- Hotan
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Basisdaten Großregion: Nordwestchina Provinz: Xinjiang Status: Regierungsbezirk Einwohner: 1,77 Mio. Fläche: 248.946 km² Uigurische Bezeichnung Arabisch-Persisch (K̡ona Yezik̡): خوتەن Lateinisch (Yengi Yezik̡): Hotǝn offizielle Schreibweise (VRCh): Hotan Aussprache in IPA: [xɔtɛn] andere Schreibweisen: Khotan Chinesische Bezeichnung Kurzzeichen: 和田地区 Umschrift in Pinyin: Hétián Dìqū Umschrift nach Wade-Giles: Ho-t’ien Hotan[1] ist ein Regierungsbezirk im Süden des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang im Nordwesten der Volksrepublik China mit einer Gesamtfläche von 248.946 km² und 1,77 Mio. Einwohnern (Ende 2004). Seine Hauptstadt heißt ebenfalls Hotan. Die Stadt war vom ersten bis zum 10. nachchristlichen Jahrhundert die Hauptstadt des Königreiches von Hotan. Durch Hotan ging die Seidenstraße, die von China nach Europa führte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Antike
Hauptartikel: Königreich von Hotan
Die Frühgeschichte Khotans ist dunkel; spätere, buddhistisch geprägte Legenden sind ohne historische Aussagekraft. Das Reich von Khotan erscheint erstmals um Christi Geburt in chinesischen Quellen. So wird berichtet, dass unter Wudi eine khotanesische Gesandtschaft den chinesischen Hof besuchte. In dieser Zeit besaß Khotan bereits die Vorherrschaft über Teile des westlichen Tarimbeckens, König Guangde (廣德, Guǎngdé) eroberte 61 n. Chr. sogar Yarkand. Aufgrund der unruhigen politischen Situation akzeptierte Guangde 73 chinesischen Militärschutz, als Gegenleistung lieferte Khotan jahrhundertelang Tribut nach China. Im 3. nachchristlichen Jahrhundert beherrschte Khotan nach dem Bericht des Weilüe immer noch mehrere Königreiche im südwestlichen Tarimbecken, um 400 beschrieb der chinesische Pilger Faxian Khotan als ein reiches Land mit zahllosen buddhistischen Klöstern, ähnliche Beschreibungen lieferten auf Songyun im Jahre 519 und Xuanzang (644). In der Tang-Dynastie wurde Chinas Interesse am Tarim-Becken wieder größer, weshalb 648 eine chinesische Garnison als Teil der „Vier Garnisonen von Anxi“ in Khotan stationiert wurde. 670 fiel Khotan kurzzeitig unter tibetische Herrschaft, die dann um 700 von China abgelöst wurde, bevor es gegen 790 wieder von den Tibetern erobert wurde. In der Folgezeit wurde Khotan von dem allgemeinen Niedergang des Tarimbeckens erfasst.
Das antike Khotan hat eine Vielzahl archäologischer Spuren hinterlassen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden hier von Aurel Stein und wenig später einer japanischen Expedition erste Ausgrabungen durchgeführt. In Khotan existieren mehrere archäologische Komplexe. Den größten stellt die alte Hauptstadt Yotkan 8 km westlich des heugtigen Khotan dar; in der Umgebung befinden sich noch mehrere weitere Komplexe, darunter Farhad-Beg Yailaki mit einem Stupa und einem Tempel und der Anlage von Dandan Uiliq, wo mehrere Wohnbauten, Kultanlagen sowie bedeutende auf Sakisch und Sanskrit verfasste buddhistische Texte sowie chinesische Dokumente aus der Zeit von 781-789 gefunden wurden.
Administrative Gliederung
Administrativ setzt sich der Regierungsbezirk aus einer kreisfreien Stadt und sieben Kreisen zusammen. Diese sind (Einwohner und Flächenangaben von 2006):
- Stadt Hotan (和田市 Hétián Shì ), 466 km², 270.000 Einwohner;
- Kreis Hotan (和田县 Hétián Xiàn ), 41.403 km², 280.000 Einwohner;
- Kreis Karakax (墨玉县 Mòyù Xiàn ), 25.789 km², 440.000 Einwohner;
- Kreis Guma (皮山县 Píshān Xiàn ), 39.742 km², 230.000 Einwohner;
- Kreis Lop (洛浦县 Luòpǔ Xiàn ), 14.314 km², 240.000 Einwohner;
- Kreis Qira (策勒县 Cèlè Xiàn ), 31.688 km², 140.000 Einwohner;
- Kreis Keriya (于田县 Yútián Xiàn ), 39.095 km², 220.000 Einwohner;
- Kreis Niya (民丰县 Mínfēng Xiàn), 56.760 km², 30.000 Einwohner.
Literatur
- Sir Aurel Stein: Sand-buried Ruins of Khotan. Personal Narrative of a Journey of Archaeological & Geographical Explorations in Chinese Turkestan. 1903.
- Sir Aurel Stein: Ancient Khotan. Detailed Report of Archaeological Explorations in Chinese Turkestan. 2 Bände. Clarendon Press, Oxford 1907. [1]
- Sir Aurel Stein: Serindia: Detailed report of explorations in Central Asia and westernmost China, 5 Bände. Clarendon Press, London & Oxford 1921. Reprint: Delhi. Motilal Banarsidass. 1980. [2]
- Marianne Yaldız: Archäologie und Kunstgeschichte Chinesisch-Zentralasiens (Xinjiang). Handbuch der Orientalistik, Abteilung 7, Band 3, Abschnitt 2. Brill, Leiden 1987 ISBN 90-04-07877-0
Weblinks
Fußnoten
- ↑ bis 1965 Hétián 和闐; in der Antike Yútián 于闐)
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