- Hetzdorfer Viadukt
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50.84083333333313.130833333333Koordinaten: 50° 50′ 27″ N, 13° 7′ 51″ O
Hetzdorfer Viadukt Hetzdorfer Viadukt Anfang der 1990er Jahre Überführt Flöha Gesamtlänge 328 m Anzahl der Öffnungen 17 Höhe 43 m Baubeginn 1866 Fertigstellung 1868 Lage Die vier großen Bögen des Viaduktes Der (oder auch das) Hetzdorfer Viadukt ist eine unter Denkmalschutz stehende ehemalige Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Dresden–Werdau über das Flöhatal in Hetzdorf bei Falkenau in Sachsen. Die Brücke wurde 1992 außer Betrieb genommen und ist heute Teil eines Wanderweges.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprünglich sollte das letzte Teilstück der Hauptbahn von Dresden nach Chemnitz über Hainichen errichtet werden. Nachdem sich aber abzeichnete, dass die Strecke Teil einer längeren Fernverbindung von Schlesien nach Süddeutschland werden würde, entschied man sich für die kürzeste Linie über Oederan. 1864 beschloss der sächsische Landtag dann den Bau der Eisenbahnstrecke Freiberg - Flöha über Oederan.
Um den Fluss Flöha zu überqueren, begann man 1866 mit der Errichtung des Hetzdorfer Viadukts. Für das Heranführen der Baustoffe wurde eine 6,23 km lange Bahn ab Flöha angelegt. Die Baukosten der Brücke beliefen sich auf 550.000 Taler. Während der Bauarbeiten musste eine Million Kubikmeter Erde bewegt werden. Am 23. September 1868 fuhr die erste Lokomotive über den neuerbauten Viadukt. Das zweite Gleis wurde im Februar 1869 fertiggestellt. Gebaut wurde die Brücke von Oberingenieur Sorge, der den Viadukt entwarf, und Sektionsingenieur Clauß, der den Bau ausführte. Bei den Bauarbeiten gab es einige Unfälle, darunter auch Todesfälle.
Im Laufe der Jahrzehnte hat der Viadukt unter enormen Betriebsbelastungen gelitten, die v.a. aus dem Kurvenverlauf und den dadurch auf Schiene und Bahnkörper wirkenden Seitenkräften resultierten. Eine mangelhafte Entwässerung verstärkte den Verschleiß, so dass die zulässigen Fahrgeschwindigkeiten schrittweise herabgesetzt werden mussten. 1986 war der Viadukt nur noch mit 10 km/h befahrbar, so dass beschlossen wurde, die alte gekrümmte Trasse mit dem Hetzdorfer Viadukt im Zuge einer Streckenbegradigung zu umgehen und den Viadukt für den Eisenbahnverkehr stillzulegen. Im Zuge der Streckenbegradigung wurden zwei jeweils 341,4 m langen Neubaubrücken aus Beton errichtet, die 1992 in Betrieb genommen wurden. Die alte Brücke wurde dann am 12. Mai 1992 stillgelegt.
Im Herbst 1989 versuchten viele Menschen, wegen der geringen Geschwindigkeit im Bereich der Brücke auf die „Ausreisezüge“ von Prag nach Hof in Bayern aufzuspringen.
In den 1990er Jahren wurde der Viadukt von ABM-Kräften gesichert und als Wanderweg hergerichtet. Seitdem ist er zwischen Oederan und Augustusburg Teil des Fernwanderweges Ostsee-Saaletalsperren.
Daten
Der Hetzdorfer Viadukt ist 43 m hoch und 328 m lang. Er hat vier große und 13 kleine Bögen. Die Brücke beschreibt einen Bogen mit einem Radius von 572 m. Als Baustoffe wurden blaugrauer Gneis, Granit und Pirnaer Sandstein verwendet.
Literatur
- Günter Baldauf: Der Eisenbahnviadukt in Hetzdorf. in: Sächsische Heimatblätter Heft 4/1988, S. 181-183
- Dieter Bock: Die neue Trasse von Hetzdorf. in: Erzgebirgische Heimatblätter Heft 2/1990, S. 34-37, ISSN 0232-6078
Weblinks
Commons: Hetzdorfer Viadukt – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Bogenbrücke in Sachsen
- Eisenbahnbrücke in Sachsen
- Erbaut in den 1860er Jahren
- Flöha
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