Huchzen

Huchzen
Huchzen
Koordinaten: 52° 14′ N, 8° 41′ O52.2363898.67888970Koordinaten: 52° 14′ 11″ N, 8° 40′ 44″ O
Höhe: 70 m ü. NN
Fläche: 1,93 km²
Einwohner: 93 (1965)
Eingemeindung: 1. Jan. 1973
Postleitzahl: 32609
Vorwahl: 05744
Karte

Lage von Huchzen in Hüllhorst

Zwei als moderne Wohnhäuser renovierte Kotten in (Groß-)Huchzen bei Gewitter; hinten rechts eine große Fachwerkscheune des Bauernhofs, zu dem die Kotten gehörten.

Huchzen ist ein Ort im Ortsteil Tengern der Gemeinde Hüllhorst. Bis zum 31. Dezember 1972 war Huchzen eine eigenständige Gemeinde im Amt Hüllhorst. Am 1. Januar 1973 wurde der Ort nach Hüllhorst eingemeindet.[1]

1946 hatte der Ort 125 Einwohner im Jahre 1965, wenige Jahre vor der Gebietsreform, dann noch 93 Bewohner.[2] Mit zuletzt 48 Einwohnern pro km² besaß Huchzen eine der geringsten Einwohnerdichten des Kreises Lübbecke, die um mehr als den Faktor 10 geringer war als im Land Nordrhein-Westfalen.

Der Ort wurde 1909 aus Tengern ausgegliedert.[3] Der Grund für die erworbene Selbständigkeit als Gemeinde liegt in dem Umstand, dass die Bewohner einst, obwohl dem Amt Hüllhorst zugehörig, nicht ins benachbarte Tengern, sondern nach Mennighüffen (heute Teil der Stadt Löhne) zur Kirche gingen. In Statistiken wird Huchzen heute gemäß der Hauptsatzung der Gemeinde Hüllhorst vollständig zu Tengern gerechnet.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Huchzen liegt im Süden von Hüllhorst. Naturräumlich gehört das Gebiet zur Ravensberger Mulde und wird komplett durch den Mühlenbach nach Süden in die Werre entwässert. Ganz im Süden des Gebietes liegt mit 68 m über NN der tiefste Punkt der Gemeinde Hüllhorst. Auf dem Gebiet gibt es mehrere Wälder, der größte, der Rehbusch, misst 7,5 ha.

Ortsbild

Huchzen ist kaum als Dorf zu bezeichnen, weder Dorfkirche noch ein geschlossener Dorfkern sind vorhanden. Das ehemalige Gemeindegebiet besteht vielmehr aus einzelnen, verstreut liegenden Einzelhöfen. Dennoch unterscheidet man die Orte

  • Groß-Huchzen,
  • Klein-Huchzen,
  • Geverdingsen, (einschließlich Schnepels Hof)

daneben die Einödhöfe Ober- und Niederhuchzermeyer. Bezeichnenderweise trägt ein Großteil der Einwohner den Familiennamen Huchzermeyer. Huchzen konnte sein bäuerliches Erscheinungsbild bewahren. So stellt Gisela Schwarze treffend fest:"Manche Dörfer haben im Kampf gegen Glasbausteine und modernes Styling ihr characterisches Bild bewahren können, wie z.B. Huchzen mit seinen schwarz-weißen Fachwerkhäusern und roten Ziegeldächern." Die Landwirtschaft ist bis heute ein bedeutender Wirtschaftszweig. Eine gewisse Bedeutung hat der Hofverkauf von Kartoffeln. Im südlichen Ortsgebiet gibt es eine Schänke, (die aber genaugenommen bereits knapp außerhalb des ehemaligen Gemeindegebiets liegt).

Geimeinderat

In Huchzen fanden nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland vier Gemeinderatswahlen statt. Eine Besonderheit war, dass als einzige "Partei" die Wählergruppe Huchzen antrat. Bei der "Wahl" am 28. Oktober 1965 wurde gar nicht gewählt, da nur ein Wahlvorschlag mit sechs Bewerbern vorlag. Alle Vorgeschlagenen bildeten den Gemeinderat kraft Gesetzes. Am 19. März 1961 erhielt die Wählergruppe Huchzen 124 Stimmen, dann am 27. September 1964 114 Stimmen und am 9. November 1969 noch 64 Stimmen, jeweils aber immer 100 Prozent der gültigen Stimmen. Der Gemeinderat umfasste bis 1961 sechs, ab dann sieben Sitze. Bürgermeister waren von 1956 - 1964 Heinrich Kleffmann und danach bis 1972 Gustav Meier.

Sonstiges

Als einzige Gemeinde des Amtes Hüllhorst, gehörte Huchzen bis zum Schluss nicht dem 1960 gegründeten Wasserbeschaffungsverband "Wiehengebirge West", dem 1966 alle anderen Gemeinden des Amtes beigetreten waren, an.[4] Huchzen verfügte über keine eigene Schule. Ab Juli 1968 gehörte die Gemeinde zum Schulverband Schnathorst-Holsen-Huchzen-Tengern (dem im Oktober des selben Jahres auch Bröderhausen beitrat).[5]

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. Dirk Möllering (Hrsg.): Aufbau und Strukturwandel im Altkreis Lübbecke - Parteien und Wahlen im Altkreis Lübbecke 1953 - 1973, Lübbecke 2001, S. 62 u S. 93.
  3. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  4. ebenda, S. 336 f..
  5. ebdenda, S. 345



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