Hermann Römpp

Hermann Römpp

Hermann Römpp (* 18. Februar 1901 in Weiden, ehemals Kreis Horb am Neckar, heute zu Dornhan bei Sulz am Neckar; † 28. April 1964 ebenda) war ein deutscher Chemiker, Lehrer und wissenschaftlicher Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Römpp studierte von 1922 bis 1926 Naturwissenschaften an der Universität Tübingen, promovierte zum Dr. rer. nat. und legte sein Staatsexamen für das Lehramt ab. Er begann seine Laufbahn als Studienassessor und wurde 1941 Studienrat. Bis 1945 war er an Ludwigsburger Oberschulen bzw. Gymnasien als Chemielehrer tätig. Während dieser Zeit verfasste er zahlreiche populärwissenschaftliche Aufsätze, die meist in der Zeitschrift „Kosmos“ erschienen.

Seine Bücher "Organische Chemie im Probierglas" und "Chemie des Alltags" fanden insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg bei Schülern großes Interesse. Beide Bände wurden vom Kosmos Verlag immer wieder neu aufgelegt und unter Leitung von Hermann Raaf aktualisiert. Durch Experimente und mit Hintergrundwissen zur Chemie bekam der Schüler einen guten Einblick über die Bedeutung der chemischen Stoffe. Über 100.000 Bände wurden je Exemplar bis 1980 hergestellt.

Bereits 1938 kam ihm die Idee, ein deutschsprachiges Chemielexikon zu verfassen, da ein solches bisher noch nicht existierte. So legte er seinen Posten als Lehrer nieder und begann noch während des Zweiten Weltkrieges mit der Arbeit an seinem Chemielexikon. 1947 veröffentlichte die Franckh'sche Verlagsbuchhandlung das Werk in Einzellieferungen mit einer Auflage von 5000 Stück zu jeweils rund 80 Seiten, die im folgenden Jahr mit der ersten vollständigen Ausgabe in einem Band abgeschlossen waren. Die erste Auflage enthielt 7700 Stichworte, zusammen mit Firmen- und Markennamen über 10.000 Schlagwörter. Hermann Römpp war stets bemüht, sein Lexikon auf dem neuesten Stand zu halten und so erschien 1950 die zweite, überarbeitete und erweiterte Ausgabe, diesmal in zwei Bänden. Auch die folgenden Auflagen erschienen unter seiner Autorenschaft. Bis zur 5. Auflage 1962 war die Zahl der Stichworte auf 28.850 angewachsen. Siehe Römpp Lexikon Chemie.

1961 verlieh ihm der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung der chemischen Wissenschaften den Professorentitel. Nach einem langwierigen Leberleiden verstarb er im April 1964, noch während der Arbeiten zur 6. Auflage des Chemie-Lexikons. Seine Werke wurden nach seinem Tod zumeist von Hermann Raaf, Erhard Ühlein oder Josef Schurz neubearbeitet.

Werke

  • Isotope, 1962 (Reihe Kosmos-Bibliothek).
  • Unser täglich Brot, 1959.
  • Wuchsstoffe, 1958 (Reihe Kosmos-Bibliothek).
  • Spurenelemente, 1954 (Reihe Kosmos-Bibliothek).
  • Chemie der Zukunft, 1950 (Reihe Kosmos-Bibliothek).
  • Die Wunderwelt der Atome, 1949.
  • Atom-Lexikon, 1949.
  • Die Zukunft der Erde und des Menschen, 1948 (Reihe Kosmos-Bibliothek).
  • Anorganische Chemie, 1948.
  • Chemie-Lexikon, 1947 bis 1962 (1.–5. Auflage, später Römpp Lexikon Chemie).
  • Lebensgeschichte eines Kohlenstoffatoms, 1946 (Reihe Kosmos-Bibliothek).
  • Sauerstoff in Natur und Technik, 1942 (Reihe Kosmos-Bibliothek).
  • Chemie der Metalle, 1941.
  • Organische Chemie im Probierglas, 1940.
  • Chemische Zaubertränke, 1939.
  • Chemische Experimente, die gelingen, 1939.
  • Chemische Fundgrube, 1939.
  • Rezeptbuch des Alltags, 1937.
  • Chemie des Alltags, 1936.
  • Vererbungslehre und Rassenkunde für Jedermann, 1933.
  • Lebenserscheinungen, 1933.
  • Die Verwandtschaftsverhältnisse in der Gattung Veronica. Dissertation. Tübingen 1928.

Literatur

  • Erhard Ühlein: Römpp – Lexikon Chemie. 1966 (6. Auflage).
  • Otto-Albrecht Neumüller: Römpps Lexikon Chemie. 1972–1988 (7. und 8. Auflage).
  • Jürgen Falbe, Manfred Regitz: Römpp Lexikon Chemie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1989-1999 (9. und 10. Auflage).
  • Wissen erfahren, erzählen, ordnen. Hermann Rompps Chemiebücher, Nachrichten aus der Chemie, 2003 (nur als PDF).

Weblinks


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