Hermann von Wickede II

Hermann von Wickede II

Hermann von Wickede (* 1436 in Lübeck; † 8. April 1501 in Lübeck) war Bürgermeister der Hansestadt Lübeck und Mitglied der Zirkelgesellschaft.

Leben und Wirken

Hermann von Wickede

Hermann von Wickede war Sohn des Ratsherrn Johann von Wickede († 1471).[1] Nach vielen Jahren seines Wirkens als Ratsherr wurde Hermann von Wickede 1482 zunächst zum Stallherrn befördert. Ab 1489 war er schließlich Lübecker Bürgermeister bis zu seinem Tode im Jahre 1501. Im Jahr 1470 trat er der einflussreichen Zirkelgesellschaft bei.

In seiner Eigenschaft als Lübecker Gesandter handelte er in den Jahren 1489 und 1490 mit König Johann I. von Dänemark, Norwegen und Schweden (1455-1513) in Kopenhagen die Zoll- und Handelsprivilegien der Lübecker in Skandinavien aus. 1491 verhandelte er aus gleichen Gründen mit englischen Gesandten und 1492 war er maßgeblich am Abschluss des Münzrezesses beteiligt. Auf den Hansetagen 1499 in Bremen und 1498 und 1501 in Lübeck führte er den Vorsitz.

Hermann von Wickede war Eques auratus[2]und durfte die „goldene Kette“, eine Auszeichnung für Ritter, tragen. Er war Erbherr auf den Gütern Kronsforde, Groß-Steinrade und Roggenhorst. Sein Porträt hängt im Lübecker St. Annenmuseum.

Hermann von Wickede war mit Metteke von Darsow verheiratet, mit der er mehrere Kinder hatte, darunter Barbara, die mit dem Bürgermeister Anton von Stiten verheiratet war, und Anna, die Mutter des späteren Bürgermeisters Christoph Tode. Die Söhne Johann und Gottschalk, die ebenfalls in den Rat gewählt wurden, starben 1509 bzw. 1527 unverheiratet. Die Tochter Elisabeth verursachte 1533 nach dem Tod ihres ersten Mannes, des von Jürgen Wullenwever zum Bürgermeister ernannten Stadthauptmanns Gottschalck Lunte, durch ihre Hochzeit mit dem Feldherrn Marx Meyer einen Skandal.

Schon seit der Zeit seines Vaters verwaltete die Familie das ursprünglich von Gerd von Oldesloe 1397 gestiftete Armenhaus in der Glockengießerstraße 8 der Lübecker Altstadt als Wickedes Armenhaus. Es wird seit 1973 als Studentenwohnheim genutzt.

Quellen

  • Gotha, Adel A, Ausgabe 1902 und 1940, Seite 652 ff.
  • Vollard von Wickede: Geschichte des Geschlechts von Wickede, Rostock, 1900
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie Lübeck 1925 Nr. 568
  • Unterlagen Hans-Thorald Michaelis

Belege

  1. Fehling: Ratslinie Nr. 535.
  2. Auch: Ritter vom güldenen Sporn, vgl. Eberhard Schmitt: Behaust im Heiligen Römischen Reich? Das europäische Beziehungsnetz der "equites aurati" im Zeitalter Kaiser Karls V.

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