Hraničná

Hraničná
Hraničná
Hraničná führt kein Wappen
Hraničná (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Sokolov
Gemeinde: Kraslice
Fläche: 386,84 ha
Geographische Lage: 50° 21′ N, 12° 28′ O50.35156027777812.471873333333540Koordinaten: 50° 21′ 6″ N, 12° 28′ 19″ O
Höhe: 540 m n.m.
Einwohner: 0 (1. März 2001)
Verkehr
Straße: Klingenthal - Kraslice
Bahnanschluss: Sokolov–Klingenthal

Hraničná (deutsch Markhausen) ist ein Ortsteil von Kraslice im Okres Sokolov in Tschechien, der zwischen Kraslice und Klingenthal an der Grenze zu Deutschland an der Zwodau im Erzgebirge liegt.

Infotafel an der Grenze zwischen Klingenthal und Kraslice

Geschichte

Die Siedlung entstand im 13. Jahrhundert und gehörte dem Kloster Waldsassen, welches das Gebiet kolonialisierte. Der Name Markhausen hängt mit der Lage unmittelbar an der Grenze zu Deutschland gegenüber Klingenthal zusammen (Mark für Grenze und Hausen für Häuser - "Häuser an der Grenze"). Die erste urkundliche Erwähnung von Markhausen stammt von 1348; in der späteren Zeit erlosch der Ort wieder.

1608 wurde Markhausen neu gegründet; der Ort wird 1715 auf einer von Adam Friedrich Zürner gezeichneten Karte des Elbogener Kreises erwähnt. Die Ansiedlung gehörte damals zum Nachbarort Schönwerth. Die Bewohner fanden ihren Lebensunterhalt in der Herstellung von Holzkohle, im Bergbau und in den Hammerwerken. 1610 wird Markhausen zur Katastralgemeinde. 1847 hatte Markhausen 32 Häuser mit 302 Einwohnern, die sich nun vorwiegend von der Landwirtschaft und der Herstellung von Spitzen ernährten.

1930 war Markhausen eine Industriegemeinde im Bezirk Graslitz mit 143 Häusern und 1253 Einwohnern, von denen 1162 Deutsche, 37 Tschechen und 54 Ausländer waren. Es gab eine Vier-Klassen-Schule, die Freiwillige Feuerwehr Hraničná, Post, Zollamt, Gendarmerie-Station, Kino, Freibad, eine Fabrik, Handwerker und Händler. Das gesellschaftliche Leben spielte sich in den sechs Vereinen und zwei Musikkapellen und vorwiegend in den acht im Dorf vorhandenen Gaststätten ab. Die günstige Lage an der Grenze zu Sachsen sicherte Markhausen einen regen Verkehr in Handel und Tourismus. Ziel der Besucher waren vor allem die genannten Wirtshäuser, in deren Konzerte und Tanzveranstaltungen stattfanden; weithin bekannt waren der "Braune Hund", die "Reichsgrenze" und die "Schwarze Katz". Zwischen 1938 und 1945 gehörte die Gemeinde zum deutschen Landkreis Graslitz. 1946 wurden die deutschen Bewohner vertrieben. Das Dorf erhielt 1947 den neuen Namen Hraničná (etwa "Grenzdorf", ein auch in anderen Fällen wie Paadorf anzutreffender künstlicher Namen). Da der Ort zunächst mit Bewohnern aus dem Landesinneren der Tschechoslowakei wieder besiedelt wurde, hatte Markhausen im Jahr 1948 220 Einwohner. 1955 jedoch begann der Abriss des Dorfes, um, wie auch andernorts, eine unbewohnte Grenzzone zu schaffen; der Zutritt war bis 1967 verboten.

Nach der Samtenen Revolution nutzte man die günstige Lage an der Grenze zu Deutschland für drei neue Gaststätten, zwei Tankstellen und einen Asia-Markt. Die Straße zwischen Klingenthal und Kraslice ist für Pkw frei und wird intensiv befahren.

Bevölkerungsentwicklung

Anhand der Volkszählungen kann folgende Entwicklung der Bevölkerung nachgewiesen werden. Der Gipfel der Bevölkerung wurde danach um das Jahr 1910 erreicht:

1847 1869 1880 1890 1900 1910 1921 1930 1950 1961
302 467 615 950 1137 1453 1218 1253 175 0


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