Hundersingen (Herbertingen)

Hundersingen (Herbertingen)
Hundersingen
Gemeinde Herbertingen
Ehemaliges Gemeindewappen von Hundersingen
Koordinaten: 48° 5′ N, 9° 24′ O48.0761111111119.4600Koordinaten: 48° 4′ 34″ N, 9° 24′ 0″ O
Höhe: 600 m
Einwohner: 956
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 88518
Vorwahl: 07586
Hundersingen, Pfarrkirche St. Martin

Hundersingen ist eine Ortschaft der Gemeinde Herbertingen im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg. Das Dorf liegt an der Donau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Name Hundersingen geht auf den Begriff „Huntare“ zurück. Die Heuneburg bei Hundersingen war zwischen 600 und 400 v. Chr. in der Blütezeit der Kelten repräsentativer Fürstensitz und weit ausstrahlendes Machtzentrum.[1]

Bei Hundersingen wurde im Jahre 1511 Graf Andreas von Sonnenberg von Felix von Werdenberg (†1530) auf freiem Feld aus Rache für eine Schmähung erschlagen. Heute befindet sich am Ort des Geschehens eine Gedenkstätte.[2]

Das Dorf wurde 1974 nach Herbertingen eingemeindet.

In Hundersingen leben 956 Einwohner.

Politik

Ortsvorsteher

Derzeitiger Ortsvorsteher ist Reinhold Eisele (2008).

Wappen

Die ehemals selbständige Gemeinde Hundersingen führte ein eigenes Wappen. Blasonierung: In Blau ein (heraldisch) linkshin aufspringender silberner Hund mit rotem Halsband.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Heuneburgmuseum in der früheren Zehntscheuer des Klosters Heiligkreuztal beherbergt Grabungsfunde aus der Heuneburg und den keltischen Fürstengräbern. Der Heuneburg-Rundwanderweg, ein archäologischer Lehrpfad, führt über eine Strecke von insgesamt acht Kilometer vom Heuneburgmuseum im Ort Hundersingen zu den wichtigsten Fundstellen des frühkeltischen Siedlungszentrums an der oberen Donau und nach etwa 2,5 bis 3 Stunden wieder an den Ausgangspunkt zurück. Vom Museum führt der Heuneburg-Rundwanderweg zum Lehenbühl, einem Großgrabhügel aus der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts, und folgt der Randhöhe über der Donau. An dieser Strecke liegen die Reste der mittelalterlichen Baumburg (Buwenburg), die im Kern auf einen eisenzeitlichen Großgrabhügel zurückgehen mag. Von dort führt der Weg weiter am Talhof zum etwa drei Kilometer nordöstlich des Ortes gelegenen Freilichtmuseum Keltischer Fürstensitz Heuneburg. Der Lehrpfad führt nun in Richtung Norden, zu einer Gruppe von vier Großgrabhügeln im Gießübel/Talhau, und in den Wald. Über den Soppenweiher gelangt man zur Wiedhauhütte, dann zum Hohmichele, einem der größten noch erhaltenen Grabhügel Mitteleuropas, und schließlich zu einer keltischen Viereckschanze. Von dort geht es erst ostwärts durch den Wald, später südwärts über einen Feldweg nach Hundersingen. Die archäologischen Denkmäler sind mit ausführlichen Erläuterungstafeln versehen.[3]

Bauwerke

  • Pfarrkirche St. Martin, erbaut 1905–1906 von Joseph Cades im Stil der Neuromanik, mit gut erhaltener, vollständiger Ausstattung des Historismus u. a. von dem Altarbauer Theodor Schnell d. J.

Bildung

In Hundersingen gibt es eine Grundschule und einen Kindergarten.

Persönlichkeiten

Anmerkungen

  1. Edwin Ernst Weber: Der “Dreiländerkreis” Sigmaringen im geschichtlichen Überblick
  2. Edwin Ernst Weber: Bräuche und Traditionen im Landkreis Sigmaringen. Hrsg. vom Landkreis Sigmaringen, Stabsbereich Kultur und Archiv, 2007
  3. Von der Heuneburg nach Beuron. S. 60-64. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch

Weblinks

 Commons: Pfarrkirche St. Martin (Hundersingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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