Hüffell

Hüffell

Johann Jacob Ludwig Hüffell (* 6. Mai 1784 in Gladenbach; † 26. Juni 1856 in Karlsruhe) war ein evangelischer Theologe und von 1829 bis 1853 Prälat der Evangelischen Landeskirche in Baden.


Inhaltsverzeichnis

Familie

Hüffell stammte aus einer alten, seit 1472 nachgewiesenen hessischen Pastorenfamilie. Er war das fünfte von acht Kindern des Pastors Wilhelm Hüffell (1730-1808) und seiner Frau Theodore Elisabeth Henriette Kriegsmann (1754-1812) in Waldgirmes bei Wetzlar.

Hüffell heiratete 1809 Sophie Louise Konradine Doerr (1786-1851), die Tochter des Juristen Johann Jakob Doerr. Aus dieser Ehe stammen fünf Kinder.

Werdegang

Hüffell besuchte das Pädagogium in Marburg. Anschließend studierte er Philosophie an der Universität Marburg, dann Theologie in Gießen. 1806 wurde er Pfarrgehülfe, 1808 Vikar in Gladenbach und 1817 schließlich Zweiter Pfarrer in Friedberg.

1825 wurde er zum Professor am Prediger-Seminar in Herborn, Kreis Dillenburg, ernannt. 1825 erhielt er zudem den Dr. theol. ehrenhalber der Universität Gießen.

1826 folgte die Ernennung zum Großherzoglich Badischen Ministerialrat und Kirchenrat in Karlsruhe durch Großherzog Ludwig. Nachdem Prälat Johannes Bähr 1828 verstarb, wurde Hüffell 1829 dessen Nachfolger und damit geistlicher Leiter der Landeskirche, der noch ein weltlicher Direktor zur Seite stand. Bis 1853 bekleidete er das Prälatenamt, bevor er in den Ruhestand ging. Sein Nachfolger wurde Karl Ullmann. Drei Jahre später verstarb Hüffell in Karlsruhe.

Hüffell war maßgeblich am 1830 erstmals erschienenen Entwurf einer Badischen Agende beteiligt, die dann 1836 eingeführt wurde. Während seiner hauptberuflichen Tätigkeit war Hüffell auch Ephorus des Karlsruher Lyceums.

Veröffentlichungen

Hüffell ist auch Verfasser zahlreicher theologischer und erzieherischer Schriften.

  • Ludwig Hüffell: Predigtsammlung; 1816
  • Ludwig Hüffell: Die Schule der Geistlichen, oder Ansichten und Vorschläge, eine zweckmäßigere Erziehung der evangelischen Geistlichen betreffend; 1818
  • Ludwig Hüffell: Predigtsammlung; 1820
  • Ludwig Hüffell: Über den Beruf des evangelisch-christlichen Geistlichen. Ein Handbuch der praktischen Theologie in ihrem ganzen Umfange; 1822 (1843 in 4. Auflage)
  • Ludwig Hüffell: Der Staat, die Kirche und die Volksschule in ihrer inneren und äußeren Einheit; 1823
  • Ludwig Hüffell: Des Lebens Weihe; 1826
  • Ludwig Hüffell: Katechismus der Glaubens- und Sittenlehre; 1826 (2. Auflage)
  • Ludwig Hüffell: Zeitschrift für Predigerwissenschaften; Herborn 1827 ff.
  • Ludwig Hüffell: Predigtsammlung; 1828
  • Ludwig Hüffell: Predigtsammlung; 1829
  • Ludwig Hüffell: 5 Bände Predigtsammlungen der Jahre 1830-1847
  • Ludwig Hüffell: Wesen und Beruf des evangelisch-christlichen Geistlichen; Gießen, Georg Friedrich Heyer, 1830-1831
  • Ludwig Hüffell: Über die Errichtung praktischer Institute zur Ausbildung der angehenden evangelisch-christlichen Geistlichen. Eine Vorarbeit für die bevorstehende Generalsynode und zugleich allen Regierungen gewidmet, denen das Wohl der protestantischen Kirche am Herzen liegt; 1831
  • Ludwig Hüffell: Briefe über die Unsterblichkeit der menschlichen Seele; Karlsruhe, Chr. Fr. Müller'sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1832
  • Ludwig Hüffell: Die Unsterblichkeit oder die persönliche Fortdauer des Menschen nach dem Tode, aufs Neue beleuchtet; 2., verb. Aufl., Chr. Fr. Müller'sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1838
  • Ludwig Hüffell: Wesen und Beruf des evangelisch christlichen Geistlichen, zweiter Band, Gießen Georg Friedrich Heyer 1843
  • Ludwig Hüffell: Der Pietismus geschichtlich und kirchlich beleuchtet, mit Beantwortung der Frage: wie demselben auf die geeignete Weise zu begegnen sey?; Groos, Heidelberg, 1846

Literatur

Deutsches Geschlechterbuch, Band 107; C.A.Starke Verlag Görlitz, 1939

Weblinks



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