- Hertford
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51.796111111111-0.078888888888883Koordinaten: 51° 48′ N, 0° 5′ W
Hertford [ˈhɑːtfəd oder ˈhɑːfəd] ist eine Stadt in der Grafschaft Hertfordshire in England. Sie gehört zum Distrikt East Hertfordshire und ist der Verwaltungssitz der Grafschaft. Hertford hat ca. 24.000 Einwohner.
Hertford liegt an der Mündung der Flüsse Rib, Beane und Mimram in den Lea, der weiter südwärts zur Themse fließt. Der Name der Stadt stammt aus der angelsächsischen Sprache und bedeutet "Furt, die von Hirschen durchquert wird" (ford = Furt, hart = Hirsch).
In der Stadt leben viele Pendler, die in London arbeiten. Züge fahren von Hertford North nach London King's Cross und Moorgate und von Hertford East nach London Liverpool Street. Hauptarbeitgeber in Hertford sind das County Council (Grafschafsrat) der Grafschaft Hertfordshire, das District Council (Distriktsrat) des East Hertfordshire Districts und die Brauerei McMullen.
Obwohl Hertford nur ca. 35 km von London entfernt ist, hat sich die Stadt ein ländliches Flair erhalten. Dies wird durch die Nähe zu Harlow und Stevenage begünstigt, die sich weitaus moderner entwickelt haben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vor der Invasion der Normannen unter Wilhelm dem Eroberer 1066 bildete der Fluss Lea die natürliche Grenze zwischen dem Danelag im Norden und dem sächsischen Königreich Wessex im Süden. Siedlungen der Angelsachsen befanden sich schon vor der Invasion in Bengeo und Hertingfordbury. Eduard der Ältere ließ zwei Befestigungsanlagen nördlich und südlich an einer Furt des Flusses errichten. So entstanden zwei kleine Orte. Nach der normannischen Invasion wurde in Hertford eine Burg (Hertford Castle), eine Kloster und eine neue Mühle erbaut. Das Domesday Book (1067) verzeichnet 146 Familienoberhäupter, zwei Kirchen, zwei Marktplätze und drei Mühlen.
Während des Bürgerkrieges, der wegen der umstrittenen Thronnachfolge nach dem Tode Heinrichs I. ausgebrochen war, unterstützte Hertford Heinrichs Tochter Mathilde im Kampf gegen Heinrichs Neffen Stefan. Nach dem Tode Stephans ließ Heinrich II., wohl zum Dank für die Unterstützung seiner Mutter, aber auch zur Befriedung der Gegend Hertford Castle zwischen 1170 und 1174 umbauen. 1299 erhielt Margarethe von Frankreich, Ehefrau von Eduard I. die Burg, die vier Jahre später zur königlichen Residenz wurde
1628 kam die Burg an William Cecil, 2. Earl of Salisbury. Später verfiel sie; heute sind nur noch die Motte, einige Mauern und das Torhaus als Ruinen erhalten. Das Kloster wurde 1536 aufgegeben. Während der Pest zog das englische Parlament 1563 vorübergehend nach Hertford. 1712 fand hier der letzte Hexenprozeß Englands statt.
1767 wurde die Lea für die Schifffahrt ausgebaut und verband Hertford mit den wichtigen Getreidemärkten in London. Da die Stadt von landwirtschaftlichen Flächen umgeben war, kam eine weitere Ausdehnung nicht in Betracht, stattdessen wurden die vorhandenen Gebäude aufgestockt. Erst mit dem Anschluss an die Eisenbahn 1843 erfolgte auch eine flächenmäßige Vergrößerung.
Sehenswürdigkeiten
Zu besichtigen sind die Überreste des Hertford Castle. Die beiden größten Kirchen der Stadt, All Saints und St Andrews stammen aus dem frühen 20. bzw. aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im nördlich gelegenen Vorort Bengeo steht die Kirche St Leonards, eine archiktektonisch interessante normannische Kirche, die um 1120 erbaut wurde.
In Hertford findet sich das älteste Versammlungshaus der Quäker, das zu diesem Zweck erbaut wurde und seit 1670 in Gebrauch ist. Verschwörungstheorien bringen die Stadt mit dem Heiligen Gral und dem Templerorden in Verbindung.
Städtepartnerschaften
Hertford unterhält Städtepartnerschaften mit Wildeshausen in Niedersachsen und Évron in Frankreich.[1]
Quelle
- ↑ http://www.hertford.gov.uk/Town-Twinning-Associations-Details-of-Hertford-twin-towns-of-Evron--Wildeshausen-5054.asp?page=5054
Weblinks
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