Hybridturm

Hybridturm

Ein Hybridturm ist ein Turm, bei dem das Unterteil als freistehende Konstruktion entweder als Stahlbetonturm oder als Stahlfachwerkturm und das oberste Teil als abgespannte Konstruktion ausgeführt ist. Eine solche Konstruktion, die sich aus der Kombination zweier unterschiedlicher Bauweisen ergibt, wird als Hybridturm bezeichnet[1][2]. Sie wird insbesondere bei Windkraftanlagen verwendet. Hierdurch werden größere Höhen mit mehr Windertrag möglich. Die Stabilität bei solchen Turmhöhen bleibt nur dann gegeben, wenn im unteren Turmbereich der Durchmesser der Röhre ebenso ansteigen würde. Transportfähige Dimensionen würden durch Durchmesser von über 4m zwangsläufig aber überschritten. Die Abspannung des oberen Turmteils schafft hier Abhilfe: die Aufnahmekräfte werden somit von dem Knickgefährdeten unteren Turmteil in die dann zugkraftaufnehmenden Abspannseile verlagert.[3][4]

Hybridtürme sind:

Bauwerk Baujahr Land Stadt Höhe Bemerkungen
Gerbrandytoren 1961 Niederlande Lopik 366,8 m
Vännäsmasten 1988 Schweden Vännäs 323 m
Høiåsmasten ? Norwegen Halden 320 m
Sendeturm Smilde 1959 Niederlande Smilde 303,5 m Nach einem Brand am 15. Juli 2011 in der Mitte durchgebrochen und eingestürzt.[5]
Marinefunkstelle Cutler 1960 USA Cutler ? m
Sendeturm Lyngdal 1954 Norwegen Lyngdal ? m [1]
Sendeturm Geitfjellet 1962 Norwegen Grong ? m [2]
Sendeturm Greipstad 1958 Norwegen Greipstad ? m [3]
Sendeturm Steinfjellet ? Norwegen Bremanger ? m
Sendeturm Lakssvelafjellet ? Norwegen Bjerkreim ? m
Brunnbymasten ? Schweden Uppsala 225 m
Sendeturm Brest-Roc Trédudon 1974 Frankreich Roc Trédudon 220 m Stahlfachwerkturm als Unterbau
Søsterhøj 1956 Dänemark Arhus 216,1 m
Sendeturm Nordhue ? Norwegen Elverum, Hedmark 195 m Stahlfachwerkturm als Unterbau
Fernsehturm Kekesteto ? Ungarn Kekesteto 178 m
Sendeturm Brudaremossen 1980 Schweden Göteborg 172 m
Hauptsendeturm Pretoria-Gelukskroon ? Südafrika Pretoria ? [4]
Sender Dobratsch 1971 Österreich Dobratsch 165 m
Sendemast Schtscholkowo ? Russland Schtscholkowo 150 m Selbststrahlender Sendemast auf kleinen Stahlfachwerkturm [5],[6]
Fernsehturm Waldenburg ca. 1950 Deutschland Waldenburg 145 m Antennenmast 2009 demontiert, zum Wasserturm zurückgebaut, durch Sendeturm Waldenburg-Friedrichsberg ersetzt
Sendeturm Mont Agel 1946 Frankreich Fontbonne 145 m Sendemast mit freistehenden Stahlfachwerkturm als Unterbau, ursprünglich genutzt als selbststrahlender Sendemast für Mittelwelle, heute Träger von Sendeantennen zur Verbreitung von TV- und UKW-Hörfunkprogrammen [7]
Sendeturm Jauerling 1958 Österreich Jauerling 141 m Stahlfachwerkturm als Unterbau
Alter Fernmeldeturm Hoherodskopf ? Deutschland Hoherodskopf 140 m Stahlfachwerkturm als Unterbau, durch Typenturm aus Stahlbeton ersetzt, [8]
Sendeturm Pietricica ? Rumänien Piatra Neamţ ?
Kanal7-Sendeturm Mount Dandenong ? Australien Mount Dandenong, Victoria 131 m Stahlfachwerkturm als Unterbau
Sendemast Wachberg ? Österreich Weitra 130 m
Telekom-Sendemast Torfhaus ? Deutschland Torfhaus 130 m wurde zu einem reinen abgespannten Sendemast umgebaut
Sendeturm Tokaj 1960 Ungarn Tokaj 130 m
Sendeturm Geiersberg ? Deutschland Geiersberg 124 m Stahlfachwerkturm als Unterbau
Sendeturm Ylojärvi ? Finland Ylojärvi 124 m
Sendeturm Criuleni ? Moldawien Criuleni 123 m [9]
Sendeturm Tighina ? Moldawien Tighina ? m [10]
Sendeturm Lindenfels ? Deutschland Lindenfels 122 m Stahlfachwerkturm als Unterbau
Sender Boppard-Fleckertshöhe ? Deutschland Boppard-Fleckertshöhe 121 m Stahlfachwerkturm als Unterbau
Richtfunkturm Makarki ? Polen Makarki 120 m Stahlfachwerkturm als Unterbau
Fernsehturm Uzd ? UngarnUngarn Ungarn Uzd 120 m [11]
Sendeturm Hesselberg ? Deutschland Wassertrüdingen-Hesselberg 119 m Stahlfachwerkturm als Unterbau
Fernsehturm Hegyhátsál ? Ungarn Hegyhátsál 117 m
Sendeturm Chemnitz-Reichenhain ? Deutschland Chemnitz 99 m Bis zum Umbau auf DVB-T-Sendebetrieb im Juni 2007 vollständig freistehend
Alter Sendeturm Ślęża 1958 Polen Ślęża 98 m wurde, nachdem 1972 ein höherer Sendeturm gebaut wurde, abgerissen
Signalturm Stillpond ? USA Still Pond, Maryland 83.8 m [12]
Sendeturm Kwasowka ? Russland Kwasowka ? m Spitze sowohl am Erdboden als auch an 4 am Turm angebrachten Querträgern angebracht [13]
Sendeturm Alfândega da Fé ? Portugal Alfândega da Fé ? [14] [15]
Sendeturm Monte do Faro ? Portugal Valença ? [16], [17]
Sendeturm von Rádio Comercial Valença ? Portugal Valença ? [18], [19]
Sendetürme auf dem Dach des Hochbunker Heckeshorn 1948 Deutschland Berlin ? m 1967 abgebaut, dienten von 1948 bis 1967 für eine Richtfunkverbindung nach Niedersachsen
Sendeturm Şabla ? Bulgarien Şabla ? m [20]
Sendeturm Coburg-Eckardtsberg ? Deutschland Coburg-Eckardtsberg 68 m Fertigbetonteilturm als Unterbau
Alter Sendeturm auf dem großen Inselsberg 1939 Deutschland Inselsberg 43.31 m Antennenmast demontiert
Sender Campobasso 1959 Italien Campobasso ? Selbststrahlender Sendemast auf einer Burg
Sendemast Chełmiec ? Polen Chełmiec 40 m Sendemast auf Burgruine
Sendeturm Wrights Hill ? Neuseeland Wellington ? [21]
Sendetürme Zirog ? Italien Zirog ? 2 Türme, [22]
Richtfunkstelle Wolfstrap ? Irland Ballyhuppahane ? [23]

Einzelnachweise

  1. Agrar heute: Weltweit erste Windkraftanlage mit ATS-Hybridturm fertig gestellt, 5. März 2009
  2. http://www.nordex-online.com/de/produkte-services/hybridturm.html
  3. http://www.nordex-online.com/de/produkte-services/hybridturm.html
  4. http://www.beton.org/service/news/news/erster-hybridturm-fuer-windanlagen/newsid/3638.html
  5. Niederlande: Super-Gau für terrestrische Radio- und TV-Versorgung

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