- Herrenberger Altar
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Der Herrenberger Altar ist ein (fragmentiertes) Altarretabel, das in den Jahren 1518 bis 1521 entstand. Die erhaltenen Teile befinden sich heute in der Staatsgalerie Stuttgart. Eine Kopie ist in der Stiftskirche in Herrenberg zu besichtigen.
Vom doppelten Wandelaltar sind vier beidseitig von dem im Bauernkrieg hingerichteten Maler Jerg Ratgeb (um 1480-1526) bemalte Tafeln erhalten. Verloren ging der geschnitzte Schrein und das Gesprenge dieses ehemaligen Hochaltars der Herrenberger Stiftskirche. Auf den acht großflächigen Bildern sind simultan 24 Szenen aus der Passionsgeschichte, aus dem Marienleben und aus der Apostelgeschichte dargestellt. Der eigenwillige und expressive Malstil Ratgebs wird erst in neuerer Zeit angemessen gewürdigt. Der Altar trägt eine Datierung von 1519.
Die Darstellungen im Einzelnen:
1. Geschlossener Zustand (an normalen Sonntagen)
- Abschied der Apostel
2. Erste Öffnung (in der Passionszeit)
- Tafel 1: Abendmahl / Gethsemane / Gefangennahme
- Tafel 2: Dornenkrönung / Geißelung / Jesus vor dem Volk / Jesus vor Pilatus
- Tafel 3: Kreuztragung / Die Frauen vor dem Kreuz / Grablegung
- Tafel 4: Auferstehung / Die drei Frauen gehen zum Grab / Jesus und Maria Magdalena
3. Zweite Öffnung (zu den Hochfesten) Schrein mit geschnitzten Figuren (vermutlich Maria in der Mandorla), nicht erhalten
- Tafel 1: Verlobung der Maria / Goldene Pforte / Maria und Elisabeth
- Tafel 2: Beschneidung / Darbringung im Tempel / Flucht nach Ägypten
4. Predella-Bilder
- Schweißtuch der Veronika und zwei Engel
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