Pomezí nad Ohří

Pomezí nad Ohří
Pomezí nad Ohří
Wappen von ????
Pomezí nad Ohří (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Cheb
Fläche: 1070 ha
Geographische Lage: 50° 5′ N, 12° 17′ O50.08444444444412.286111111111468Koordinaten: 50° 5′ 4″ N, 12° 17′ 10″ O
Höhe: 468 m n.m.
Einwohner: 148 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 350 02
Kfz-Kennzeichen: K (alte CH)
Verkehr
Straße: ChebSchirnding
Bahnanschluss: Nürnberg–Cheb
Nächster int. Flughafen: Flughafen Karlsbad
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung
Bürgermeister: Ladislav Dolhý (Stand: 2008)
Adresse: Pomezí nad Ohří 18
350 02 Cheb 2
Gemeindenummer: 538868
Website: www.kr-karlovarsky.cz/obce/Pomezi
Lageplan
Lage von Pomezí nad Ohří im Bezirk Cheb
Karte

Pomezí nad Ohří (deutsch Mühlbach) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer westlich des Stadtzentrums von Cheb an der Grenze zu Bayern und gehört zum Okres Cheb.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Pomezí befindet sich im Fichtelgebirge rechtsseitig der Eger am Stausee Skalka. Südlich des Ortes verläuft die Bahnstrecke Nürnberg–Cheb, westlich führt die Staatsstraße 6/E 48 von Karlovy Vary nach Schirnding vorbei. Südöstlich erhebt sich die Zelená hora (Grünberg, 637 m)

Nachbarorte sind Bříza im Norden, Cetnov im Nordosten, Tůně im Osten, Dolní Hraničná im Südosten, Horni Hraničná im Süden, Schirnding im Westen sowie Hohenberg an der Eger und Fischern im Nordwesten.

Geschichte

Mühlbach entstand im 11. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Muelpach datiert aus dem 1322. Während des 15. und 16. Jahrhunderts wurde das Dorf durch verschiedene Truppen, die auf der durch Mühlbach führenden Kaiserstraße zwischen Nürnberg und Eger zogen, verwüstet. 1575 entstand ein bedeutender Schieferbruch. Seit 1714 trug der Ort den Namen Mühlbach. Im Jahre 1785 wurde eine Alaunfabrik gegründet, die bis 1833 bestand. Zwischen 1841 und 1922 erfolgte die Abteufung mehrerer Kohlenschächte.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Mühlbach mit den Ortsteilen Liebeneck, Rathsam, Pirk, Ober- und Unterkunreuth und Zettendorf ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Eger. Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Schirnding – Eger erhielt das Dorf 1883 einen Eisenbahnanschluss. Im Jahre 1900 begann der Bau der Markhausener Brücke. Bis dahin bestand in Mühlbach eine Furt durch den Fluss. Zwischen 1906 und 1907 entstand noch eine kleinere Betonbogenbrücke, die während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. 1921 wurde Rathsam in die Gemeinde Markhausen umgegliedert. 1930 lebten in der Gemeinde 631 Menschen. Nach dem Münchner Abkommen 1938 wurde Mühlbach dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Eger. 1939 hatte Mühlbach 626 Einwohner. Bei Kampfhandlungen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurden die Schule und vier Wohnhäuser stark beschädigt. Die Wehrmacht sprengte die Egerbrücke und unterbrach damit die Verbindung nach Pirk und Zettendorf. Nach Kriegsende kam die Gemeinde zur Tschechoslowakei zurück. 1946 bestand Mühlbach aus 99 Häusern. Am 10. Juli 1946 lebten in dem Ort 423 Deutsche und 53 Tschechen. Die Gemeinde wurde am 1. August 1947 in Pomezí nad Ohří umbenannt. Nach dem Odsun lebten in Pomezí 256 Tschechen und Slowaken. Die Errichtung des Eisernen Vorhangs in den 1950er Jahren hemmte Pomezí in seiner Entwicklung. Durch den Ort führte die Grenzzone, die Felder lagen innerhalb der Drahtzäune und die Wälder waren zum Teil gesperrt. Die Nachbarorte Pomezná und Horní Pelhřimov wurden ganz abgerissen.

In den Jahren 1962 bis 1965 wurde die Eger gestaut. Die Talsperre Skalka diente zunächst der Trinkwasser- und Energieversorgung von Cheb. Nach der Fertigstellung der Talsperre Horka wurde der Stausee zu Erholungszwecken freigegeben. 1965 erfolgte die Eingliederung der durch die Talsperre abgeschnittenen bisherigen Ortsteile Bříza und Cetnov in die Stadt Cheb. 1973 begann wegen des gestiegenen Lkw-Transitverkehrs über den Grenzübergang Schirnding die Verlegung der Staatsstraße 6. 1976 verlor Pomezí seine Selbstständigkeit und wurde zum Stadtteil von Cheb. Seit 1990 besteht die Gemeinde wieder. Sie gehört zur Mikroregion Chebsko. Im Jahre 2008 wurde die seit 1945 stillgelegte Bahnstation Pomezí nad Ohří wieder eingeweiht; sie wurde ab 15. Juni 2008 als Bedarfshalt der Züge zwischen Marktredwitz und Cheb in den Fahrplan aufgenommen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Pomezí nad Ohří besteht aus den Ortsteilen Hraničná (bis 1980 Dolní Hraničná, deutsch Unterkunreuth) und Pomezí nad Ohří (Mühlbach) sowie den Ansiedlungen Horni Hraničná (Oberkunreuth) und Tůně (Liebeneck).

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche des Hl. Jakobus
  • Ruine Liebeneck
  • Stausee Skalka
  • Bismarckturm auf dem Berg Zelená hora
  • Naturpark Smrčiny am Oberkunreuthberg im Kohlwald, auch Kuchwald, südlich des Ortes an der Landesgrenze
  • Ruine der Kirche von Horní Pelhřimov (Ober Pilmersreuth), südöstlich des Ortes
  • Naturschutzgebiet Pomezní rybník, westlich an der bayerischen Grenze
  • Naturreservat Rathsam, nordwestlich an der bayerischen Grenze
  • Ruine der Feste Frankenturm in Pomezná, nordwestlich des Dorfes

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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