Hochschulstadtteil

Hochschulstadtteil
Der Carlebach-Park des Hochschulstadtteils, Blick vom Universitätscampus. Rechts das Multifunktionscentrum

Der Hochschulstadtteil ist ein städtebauliches Projekt in Lübeck.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Größe

Der Hochschulstadtteil befindet sich im Süden Lübecks auf den ehemaligen Flächen des Gutes Strecknitz und grenzt nach Osten unmittelbar an das Gelände der Universität sowie nach Norden hin an die Fachhochschule. Die neue Trasse der Bundesstraße 207 stellt die westliche Begrenzung des Gebiets dar. Nach Süden bildet der Lübecker Landgraben als Landschaftsschutzgebiet die natürliche Grenze dieses neuen Wohnviertels.

Die Gesamtfläche des Hochschulstadtteils beträgt etwa 115 Hektar, auf denen neben Ein- und Mehrfamilienhäusern für etwa 5.000 Bewohner unter anderem auch ein Wissenschafts- und Technologiepark, Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe sowie ein Stadtteilzentrum mit öffentlichen, sozialen und Bildungseinrichtungen entstanden oder noch entstehen.

Entgegen seinem offiziellen Namen ist der Hochschulstadtteil kein eigener Stadtteil, sondern gehört als Bestandteil des Stadtbezirks Strecknitz zum flächenmäßig größten Lübecker Stadtteil Lübeck-St. Jürgen.

Der vorbeschriebene Hochschulstadtteil im engeren Sinne wird westlich der B 207 durch das 30 Hektar große Neubaugebiet Bornkamp der Städtischen Grundstücks-Gesellschaft "Trave" mbH bereits weiter ergänzt, das über die neue La-Rochelle-Brücke über B 207 und die Bahnstrecke Lübeck–Lüneburg erschlossen wird.

Struktur

Das Multifunktionszentrum
Der Carlebach-Park mit dem Stadtteilzentrum im Hintergrund (oben rechts).
Verdichtete Wohnbebauung

Zentrum des Hochschulstadtteils ist der langgestreckte, in Ost-West-Richtung verlaufende Carlebach-Park, benannt nach Salomon Carlebach und seiner Familie. Der Park, der den Hochschulstadtteil mit dem Universitätscampus verbindet, wurde am 22. August 2005 der Öffentlichkeit übergeben. An seinem westlichen Ende befindet sich das Stadtteilzentrum mit vielen infrastrukturellen Einrichtungen wie der Paul-Klee-Grundschule, einem Kindergarten, Polizeiwache und einer kirchlichen Einrichtung, der Oase. Im Mai 2007 wurde das Stadtteilzentrum als zentrales Verbindungselememt der verschiedenen Institutionen von der Initiative "Deutschland – Land der Ideen" ausgezeichnet.

Südlich vom Park befinden sich vorwiegend Einfamilienhäuser, nördlich der Parkanlage der Technologiepark Innovations Campus Lübeck, ein gemischtes Wohn- und Gewerbegebiet sowie Reihenhäuser und das für wissenschaftliche Forschung genutzte Multifunktions Center.

Das Biomasseheizkraftwerk wird aus den Lübecker Forsten wie dem Lauerholz mit Biomasse beliefert.

Das Wohngebiet ist verkehrlich für den Individualverkehr nur über die B 207, die Berliner Allee, zu erreichen. Eine beschrankte Durchfahrt in den durch St. Jürgen verlaufenden Mönkhofer Weg darf nur vom öffentlichen Nahverkehr, Rettungsdiensten, Polizei und Taxis passiert werden. Mit der Fertigstellung der B 207 nach Süden im Dezember 2007 erhielt der Hochschulstadteil eine Anbindung an sein südliches Umland. Dieses ist abgesehen vom Flughafen Lübeck noch weitgehend landwirtschaftlich geprägt. Südlich vom Flughafen stellt die B 207 auch dessen unmittelbare Anbindung an die dort im Dezember 2007 fertiggestellte Auffahrt Lübeck-Süd auf die A 20 sicher. Im Mai 2008 wurde der Bahn-Haltepunkt Lübeck-Flughafen eröffnet.

Die Straßen des Hochschulstadtteils sind je zur Hälfte nach Männern und Frauen benannt. So trägt eine Straße den Namen von Cornelia Schorer, der ersten Lübeckerin, die als Ärztin promoviert wurde. Auch nach Johannes Baltzer, der als Architekt und Oberbaudirektor bis 1928 drei Jahrzehnte lang das Stadtbild prägte und die Heilanstalt Strecknitz errichtete, ist eine Straße benannt.

Geschichte

Der Carlebachpark im Juli 2007

Die Planungen für den Bau des Hochschulstadtteils zur Stärkung des Hochschulstandorts Lübeck begannen 1989. In den Jahren 1990 und 1991 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt; den 1. Preis erhielt das Konzept eines schwedischen Architekturbüros, auf dem die weiteren Planungen aufbauten.

Die Pläne wurden in den Folgejahren mehrfach überarbeitet und verändert, unter anderem zur Verdichtung der Wohnbebauung und aus landschaftsplanerischen Gründen. Das zentrale Element des Ursprungsplans, der auf die Universität ausgerichtete Park, blieb jedoch in sämtlichen Neufassungen erhalten.

Die abschließende Version des Plans trägt den Namen Rahmenplan 2000. Ausgehend von diesem Plan begannen am 16. April 2004 die Bauarbeiten.

Bis Mai 2007 wurden der Carlebach-Park, die Wohngebiete südlich des Parks, das Stadtteilzentrum, das Multifunktions Center sowie die das Gebiet nach drei Seiten umgebenden Grünanlagen fertiggestellt.

Ende Oktober 2007 wurde das Mönkhof-Karree, ein 15.000 m² großes Einkaufszentrum, eröffnet. Die nächste Eröffnung im Hochschulstadtteil stand im Herbst 2008 mit der Einweihung des Medizinischen Gesundheitszentrums an. Mit einer Gesamtfläche von etwa 10.000 m² ist es das größte Medizinzentrum Schleswig-Holsteins.

Im Juni 2008 begannen am Rand des Carlebach Parks die Bauarbeiten für eine mehrgeschossige Blockbebauung mit rund 500 barrierefreien Wohnungen.

weitere Bauvorhaben

Bis 2012 soll der Hochschulstadtteil auch einen eigenen Bahnhaltepunkt bekommen.

Weblinks

Literatur

  • Hochschulstadtteil-Entwicklungsgesellschaft (Hg.): Hochschulstadtteil Lübeck - Rahmenplan 2000. Lübeck 2001.

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