- Iberl-Bühne
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Die Iberl-Bühne ist ein Theater im Münchener Stadtteil Solln, das volkstümliche Stücke in bayerischer Mundart spielt. Regelmäßig werden Aufführungen im 3. Fernsehprogramm des Bayerischen Rundfunks übertragen, die entweder im Theater oder aufgezeichnet wurden. Das Gebäude, ein ländlich-klassizistischer Bau aus dem 19. Jahrhundert, steht unter Denkmalschutz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Iberl-Bühne wurde im Dezember 1966 mit dem Theaterstück Die Meistersinger von Schwabing eröffnet. Gründer, Autor, Regisseur und Darsteller ist der ehemalige Wirt der gleichnamigen Gastronomie Georg Maier. Zu den größten Erfolgen zählt die Grattler-Oper, die ab 1978 über 1.000 Mal gespielt wurde, aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen dem Theater-Prinzipal Georg Maier und dem Verfasser und ehemaligen Partner Loew nicht mehr im „Iberl“ gespielt wird. Es finden regelmäßig Neuproduktionen statt.
Auszeichnungen für Georg Maier und die Iberl-Bühne
- 1995 – Würdigung der Iberl-Bühne durch die LMU München, Institut für Bayerische Literaturgeschichte mit einer Magisterarbeit von Florian Sonneck, betreut von Professor Herbert Rosendorfer
- 1996 – Die Medaille München leuchtet überreicht von Oberbürgermeister Christian Ude
- 1997 – „Bayerischer Poetentaler“ der Münchner Turmschreiber
- 2001 – Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht von Ministerpräsident Edmund Stoiber
- 2002 – Ernst-Hoferichter-Preis der Stadt München
Stücke (Auswahl)
- Grattler-Oper – Buch Gerhard Loew, Musik Peter Michael
- Das Lied vom Wildschütz Jennerwein
- Jeder verrot Jeden
- Der Wadlbeisser
- Zuagricht, Hergricht, Higricht
- Ned um a Fünferl a Moral
- A Deiflert’s is
- Schnoderhüpferl
- Ozapft is oder Das Phantom vom Hypodrom
Literatur
- Sonneck, Florian: Georg Maiers Iberl-Bühne. Bayerisches Volkstheater. Zwischen herkömmlicher Pseudo-Idylle und kritischer Aggression. Miesbach. ISBN 3-9805056-0-X. – Nummerierte und limitierte Auflage. Zahlreiche Abbildungen (Szenenbilder). Mit Literaturverzeichnis und Anhang. Vorwort von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude. In dem Buch wird eines der letzten echten bayerischen Volkstheater, die Iberl-Bühne in München-Solln vorgestellt.
Herbert Rosendorfer über das Buch:
„Man hat nicht geahnt, bevor man Georg Maier und die Iberl-Bühne kennen gelernt hat, dass es zwischen dem trostlosen Politbayern Achternbusch und der gnadenlosen Plastikgaudi Peter Steiners doch noch einen Ort würdigen Volkstheaters gibt.Durch das Aufkommen des kritischen Volkstheaters (Kroetz, Sperr) ist die Diskussion um Wert und Bedeutung dieses (auch) literarischen Genres neu entfacht worden. Die ungeheure, oft beschämende Akzeptanz fragwürdiger Machwerke im Fernsehen, die sich des Etiketts ‚Volksstück‘ schamlos bedient (Steiner u. a.), überhaupt der billigen Folklore-Imitation (‚Musikantenstadl‘), droht das echte Volkstheater in Misskredit zu bringen.
In dieser Veröffentlichung wird versucht den Mittelweg nach zu zeichnen, den ein so einfallsreicher wie eigensinniger Theaterdichter, Georg Maier, zu gehen versucht.
Der Autor hat es verstanden, Wert und Wesen der Iberl-Bühne herauszustellen und in der Person ihres Leiters Georg Maier eine Figur zu zeichnen, die, wie man erfährt, den alten Theaterprinzipalen vom Schlage Sachs oder Nestroys durchaus an die Seite gestellt werden kann.“Weblinks
48.07086944444411.514652777778Koordinaten: 48° 4′ 15″ N, 11° 30′ 53″ OKategorien:- Theatergebäude in München
- Musiktheater
- Mundartbühne
- Gastronomiebetrieb (München)
- Solln
- Baudenkmal in München
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