Hüttruper Heide

Hüttruper Heide
Blick auf die Hüttruper Heide von der Seite des Dortmund-Ems-Kanals

Die Hüttruper Heide ist ein Heidelandschaft in Grevener Ortsteil Schmedehausen.

Ein kleiner Teil von 12,3 Hektar des früher ausgedehnten Heidegebiets zwischen Eltingmühlenbach im Südwesten, Ladbergener Mühlbach im Norden und dem Dortmund-Ems-Kanal im Osten wurde 1938 unter Naturschutz gestellt. Sämtliche übrige Flächen würden nach und nach urbar gemacht oder aufgeforstet.

Inhaltsverzeichnis

Zwei Gebietsteile unter Schutz

Der nordöstliche Teil des Naturschutzgebiets ist ein schmaler Gehölzriegel mit rund 200 Wacholdern, die eine Höhe von bis zu 6 Metern erreichen. Der Unterwuchs besteht aus Drahtschmiele, wenig Besenheide (Calluna vulgaris), Schaf-Schwingel und Rippenfarn. Eichen, Birken und Kiefern bedrängen zunehmend die Wacholder, die bei zu starker Beschattung absterben.

Im südwestlichen Teilgebiet, das zum Teil aus Kiefernwald besteht, liegt eine feuchte, vor allem mit Pfeifengras (Molinia caerulea) bestandene Senke, die in den Wintermonaten mit Wasser gefüllt ist. Die früher häufige Glockenheide (Erica tetralix) kommt hier kaum noch vor. Bis heute konnte sich jedoch der in Nordrhein-Westfalen stark gefährdete Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe) halten, der innerhalb des Schutzgebiets eines seiner größten Vorkommen im Kreis Steinfurt besitzt. 1992 konnten hier noch über 1000 Exemplare dieser Pflanze beobachtet werden. Trotz mancher Beeinträchtigungen wies man noch in jüngerer Zeit im Gebiet 25 bedrohte Pflanzenarten nach. Zu den Brutvögeln der Hüttruper Heide gehörten früher Kiebitz (Vanellus vanellus), Birkhuhn, Raubwürger und der Große Brachvogel.

Vernichtungspläne

Die Hüttruper Heide ist ebenfalls Standort des Flughafens Münster-Osnabrück und des südlich anschließenden „Airportpark FMO“. Das Strukturkonzept dieses Gewerbegebiets sieht die Vernichtung des Naturschutzgebiets vor[1]. Schon im Vorfeld der Erschließung für die Kreisstraße 1, die den Flughafen Münster/Osnabrück seit Herbst 2010 mit einem direkten Autobahnanschluss der südlich tangierenden Bundesautobahn 1 verbindet, wurde die Landschaft gezielt entwertet. Peripheres Grünland des Schutzgebiets, das erst in den 1990er Jahren als Pufferzone angelegt worden war, wurde noch vor der Begutachtung umgebrochen und Kleingewässer – so genannte Blänken, die Laichgewässer des Kammmolchs waren – wurden zugeschüttet. „Ersatz“ für das zu vernichtende Schutzgebiet soll zwar geschaffen werden, jedoch wird es das Naturschutzgebiet nicht ersetzen können.

Literatur

  • Fritz Runge: Die Naturdenkmäler, Natur- und Landschaftsschutzgebiete des Kreises Steinfurt. Schriftenreihe des Kreises Steinfurt, Band 2, Steinfurt 1982, S. 46 u. 64
  • Fritz Runge: Die Naturschutzgebiete Westfalens und des früheren Regierungsbezirks Osnabrück. 4. verbesserte und erweiterte Auflage, Münster 1982, S. 236

Einzelnachweise

  1. Airportpark FMO: Städtebauliches Strukturkonzept: AirportPark FMO, Anlage 3 der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über die kommunale Zusammenarbeit betreffend den AirportPark FMO

Weblinks

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