den Dienst der Stadt Berlin als besoldeter Stadtrat. Zusammen mit anderen stand er für eher liberale Politikansätze. Er legte im März 1848 verschiedene kommunalpolitische Reformwünsche in einer Denkschrift nieder. Die Absendung an den König lehnte die Mehrheit des Magistrats allerdings ab. Kurze Zeit später gehörte Duncker zu der Delegation, die von Friedrich Wilhelm IV. den Abzug der Truppen aus der Stadt verlangten.

Duncker gehörte der preußischen Nationalversammlung an und saß dort im Centrum. Zwischen 1859 und 1861 war er in der altliberalen Fraktion Vincke Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses.

1860 wurde er zum Syndikus der Stadt Berlin ernannt. Von 1861 bis 1864 amtierte Duncker als Vorsitzender der Armen- und danach von 1864 bis 1872 als Leiter der Schuldeputation. Seit 1872 war er Bürgermeister von Berlin mit dem Titel eines geheimen Regierungsrates. Damit war er der zweite Mann im Magistrat und Stellvertreter des Oberbürgermeisters. In der Zeit der Vakanz zwischen Arthur Hobrecht und Max von Forckenbeck amtierte Duncker 1878 für ein halbes Jahr vertretungsweise als Oberbürgermeister.

Im Prenzlauer Berg ist eine Straße nach ihm benannt.

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