- Graslitz
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Kraslice Basisdaten Staat: Tschechien Region: Karlovarský kraj Bezirk: Sokolov Fläche: 8135 ha Geographische Lage: 50° 20′ N, 12° 31′ O50.32916666666712.508611111111514Koordinaten: 50° 19′ 45″ N, 12° 30′ 31″ O Höhe: 514 m n.m. Einwohner: 7.299 (3. Juli 2007) Postleitzahl: 358 01 - 358 03 Verkehr Bahnanschluss: Sokolov–Klingenthal Struktur Status: Stadt Ortsteile: 15 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Zdeněk Brantl Adresse: náměstí 28. října 1348
358 01 KrasliceWebsite: mesto.kraslice.cz Kraslice (deutsch Graslitz) ist eine Stadt mit 7.248 Einwohnern in der Tschechischen Republik.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Sie befindet sich im Okres Sokolov, Karlovarský kraj im westlichen Teil der Tschechischen Republik unmittelbar am Rand des Erzgebirges, in 515 Metern über Meereshöhe und liegt an der Zwodau annähernd 30 km nordwestlich von Karlovy Vary.
Geschichte
Anfang des 12. Jahrhunderts war die Region noch ein unbesiedeltes Waldgebiet. Nach und nach kamen unter der Aufsicht der Mönche aus dem Kloster Waldsassen deutsche Bauern in das obere Gebiet des Flusses Zwodau (Svatava). Ein wichtiges Datum war der 15. August 1370, als Kaiser Karl IV. Graslitz zur Königsstadt ernannte. 1541 wurde die Stadt zur freien Bergstadt erhoben.
Der Name hat wohl seinen Ursprung in dem Begriff „Graz“, was in der deutschen Sprache des Mittelalters Nadelwald bedeutete. Das wiederum beschrieb die Region voller Nadelwälder. In der Historie der Stadt findet man auch die Bezeichnungen Schloss Greselin, Zum Greselin, Gresslens, Gresslas, Gresslitz und Graeslitz.
Die Stadt Graslitz hatte am 1. Dezember 1930 13.936 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 12.597 und am 22. Mai 1947 6.294 Bewohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen enteignet und vertrieben. Bis 1960 war Graslitz Bezirksstadt (okresní město).
Wirtschaft
1850 wurde mit dem Bau von Musikinstrumenten begonnen. Eine der ersten Fabriken war die Firma Bohland & Fuchs. Der Mundharmonikahersteller Koestler beschäftigte vor dem Krieg 300 Mitarbeiter. Früher waren auch Geigenbauer ansässig.
Heute ist vor allem die Firma AMATI-Denak zu erwähnen. Die Firma wurde 1945 als Genossenschaft gegründet und 1948 verstaatlicht. Bei der Privatisierung im Jahr 1993 gab man dem Firmennamen den Zusatz Denak (= Dechové nástroje Kraslice = Blasinstrumente Kraslice). Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Kraslice und stellt vor allem Holz- und Blechblasinstrumente her (Saxofone, Klarinetten, Flöten und Fagotte, Trompeten, Hörner, Posaunen und Tuben). Ein Zweigbetrieb befindet sich in Hradec Kralové. Insgesamt sind rund 500 Personen bei AMATI-Denak beschäftigt, das sich zu den drei größten Musikinstrumentenherstellern in Europa zählt.
Begehrt waren früher auch Textilien aus Kraslice, insbesondere Spitzen.
Verkehr
Kraslice besitzt einen Bahnhof an der grenzüberschreitenden Bahnstrecke Sokolov–Klingenthal. Direkte Zugverbindungen bestehen mit den Zügen der VIAMONT nach Sokolov bzw. Karlovy Vary (Karlsbad) und mit der Vogtlandbahn nach Zwickau.
Ortsteile
- Černá u Kraslic (Schwarzenbach b. Frankenhammer)
- Čirá, früher Litrbachy (Lauterbach b. Graslitz)
- Hraničná (Markhausen)
- Kámen u Kraslic (Stein am Hohen Stein)
- Kostelní (Kirchberg am Hohen Stein)
- Kraslice (Graslitz)
- Krásná u Kraslic (Schönwerth)
- Liboc u Kraslic, früher Čtyřdomí (Frankenhammer)
- Mlynská (Konstadt)
- Počátky u Kraslic (Ursprung)
- Sklená (Glasberg)
- Sněžná (Schönau b. Graslitz)
- Tisová u Kraslic (Eibenberg)
- Valtéřov u Kraslic (Waltersgrün)
- Zelená Hora u Kraslic (Grünberg)
Partnerstädte
- Klingenthal, Deutschland
- In Aschaffenburg befindet sich eine größere Gemeinde ehemaliger Graslitzer; diese hat dort im Schönborner Hof eine Gedenkstube eingerichtet.
Sehenswürdigkeiten
- Neuromanische Dekanalkirche des Fronleichnams. Sie steht seit 1896 im Stadtzentrum, am Ort des ehemaligen mittelalterlichen Kirchenbaus.
- Barockstatuen - Heilige Maria und Johann von Nepomuk.
- Einzigartige intakte Biotope der Berglandschaft am Přebuzer Berg, mit vielen wertvollen Pflanzen und Lebewesen.
- Vysoký kámen (Hoher Stein) bei den Ortsteilen Kámen und Kostelní.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Christoph Carl von Boxberg (1629–1699), Bergrat und Berghauptmann im Neustädtischen und im Vogtländischen Kreis
- Johann David Starck (1770–1841), böhmischer Großindustrieller
- Julius Meinl I. (1824–1914), Gründer des Lebensmittelkonzerns Julius Meinl AG
- Rudolf Dellinger (1857–1910), Komponist und Kapellmeister
- Franz Keil (1822–1876), Kartograf und Alpinist
- Franz Gruss (1891–1979), Maler
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Sebastian Span (1571–1640), Jurist, starb hier
- Balthasar Rösler (1605–1673), Bergmann und Markscheider
Weblinks
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