- Hüttschlag
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Hüttschlag Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Salzburg Politischer Bezirk: St. Johann im Pongau Kfz-Kennzeichen: JO Fläche: 97,18 km² Koordinaten: 47° 11′ N, 13° 14′ O47.18333333333313.2333333333331030Koordinaten: 47° 11′ 0″ N, 13° 14′ 0″ O Höhe: 1.030 m ü. A. Einwohner: 915 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 9 Einwohner je km² Postleitzahl: 5612 Vorwahl: 06417 Gemeindekennziffer: 5 04 13 Website: Politik Bürgermeister: Hans Toferer (ÖVP) Gemeinderat: (2009)
(13 Mitglieder)Lage der Gemeinde Hüttschlag im Bezirk St. Johann im Pongau
Ortsansicht zum Talende(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Hüttschlag ist eine Gemeinde mit 915 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Salzburger Land im Bezirk St. Johann im Pongau in Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt im Großarltal im Pongau im Salzburger Land.
Ortsteile sind: Hüttschlag, Karteis und See.
Geschichte
Um 930 n.Chr. wurde das Gebiet des Großarltales erstmals in einer Urkunde erwähnt. Seit dem Jahr 1000 war das Erzbistum Salzburg Grundherr und später auch Landesherr. 1672 wurde das Tal ein selbständiger Landgerichtsbezirk. Seit 1805 und endgültig seit 1816 gehört der Ort zu Österreich. Seit dem Jahr 1991 liegt ein Teil des Gemeindegebiets im Nationalpark Hohe Tauern.
400 bis 800
Laut Überlieferung drangen um diese Zeit Slawen aus Kärnten und dem Lungau kommend in unser Tal ein. Mehrere Ortsnamen wie Klettn, Karteis, Schrambach, Tofern oder Moritzen sind slawischen Ursprungs. Die später eindringenden Bajuwaren verdrängten alle Slawen und so soll es dabei öfters zu kriegerischen Handlungen, besonders im Tappenkar- und Bundschuhgebiet gekommen sein. Die Bajuwaren behielten dann für immer die Oberhand.
12. Jahrhundert
Die Bevölkerung des Erzbistums Salzburg wuchs ständig und die Bauern waren nicht mehr in der Lage, die Menschen zu ernähren. Erzbischof Konrad befiehl daher, weiteres Land zu roden und dadurch nutzbar zu machen.
Die Grasflächen über den Waldgrenzen wurden schon von alten Zeiten her als Almböden benützt, der tiefer gelegene Bereich war Urwald. So schlugen sich dann die Siedler Pfade und Wege ins Tal. Sie suchten vorerst die besten und vor allem sonnigsten Plätze, um dort die sogenannten Asten zu errichten und ihre Haustieren vor Bär und Luchs zu schützen. Eine solche Aste war auch Asthütten. Auf der linken Talseite der Klamm soll um 1330 angeblich der erste Steig ins Großarltal entstanden sein.
Bergbau
Bereits im 14. und 15. Jahrhundert soll in Hüttschlag Kupfer- und Schwefelbergbau betrieben worden sein. In den ältesten Stollen sind noch Spuren von Holzkeilen, Schrammeisen und Spitzhacken zu sehen. Die Verschmelzung des Erzes war anfänglich in der Hütteggalm. In der Wolfau befanden sich größere Aufbereitungs- und Schmelzanlagen. Eine Naturkatastrophe im Jahre 1517 verschüttete und vernichtete diese Anlagen vollständig (Hubalmbach). Der Bergbau versprach jedoch ergiebiger zu werden und so beschloss man größere Anlagen im heutigen Ortsbereich von Hüttschlag zu errichten. Um 1520 entstanden dann die große Kupferschmelzhütte mit 5 Öfen, 8 Schwefelöfen und die gesamten Aufbereitungsanlagen. Ferner entstanden um diese viele Gebäude, die zum Teil heute noch in ihrer Ursprünglichkeit erhalten sind. Der Bergbau brachte für Hüttschlag eine wirtschaftliche Blütezeit. Des Öfteren wurde in damals bäuerlichen Kreisen davon gesprochen, dass die Bergknappen „heikle Mäuler“ hätten.
1863 endete unter dem letzten Berwerksverweser Franz Guggenbichler der Berggau in Hüttschlag. Viele Bergknappen mit ihren Familien wanderten ab und sie suchten sich woanders eine Anstellung. Nach Beendigung des Bergbaus verarmte das Tal zusehends. Die Einwohnerzahl sank von ca. 2000 auf 470. Der Haupterwerb musste auf Land- und Forstwirtschaft umgestellt werden. Der Ort hat dem Bergbau dem Namen zu verdanken, dieser leitet sich nämlich von Hütte oder Schmelzhütte und Schlag, Rodung ab. Mit dem Bergbau kam auch das Luthertum nach Hüttschlag. Bereits im 17. Jahrhundert wurde es durch auswärtige Bergknappen ins Großarltal gebracht und verbreitete sich sehr rasch. Insgesamt mussten infolge der Protestantenvertreibungen 1100 Menschen das Tal verlassen. Die meisten wanderten nach Ostpreußen und nach Norddeutschland aus. Der damalige Karteisenwirt soll der Anführer des Luthertums im Tal gewesen sein.
Schulwesen
Des Lesens und Schreibens mächtige Bergwerksfunktionäre setzten sich dafür ein, in diesem Bergwerksort eine Schule zu errichten. 1755 konnte dann erstmals der Unterricht im Mesnerhaus aufgenommen werden. Erster Lehrer war der damalige Mesner Max Paumann. Wegen zunehmender Schülerzahl im anfänglichen Sonntagsunterricht musste die Mesnerstube dann mehrmals umgebaut und erweitert werden, bis schließlich 1831 und 1905 je ein Klassenraum dazugebaut wurde. Die höchste Schülerzahl dieser alten Schule, in der 205 Jahre unterrichtet wurde, betrug 165. In den Jahren 1958 bis 1960 wurde schließlich eine neue Volksschule errichtet. In der Zeit von 1940 bis 1972 bestand zusätzlich noch die Maurachschule.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde ist: "In Silber ein unten mit rotem Kreuz besetzter roter Ring, durchsteckt von einem blauen Hammer und einem ebensolchen Schlägel an gekreuzten schwarzen Stielen."
Politik
Bürgermeister ist Hans Toferer (ÖVP)
Städtepartnerschaft
- Borken (Deutschland), seit 1989
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Josef
- Talmuseum und Gasthof Talwirt mit Nationalpark Info-Zentrum[1]
- mächtige Felswand gegenüber dem Ort
Wirtschaft und Infrastruktur
Hüttschlag ist durch Ski amadé mit der Skischaukel Großarltal-Dorfgastein ein wichtiger Wintersportort.
Weblinks
Commons: Hüttschlag – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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