- Hornhäuser Reiterstein
-
Beim Reiterstein von Hornhausen oder auch Hornhäuser Reiterstein handelt es sich um eine Steinplatte mit der bildlichen Darstellung eines Reiters, welche auf das 8. Jahrhundert datiert wird. Das Original befindet sich heute im Besitz des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale), eine Kopie wurde in die Südwand des Turmes der Hornhäuser St. Stephanuskirche eingelassen. Bei dem Reiterstein handelt es sich um den Rest einer Chorschranke eines frühmittelalterlichen Kirchenbaues.
Die als Scherenschnitt stilisierte Darstellung des Hornhäuser Reiters dient dem Landesmuseum für Vorgeschichte als Logo. Der zum 1. Juli 2007 gegründete Landkreis Börde hat ebenfalls den Hornhäuser Reiter zu seiner Wappenfigur gewählt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Entdeckung
Der Reiterstein von Hornhausen wurde 1874 beim Pflügen eines Ackergrundstücks in der Nähe der Gemeinde Hornhausen gefunden. Die Finder der Steinplatte, die Bauern Friedrich und Christoph Dietrich, nutzten den Stein als Eingangsplatte zu ihrem Kuhstall. Erst 1912 erfuhr die Fachwelt von diesem Bildstein und das Museum Halle begann 1913 mit systematischen Grabungen. In deren Verlauf wurden in den Jahren 1923-1925 insgesamt 63 Gräber entdeckt.
Beschreibung
Der Stein stellt vermutlich einen fränkischen Krieger des 7. Jahrhunderts dar. Im Mittelfeld ist der Reiter mit Helm, Schild, Schwert und Flügellanze dargestellt. Darunter ist eine Schlange mäanderartig angeordnet, über die das Pferd hinwegschreitet. Darunter sind wiederum zwei verflochtene Tiere dargestellt. Über dem Reiter befindet sich ein waagrechtes Flechtband.
Verwendung als Wappen
Der neue Landkreis Börde verwendet diesen Reiterstein in seinem neuen Wappen. Die Familie von Rockhausen führt ein Wappen, das im Motiv den Schild des Reiters entspricht und vermutet deshalb in diesem einen frühen fränkischen Vorfahren zu sehen.
Literatur
- Reinhold Andert: Der Reiterstein von Hornhausen. In: Der fränkische Reiter. Dingsda-Verlag Querfurt, Leipzig 2006, ISBN 3-928498-92-4
- Ernst Rieger, Artur Rockhausen, Johannes Webers: Die Sippe Rockhausen, Eigenverlag, 1995
Weblinks
Quellen
- ↑ Artikel vom 18. Juli 2007 in der Volksstimme Magdeburg.
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Wikimedia Foundation.