- Alpenleinkraut
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Alpen-Leinkraut Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae) Gattung: Leinkräuter (Linaria) Art: Alpen-Leinkraut Wissenschaftlicher Name Linaria alpina (L.) Mill. Das Alpen-Leinkraut (Linaria alpina) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Leinkräuter (Linaria).
In Kärnten wird diese Art auch Stanklitter (Steinkletterer) genannt, in Tirol und Salzburg wird sie auch als Grießspeik (Grieß = Geröll) bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die kahle, einjährige, zweijährige oder mehrjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von fünf bis 15 Zentimetern. Mit den zahlreichen niederliegenden oder aufsteigenden Stängel durchkriecht die Pflanze den Schutt.
Die fleischigen Blätter haben eine schmal lanzettliche Form und sind blaugrün bereift. Diese werden fünf bis 15 Millimeter lang und sind zu dritt oder zu viert quirlständig angeordnet.
Drei bis zehn Blüten bilden eine endständige, kurze Traube, wobei die Blütenstiele zwei bis fünf Millimeter lang werden. Die lebhafte violette Krone wird bis zu 25 Millimeter lang. Sie hat meist einen orangegelbe Unterlippenwulst, der einen starken Farbkontrast bildet. Meist wird dies als Saftmal gedeutet. Bei der Form concolor ist der Unterlippenwulst violett. Die Krone hat einen Sporn, der zwischen acht und zehn Millimeter lang wird.
Eine Abart ohne Gaumenfleck kommt in Tirol häufig vor.
Die Blütezeit ist von Juni bis September.
Systematik
Die Art zerfällt in mehrere Unterarten:
- Gewöhnliches Alpen-Leinkraut (L. a. subsp. alpina): Die Niederliegende Pflanze wird drei bis zehn Zentimeter hoch. Mit verkehrt-eilanzetllichen Kronzipfeln; Kronoberlippe ein- bis zweimal solange wie breit; Sporn unterseits abgeflacht. In Deutschland und Österreich verbreitet (fehlt im Burgenland und Wien).
- Aufrechtes Alpen-Leinkraut (L. a. subsp. petraea): Die bogig aufsteigende Pflanze wird zehn bis 20 Zentimeter hoch. Mit halblanzettlichen Kronzipfeln; Zipfel der Kronoberlippe zwei bis dreimal so lang wie breit. Sporn zylindrisch. In Ober-, Niederösterreich und der Steiermark.
- Linaria alpina subsp. filicaulis
Vorkommen und Standort
Diese Art ist in den Gebirgen von Süd- und Mitteleuropa (Gebirge der Iberischen Halbinsel, Jura, Alpen, Apennin, westliche Gebirgszüge der Balkanhalbinsel und die Hohe Tatra) verbreitet und kommt von der Tallage (Alpenschwemmling) bis in Lagen von 4200 m Höhe über dem Meeresspiegel vor.
Die Art dringt im Rheingeschiebe bis an den Bodensee vor.
Als Standort werden Schotter, Schutt und Geröll, vorzugsweise auf Kalk, gelegentlich aber auch auf sauren Böden bevorzugt.
Ökologie
Es handelt sich bei dieser Pflanzenart um eine typische Schuttpflanze (Klassen-Charakterart des Thlaspietea rotundifolii), die nirgends in Rasenbestände eindringt. Von einem unterirdischen Rhizom gehen bis zu 60 unbewurzelte Ausläufer aus, die den Grobschutt durchdringen oder dem Feinschutt lose aufliegen.
Blütenökologie
Die Bestäubung kann nur durch schwere Insekten erfolgen, welche die nötige Kraft haben, die maskierten Blüten zu öffnen. Da sich der Nektar im langen Sporn befindet, brauchen diese auch noch einen langen Rüssel, so dass nur langrüsslige Hummeln, insbesondere Erdhummeln, als Bestäuber in Frage kommen.
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. München 2003, ISBN 3-576-11482-3.
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- Wendelberger: Alpenpflanzen – Blumen, Gräser, Zwergstäucher. München 1984, ISBN 3-7632-2975-2.
- Schmeil-Fitschen: Flora von Deutschland. Wiebelsheim 2003, ISBN 3-494-01328-4.
Weblinks
- Verbreitungskarte für Deutschland bei Floraweb
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