- Horst Bollmann
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Horst Bollmann (* 11. Februar 1925 in Dessau[1]) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn eines Verwaltungsdirektors machte 1943 sein Abitur und kam danach zum Kriegseinsatz. Nach dem Zweiten Weltkrieg besuchte er von 1946 bis 1949 die renommierte Folkwang-Schule in Essen, wo er auch sein Theaterdebüt gab. Engagements in Mannheim und Berlin folgten. Bollmann wurde 1959 von Boleslaw Barlog an die Staatlichen Schauspielbühnen Berlin engagiert, wo er bis 1988 Ensemblemitglied war. Daneben spielte Bollmann, der 1970 zum Berliner Staatsschauspieler ernannt wurde, auch an Kleinkunstbühnen. Einige seiner berühmtesten Theaterrollen hatte er unter der Regie von Samuel Beckett in dessen Stücken am Berliner Schillertheater. Seine spezielle Körperhaltung als Diener in Becketts Endspiel ging als „Bollmann-Haltung“ in die Theatergeschichte ein.
Seit 1960 arbeitete Bollmann zudem bei Film und Fernsehen. Seine erste große Rolle war die Titelfigur in Bernhard Wickis Das Wunder des Malachias (1961). Populär wurde Bollmann als Kommissar in dem Durbridge-Mehrteiler Wie ein Blitz (1970) wie auch durch die Rolle des Felix Unger neben Heinz Baumann in der Serie Felix und Oskar (1980), der deutschen Version des amerikanischen Erfolges Ein seltsames Paar (The Odd Couple) von Neil Simon (im Kino von Jack Lemmon, im Fernsehen später von Tony Randall dargestellt). In insgesamt fünf Filmen der Krimiserie Tatort tritt Bollmann als federführender Ermittler auf, in drei Folgen als Oberstleutnant Delius des MAD und in zwei Folgen als Hauptkommissar Brandenburg aus München. Die Figur des Oberstleutnant Delius verkörpert er zudem in einer Tatort-Folge um Kommissar Brammer (Knut Hinz) aus dem Jahr 1977. Bollmann ist damit neben Klaus Löwitsch der einzige Schauspieler, der zwei verschiedene Tatort-Ermittler spielte.[2]
Daneben war Bollmann auch als Sprecher in Hörspielen aktiv. So lieh er seine Stimme u.a. Bilbo Beutlin in der WDR-Produktion von J.R.R. Tolkiens Der kleine Hobbit.
Bollmann ist mit seiner Kollegin Hetty Jockenhöfer verheiratet. Seit seinem Weggang von den Staatlichen Schauspielbühnen 1988 ist Horst Bollmann freischaffend als Schauspieler tätig.
Film und Fernsehen (Auswahl)
- 1967: Jacobowsky und der Oberst
- 1967: Das ausgefüllte Leben des Alexander Dubronski
- 1970: Wie ein Blitz
- 1977: Tatort: Das stille Geschäft (Oberstleutnant Delius)
- 1979: Was wären wir ohne uns (4 Folgen)
- 1979: Tatort: Freund Gregor (Oberstleutnant Delius)
- 1980: Felix und Oskar (6 Folgen)
- 1983: Tatort: Der Schläfer (Oberstleutnant Delius)
- 1985: Tatort: Baranskis Geschäft (Oberstleutnant Delius)
- 1987: Derrick: Absoluter Wahnsinn
- 1988: Tatort: Programmiert auf Mord (Hauptkommissar Brandenburg)
- 1989: Tatort: Bier vom Fass (Hauptkommissar Brandenburg)
- 1990: Heidi und Erni (Fernsehserie)
- 1998: Edgar Wallace – Whiteface
- 2002: Das Traumschiff: Thailand
Auszeichnungen
- 1968 Deutscher Kritikerpreis
- 1968 Goldene Nymphe als bester Darsteller auf dem Internationalen TV-Festival Monte Carlo
- 1970 Berliner Staatsschauspieler
- 2010 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Einzelnachweise
- ↑ Lebensdaten zit. nach: Piet Hein Honig/Hanns-Georg Rodek: 100001 - Die Showbusiness-Enzyklopädie des 20. Jahrhunderts, 1992, S. 111
- ↑ Tatort in fernsehlexikon.de abgerufen am 29. August 2010
Weblinks
- Literatur von und über Horst Bollmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Horst Bollmann in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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