Walther Carl Rudolf Schreiber

Walther Carl Rudolf Schreiber
Briefmarke der Deutschen Bundespost Berlin (1960) zum zweiten Todestag Schreibers

Walther Carl Rudolf Schreiber (* 10. Juni 1884 in Pustleben (Harz); † 30. Juni 1958 in Berlin) war ein deutscher Politiker. Zunächst war er Mitglied der liberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und als solches von 1925-1932 preußischer Handelsminister. In den 1950er Jahren war Schreiber für knapp 15 Monate Regierender Bürgermeister von Berlin.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schreiber Christdemokrat und Mitbegründer der CDU in der SBZ.

Bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 1950 war er Spitzenkandidat seiner Partei. Während die SPD mit 44,7 % die absolute Mandatsmehrheit nur um zwei Sitze verfehlte, erreichte die CDU 24,6 % der Stimmen und die FDP 23,0 %.

Ernst Reuter, bis dato amtierender Regierender Bürgermeister, war bemüht, die bisherige Drei-Parteien-Koalition aus SPD, CDU und FDP fortzuführen, was zwar auf Zustimmung der CDU stieß, jedoch Schreiber nicht daran hinderte, sich dem Abgeordnetenhaus neben Reuter zur Wahl zu stellen. Nachdem beide je 62 Stimmen erhalten hatten, verzichtete Schreiber zugunsten Reuters auf eine Aufrechterhaltung seiner Kandidatur.

Nach Reuters Tod am 29. September 1953 zerbrach die Koalition, die SPD ging in die Opposition und Schreiber wurde Regierender Bürgermeister.

Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus im Dezember 1954 steigerte sich die CDU zwar auf 30,4 % der Stimmen, jedoch sackte die FDP auf 12,8 % der Stimmen ab, so dass die 44,6 %, welche die SPD erhielt, zum Gewinn der absoluten Mandatsmehrheit ausreichten. Die SPD ging eine Koalition mit der CDU ein und neuer Regierender Bürgermeister wurde Otto Suhr (SPD).

In Berlin ist an der Grenze zwischen Steglitz und Friedenau ein Platz nach Walther Schreiber benannt. Der Walther-Schreiber-Platz hat einen gleichnamigen U-Bahnhof an der U-Bahnlinie 9 (seit 29. Januar 1971).

Literatur

  • Felix Escher: Schreiber, Walther. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 533.

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